2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
F: Harneit
F: Harneit

Aufstand der Aufsteiger

Emmendorf, Ritterhude, Ahlerstedt und Westercelle mischen die Landesliga auf – wie kommt’s? Wir haben bei zwei Trainern nachgefragt

Vor dem achten Spieltag grüßt der MTV Treubund Lüneburg in der Landesliga von der Tabellenspitze. Eine Überraschung? Nicht unbedingt. Auch damit, dass der FC Hagen/Uthlede im Moment Zweiter ist, konnte man rechnen. Aber mal ehrlich: Wer hätte getippt, dass der SV Emmendorf nach sieben Saisonspielen Vierter ist. Und die TuSG Ritterhude Fünfter? Sicher nicht viele.

Und auch die anderen Landesliga-Aufsteiger haben einen mehr als beachtlichen Start hingelegt. Der SV Ahlerstedt/Ottendorf ist aktuell Siebter, VfL Westercelle folgt dahinter auf Platz acht. Damit stehen fast alle im oberen Tabellendrittel.

Es ist der Aufstand der Aufsteiger. Und die Frage ist: Wie kommt’s? Was ist das Geheimrezept? Sind die Neulinge einfach so gut – oder sind die etablierten Teams zu schwach?

Julian Geils, der Trainer der Ritterhuder, ist sich sicher, dass es bei ihm kein Geheimrezept gibt. Der gute Tabellenplatz sei nur auf eines zurückzuführen: „Harte, intensive Arbeit.“ Doch ein paar Erklärungen hat Geils schon dafür, dass der Saisonstart so gut verlief. Zum Beispiel die hier: „Als Aufsteiger weißt du: Es geht nur 100 Prozent.“ Das hätten seine Spieler verinnerlicht. Und: „Uns kennt nicht jeder. Spieler aus Meckelfeld haben noch nie was von uns gehört. Das ist auch ein Vorteil. Viele haben uns als Absteiger Nummer 1 gesehen.“

Dazu muss man wissen: Die Gegner, die Ritterhude diese Saison schon vor der „Flinte“ hatte, waren durchaus namhaft. Gegen Drochtersens Reserve zum Beispiel gewann man 2:1, ein 1:0-Sieg war es gegen den Rotenburger SV, gegen den spielstarken Mit-Aufsteiger A/O gab es ein 5:4-Spektakel. Zuletzt folgte ein 2:0-Sieg gegen Meckelfeld und ein 1:0 bei Oberliga-Absteiger Bornreihe (Video und Galerie).

Sorgen, dass seine Spieler angesichts des starken Starts jetzt abheben, hat der Ritterhuder Trainer Geils aber nicht. Der Grund: das abschreckene Beispiel von Tus Bodenteich aus der letzten Spielzeit. „Die hatten nach 8 Spieltagen auch 19 Punkte“, sagt Geils. Doch dann sind sie abgestürzt. „Man muss so eine Saison erstmal zu Ende spielen“, betont er TuSG-Trainer.

Etablierte Spieler sind wichtig

Ähnlich sieht es auch A/O-Trainer Malte Bösch. Er sagt: „Ich glaube, die Aufsteiger haben aus den letzten Jahren gelernt. Um in der Landesliga zu bestehen, musst du dich qualitativ auch verstärken. Du brauchst ein paar etablierte Spiele. Nur die Aufstiegseuphorie reicht eigentlich nicht. Schau dir Emmendorf an. Die haben vier, fünf Spieler, die früher bei Teutonia Uelzen waren und schon Landesliga-Erfahrung haben. Wir setzen trotzdem verstärkt auf junge Spieler.“

Mit dem Saisonstart ist Bösch nur teilweise zufrieden. Vor allem die Niederlage zuletzt gegen Meckelfeld wurmt ihn. „Du wirst nicht unbedingt dafür belohnt, wenn du versuchst, auch Fußball zu spielen. Viele spielen eher defensiv, hauen dann den Ball nach vorn und hoffen, dass der Gegner ein Fehler macht.“

Am Wochenende muss die Bösch-Elf beim Zweiten Hagen ran. Da ist man klar Außenseiter. Trotzdem rechnet sich A/O was aus. „Hagen will in die Oberliga, die müssen das Spiel machen, vielleicht ergeben sich so auch mal für uns mehr Räume“, hofft Bösch.

Landesliga-Tabelle vor dem 8. Spieltag

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Aufrufe: 029.9.2017, 10:50 Uhr
FuPa Lüneburg / Chris HeinigAutor