Ein Hauch von Wembley zieht durch die Wending

SV Fortuna Freudenberg II - SC Drolshagen 1:0
Am Spielfeld jagten die besten Frauenmannschaften der Bezirkszliga dem Ball hinterher, der Tabellenprimus aus Drolshagen musste beim Verfolger aus Freudenberg ran. Und dennoch rückte ein Mann ins Rampenlicht, denn Schiedsrichter Oliver Ratto war in der Nachspielzeit der einzige, der nicht gesehen hatte, dass der Schuss von Sina Saupe von der Drolshagener Torhüterin Sarah Decker vor der Linie geklärt wurde (93.). Das zuvor so ausgeglichene Spitzenspiel entschieden durch ein Phantomtor. "Wir sind beschissen worden.", ärgerte sich der Gästetrainer Ralf Galler folglich deutlich. Aber nicht nur die Fehlentscheidung in den letzten Minuten störte Galler, vielmehr habe der Referee Ratto "schon zuvor schlecht gepfiffen und einige andere Fehlentscheidungen, vor allem bei Freistößen, getroffen." An und für sich wäre Galler mit der Punkteteilung zufrieden gewesen, weil "beide Seiten wenig Chancen hatten und die Torhüterinnen wenn nötig zur Stelle waren - wie das halt so ist, wenn zwei gleich starke Mannschaften aufeinander treffen." Aber so zieht die zweite Welle der Fortuna-Frauen dank eines 'Wembley-Tores' an den Drolshagener Frauen vorbei und grüßt nun von der Spitze.

Schiedsrichter: Oliver Ratto
Tore: 1:0 Sina Saupe (93.)

TuS Dotzlar - SuS Reiste 5:4
Man mag es kaum glauben: Die Dotzlarer Durststrecke ist beendet! Nach zehn sieglosen Partien holte die Elf von Coach Mirko Pätzold den lang ersehnten ersten „Dreier“. In einem „wilden Spiel“, wie der Trainer es bezeichnete, führten die Gastgeber schon zur Halbzeit mit 5:3. Tanja Baxmann hatte Dotzlar bereits in der 11. Minute mit 1:0 in Führung gebracht, ehe Reiste in der 22. Minute durch Sophia Göddeke ausglich. Kurios: In derselben Minute netzte diese wieder ein, allerdings auf der falschen Seite. Dadurch ging Dotzlar mit 2:1 in Führung. Tanja Baxmann erhöhte in der 26. Minute auf 3:1. Erneut trug sich die Gäste-Akteurin in die Torschützenliste ein, diesmal aber wieder auf der richtigen Seite. Sophia Göddeke markierte den 2:3-Anschlusstreffer (39.). Munter ging es weiter: Tanja Baxmann erzielte ihr drittes Tor (41.) zur 4:2-Führung des TuS. Nur drei Minuten später schmolz der Vorsprung auf 4:3, da Johanna Bamfaste traf. Die Dotzlarerin Celine Christin Wirth sorgte dann mit dem Treffer zum 5:3 (45.) für die halbwegs komfortable Pausenführung. Das Torspektakel fand in der zweiten Halbzeit keine Fortsetzung. Erst in der 80. Minute klingelte es wieder im Kasten der Gastgeber durch Michelle Hoffmann. Deshalb war plötzlich Spannung angesagt, doch der TuS konnte seinen ersten Sieg nach Hause fahren. „Das ist wunderbar“, freute sich ein bestens gelaunter Mirko Pätzold und schob noch ein Späßchen hinterher: „Jetzt haben wir mehr Punkte als der 1. FC Köln.“

Schiedsrichter: Peter Kämpf
Tore: 1:0 Tanja Baxmann (11.), 1:1 Sophia Göddeke (22.), 2:1 Sophia Göddeke (22. Eigentor), 3:1 Tanja Baxmann (26.), 3:2 Sophia Göddeke (39.), 4:2 Tanja Baxmann (41.), 4:3 Johanna Bamfaste (44.), 5:3 Celine Christin Wirth (45.), 5:4 Michelle Hoffmann (80.)

SV Germania Salchendorf - TuS Oeventrop 4:5
"Es war ein Spiel was wir nicht hätten verlieren müssen.", ärgerte sich der Coach der Salchendorfer Damen, Andreas Hanisch, nach dem Spiel gegen Oeventrop. Aber seine Spielerinnen ließen vorne die Chancen aus und waren hinten zu unkonzentriert, sodass die Oeventroperinnen schließlich triumphierten. Dabei hatten die Gastgeberinnen, so Hanisch, "gut angefangen und Oeventrop mit Kontern überrumpelt". Einen dieser Spielzüge verwertete Linda Hanisch zur Führung (14.), ein anderer wurde vergeben und leitete den Ausgleichstreffer ein: Lea Brust nutzte einen Abwehrschnitzer der Salchendorferinnen (20.). Und Hanisch's Elf lud den Gegner sogar erneut ein - Laura Schulte nahm den geschenkten Ball vor den Füßen dankbar an (23.). "Wir waren immer gefährlich und haben viel richtig gemacht, aber zur Halbzeit wussten wir nicht, warum wir zurück lagen.", meinte Hanisch weiter. In der zweiten Halbzeit waren die Oeventroperinnen aber besser und legten erneut durch Laura Schulte nach (47.). Die Salchendorfer Damen kämpften sich zwar durch Theresa Heinz wieder heran (52.), mussten aber durch Sarah Krick wenig später den nächsten Gegentreffer hinnehmen (63.). Und auch der direkt verwandelte Freistoß von Jasmin Baldus (72.) brachte nicht die Wende, weil Vivien Wegert mit einem Sonntagsschuss erfolgreich war (87.). Daraufhin hatten die Oeventroper Frauen anscheinend zu viel gejubelt, weil Annika Melina Theiß vom Anstoß weg postwendend verkürzen konnte (87.). Aber auch das reichte nicht, um einen Punkt mitzunehmen, denn in der Folge erspielten die Gastgeberinnen keine zwingende Chance mehr. "Oeventrop war besser, wir konnten in der zweiten Halbzeit nur noch reagieren und nicht selber agieren,", bilanzierte Hanisch, "aber aufgrund der Entstehung der Gegentreffer ist die Niederlage ärgerlich.".

Schiedsrichter: Natasa Sekulic
Tore: 1:0 Linda Hanisch (14.), 1:1 Lea Brust (20.), 1:2 Laura Schulte (23.), 1:3 Laura Schulte (47.), 2:3 Theresa Heinz (52.), 2:4 Sarah Krick (63.), 3:4 Jasmin Baldus (72.), 3:5 Vivien Wegert (87.), 4:5 Annika Melina Theiß (87.)

SC Berchum-Garenfeld - FC Ebenau 1:1
Ebenau sorgte für einen gelungenen Spieltag aus Wittgensteiner Sicht, denn die Elf von Dirk Hüster präsentierte sich ordentlich und holte einen verdienten Punkt. „Wenn man mir vor dem Spiel gesagt hätte, dass wir einen Zähler mitnehmen, hätte ich das so unterschrieben“, freute sich der Trainer im Gespräch mit FuPa Südwestfalen über das Unentschieden gegen den direkten Tabellenkonkurrenten. In einer „richtig tollen Partie“ führten die Gäste sogar mit 1:0 zur Pause durch den Treffer von Ann-Christin Peuker (11.). Chancen auf beiden Seiten hätten durchaus ein höheres Ergebnis zur Folge haben können. Letztlich fiel aber nur noch der Ausgleich der Gastgeberinnen. Nele Sofie Wetekam traf in der 55. Minute zum 1:1. „Der Punkt sorgt für ein bisschen Abstand nach unten. Ich hoffe, dass wir in den nächsten Partien weiter an Fahrt aufnehmen“, bilanzierte Trainer Dirk Hüster die aktuelle Situation seines Teams und gab sich optimistisch. Er stand im Übrigen nicht an der Seitenlinie. Co-Trainer Jörg Mengel übernahm seinen Job am Sonntag.

Schiedsrichter: René Reinecke
Tore: 0:1 Ann-Christin Peuker (11.), 1:1 Nele Sofie Wetekam (55.)

RW Ostentrop-Schönholthausen - LTV Lüdenscheid 2:4
Ostentrops Damen bewiesen derweil gegen Lüdenscheids Frauen Moral. Den frühen Zwei-Tore-Vorsprung der Lüdenscheiderinnen durch Kyra Jendrek (3.) und Miriam Eveline Reichel (12.) konnten die Gastgeber nämlich noch ummünzen: Vera Schulte (21.) und Marie-Theres Müller (35.) hatten das Blatt noch vor der Pause gewendet. Allerdings zeigten auch die Gäste eine gute Reaktion und zogen wenig später dank Nina Lagoudakis wieder in Front (38.). Ostentrop stemmte sich in der zweiten Halbzeit dann gegen die sich anbahnende Niederlage, doch die Lüdenscheider Frauen entschieden durch Kyra Jendrek das Spiel endgültig (87.). Nächste Woche ruht wegen Totensonntag noch der Ball, aber danach können die Ostentroper Damen in Bürbach den nächsten Anlauf nehmen, während Lüdenscheid dann den Tabellenprimus aus Freudenberg empfängt.

Schiedsrichter: Marco Stosik
Tore: 0:1 Kyra Jendrek (3.), 0:2 Miriam Eveline Reichel (12.), 1:2 Vera Schulte (21.), 2:2 Marie-Theres Müller (35.), 2:3 Nina Lagoudakis (38.), 2:4 Kyra Jendrek (87.)

Sportfreunde Siegen II - TuS Oeventrop II 5:0
Die zweite Welle der Sportfreundinnen schießt sich gegen Oeventrops Zweitvertretung schon mal für die erste Oeventroper Garde warm. Denn die Spielerinnen aus dem Leimbachtal müssen am nächsten Spieltag bei dem drittplatzierten Spitzenteam ran. An diesem Spieltag sorgte allerdings vor allem Jana Schneider mit einem Dreierpack für klare Verhältnisse (12./22./56.). Sophie Hoffmann (55.) und Aleyna Cetin (70.) steuerten die weiteren Treffer zum 5:0-Kantersieg über Oeventrops Reserve bei. Durch die drei Punkte vergrößern die Sportfreundinnen zudem den Abstand auf die Damen aus Oeventrop auf vier Punkte. Die Oeventroper haben nach der Ruhepause allerdings mit Berchums Frauen auch eine vermeintlich leichtere Aufgabe vor der Brust als die Siegerländerinnen.

Schiedsrichter: Thomas Gilke
Tore: 1:0 Jana Schneider (12.), 2:0 Jana Schneider (22.), 3:0 Sophie Hoffmann (55.), 4:0 Jana Schneider (56.), 5:0 Aleyna Cetin (70.)

TuS Sundern - SpVg. Bürbach 1:4
Nach einem Kaltstart drehten derweil die Bürbacher Damen auf und setzen sich damit in Sundern durch. Johanna Siepe verpässte der Spielvereinigung zwar einen frühen Nackenschlag (7.), doch Sandra Weber (10.) und Marie Heupel (42.) drehten die Partie noch vor dem Seitenwechsel. Nach Wiederanpfiff legte Heupel ihren zweiten Treffer nach (50.), ehe Sarah Weber endgültig einen Strich unter die Partie setzte (87.). Nach dem Sieg klettern die Bürbacher Damen auf Rang fünf, während Sunderns Frauen, die nach der Totensonntag-Pause nach Ebenau reisen müssen, weiter im Tabellenkeller feststecken.

Schiedsrichter: Siegfried Huff
Tore: 1:0 Johanna Siepe (7.), 1:1 Sandra Weber (10.), 1:2 Marie Heupel (42.), 1:3 Marie Heupel (50.), 1:4 Sarah Weber (87.)