2024-05-10T08:19:16.237Z

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Liebevoll: David Hill ist nach einem seiner Tore zu seiner Frau Caro gelaufen und gibt ihr einen Kuss.
Liebevoll: David Hill ist nach einem seiner Tore zu seiner Frau Caro gelaufen und gibt ihr einen Kuss. – Foto: Lukas Rogala

David Hill: Ein Torjubel der besonderen Art

Kapitän des TuS Sennelager läuft nach jedem seiner Treffer zu seiner Frau und küsst sie.

Torjubel können besonders kreativ sein. Torjäger Miroslav Klose machte zum Beispiel einen Salto, Bruno Labbaddia wurde durch seine Geste als Pistolero bekannt, Stefan Kuntz feierte mit dem Sägen-Jubel, Luca Toni zeigte den Ohrschrauber. Torjubel können dazu aber auch besonders emotional sein. Bekannt ist der Schnuller-Jubel für kürzlich geborene oder noch ungeborene Babys. Der frühere Bayern-Stürmer Carsten Jancker küsste immer seinen Ehering. Auf eine ähnlich kreative und emotionale Art und Weise jubelt auch ein Kicker des Bezirksligisten TuS Sennelager: David Hill.

Der mittlerweile 30-jährige läuft nach jedem seiner Treffer zu seiner Ehefrau Caro und drückt ihr einen fetten, aber liebevollen Schmatzer auf den Mund. „Damals hat man sich mal überlegt, was man machen könnte. Den Salto von Miro Klose habe ich nicht hinbekommen“, erläutert Hill, „manche Stars haben auch einen Luftkuss verteilt. Da meine Frau ja am Platz ist, habe ich mir gedacht, dass ich auch direkt zu ihr laufen kann. So hat es angefangen.“

Seit mittlerweile sechs Jahren gibt es diesen Torjubel, wenn Hill denn trifft. „Wenn sich Caro das Elend schon 90 Minuten anguckt, kriegt sie auch eine Belohnung, auch wenn sie selten ist“, sagt Hill mit einem Augenzwinkern. Denn allzu oft trifft der Abwehrhüne mit englischen Wurzeln, der bis auf drei Juniorenjahre und ein Seniorenjahr beim Delbrücker SC ausschließlich für die Sennekicker auflief, nämlich nicht. „Der Hartmann lässt mich nur bei Standards nach vorne. Das ist schon mies“, übt er leichte Kritik an seinem Coach Michael Hartmann und scherzt: „Vielleicht gönnt er Caro den Kuss auch nicht.“

In Sennelager ist der Torjubel selbstverständlich beliebt. „Unsere älteren Zuschauer fragen vor den Spielen eigentlich immer, ob es heute wieder einen Knutscher gibt. Das ist schon ganz witzig und macht Spaß“, erzählt Hill, der seit zwei Jahren auch Kapitän des TuS und somit der verlängerte Arm von Trainer Hartmann ist. Zusammen konnten sie zuletzt wieder in die Bezirksliga zurückkehren und rangieren in der Staffel 13 derzeit auf einem zufriedenstellenden zehnten Tabellenplatz. Sportlich läuft es also gut, privat für Hill noch besser. Vor fünf Monaten fand das Familienglück mit seiner Caro nämlich einen weiteren Höhepunkt: Töchterchen Malia wurde geboren. „Jetzt gibt es auch zwei Küsschen, wenn es denn mal wieder losgeht“, verspricht Hill. Ein Torjubel kann nämlich kreativ und dazu auch emotional sein.

Aufrufe: 030.11.2020, 18:30 Uhr
Manuel SchlichtingAutor