2024-05-02T16:12:49.858Z

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Nach dem 0:4 im Testspiel gegen den Regionalligisten Rot-Weiß Koblenz kritisiert Salmrohrs Trainer Lars Schäfer den mangelnden Ehrgeiz einiger Spieler.
Nach dem 0:4 im Testspiel gegen den Regionalligisten Rot-Weiß Koblenz kritisiert Salmrohrs Trainer Lars Schäfer den mangelnden Ehrgeiz einiger Spieler. – Foto: Sebastian J. Schwarz

Klare Pleite und deutliche Worte

Nach dem 0:4 im Testspiel gegen den Regionalligisten Rot-Weiß Koblenz kritisiert Salmrohrs Trainer Lars Schäfer den mangelnden Ehrgeiz einiger Spieler.

Das 0:4 (0:3) im dritten Testspiel der Sommervorbereitung an sich konnte ihn nicht aus der Fassung bringen. Mit der Art und Weise, wie sein Team die klare Niederlage gegen den klassenhöheren Regionalligisten Rot-Weiß Koblenz bezog, war Salmrohrs Trainer Lars Schäfer dann aber doch nicht so ganz einverstanden. Von phasenweise „ganz guten Ansätzen“ sprach er einerseits und meinte damit insbesondere die stabile Grundordnung in den ersten 25 Minuten und die mutige Spielweise in der Schlussphase, als Luca Schütz mit einem kernigen Fernschuss am Lattenkreuz gescheitert war und somit den Ehrentreffer verpasste.

Was Schäfer aber nicht gefiel, war die Entstehung der Gegentreffer: „Das war teilweise zu einfach.“ Von zwei langen Bällen ließ sich die FSV-Abwehr düpieren – Ahmet Sagat (30.) und der vor zwei Jahren noch für Fortuna Köln in der Dritten Liga aktive Ali Ceylan (43.) kamen so zu Toren. Und auch beim 0:2 der Gäste wirkte die Hintermannschaft des Oberligaaufsteigers unflexibel, sodass Marcelo Franceschi ein Solo erfolgreich abschließen konnte (38.).

Salmrohrs Trainer Lars Schäfer:

Für Rot-Weiß Koblenz, das seine Mannschaft nach dem coronabedingt geschafften Klassenverbleib völlig umgekrempelt und mit Heiner Backhaus auch einen neuen Coach verpflichtet hat, war es bereits die Generalprobe fürs Rheinlandpokal-Halbfinale am kommenden Samstag, 17 Uhr, beim Salmrohrer Ligakonkurrenten FC Karbach. Unterm Strich zufrieden zeigte sich der Gästetrainer – in der vergangenen Saison einige Wochen lang (!) auch mal beim späteren Drittligaabsteiger SG Sonnenhof Großaspach unter Vertrag: „Wir haben bei den brütend heißen Temperaturen mit einem kleinen Kader immerhin vier Mal getroffen und kein Tor kassiert. Zudem hat sich keiner verletzt. Wir fahren selbstbewusst nach Karbach, wollen im Pokal Schritt für Schritt machen und ihn am Ende gewinnen.“ Einer, der die Defensive der Koblenzer stärken soll, ist der aus der JSG Zewen hervorgegangene und auch bei der DJK St. Matthias Trier ausgebildete Ex-Eintracht-Trier-Regionalligaspieler Christopher Spang. Vom Ligakonkurrenten FC Gießen kam er ans Deutsche Eck – weil seine Freundin hier studiert und ihn die Aufgabe gereizt habe, der jungen Mannschaft Halt zu geben. Einen Wechsel zurück zum SVE hätte sich der 27-Jährige aber auch gut vorstellen können: „Wir hatten Gespräche, es hat aber nicht gepasst. Trotzdem bleiben wir in Kontakt.“

Rot-Weiß-Coach Heiner Backhaus:

Das Tempo nach der Pause litt unter den enormen Hitzegraden im Salmtalstadion und den Spielerwechseln auf beiden Seiten. Bei Rot-Weiß machte sich auch viel Unkonzentriertheit im Abschluss deutlich. Bezeichnend, dass der vierte Treffer für die Schängel durch einen Salmrohrer fiel. Nach Flanke von Kapitän Quentin Fouley war sich Louis Thul in der Mitte für einen Moment lang unsicher und köpfte an Torwart Sebastian Grub vorbei ein (73.).

„Koblenz spielt eine Liga höher, ist länger im Training als wir und hat das wichtige Pokalspiel vor Augen. Trotzdem haben wir es fast eine halbe Stunde lang gut gemacht, ehe wir dumme Tore kassiert haben“, sah es Grub ähnlich wie sein Trainer.

Vier Saisons lang war der in Trier-Pfalzel lebende, heute 32-jährige Schlussmann zuletzt in Luxemburg. „Es war klar, dass es dort irgendwann zu Ende ist. Vom Aufwand musste ich runterfahren.“ Da der Kontakt nach Salmrohr, wo er von 2012 bis `14 zwischen den Pfosten stand, nie abgerissen sei und er hier eine schöne Zeit erlebt habe, „war nach einem Gespräch mit Kalle Kieren (dem sportlichen Leiter, d. Red.) und Peter Rauen (dem Ehrenpräsidenten, d. Red.) schon alles klar“.

Sebastian Grub:

Grub zählt zu den Führungsspielern im Team des Aufsteigers. Andere aus dieser Kategorie mussten neben den Langzeitverletzten Tim Kieren (Knochenödem) und Niklas Lames (Außenmeniskusriss) weiter passen: Abwehrchef Michael Dingels schonte Coach Schäfer weiter wegen muskulärer Probleme im Oberschenkel, Daniel Littaus Hüftbeschwerden wirken sich bis ins Knie aus, Nico Toppmöller ist am Schienbein lädiert. Spielmacher Gustav Schulz verließ bereits nach 35 Minuten das Feld. Nach seiner langen Pause und dem operativen Eingriff am Kopf „muss ich einfach langsam wieder hochfahren“, weiß der 35-Jährige.

Die vielen Ausfälle sind auch aus Sicht von Trainer Schäfer nicht zu ändern. Wünschen würde er sich aber dennoch nicht nur Übungseinheiten mit mehr Personal: „Es läuft noch nicht rund.“

Ihm mangelt es auch an Einsatz von einigen Akteuren, die hinter den Arrivierteren stehen und sich nun in den Vordergrund spielen könnten: „Von dem einen oder anderen erwarte ich mehr. Da kann man auch schon mal die Handbremse lösen.“

Die nächste Gelegenheit, Werbung in eigener Sache zu betreiben, haben Schäfers Schützlinge bereits am Dienstag. Dann ist Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst ab 19 Uhr im Salmtalstadion zu Gast.

Aufstellung FSV: Grub – Giwer (62. Abend), Bernard (46. L. Thul), Düpré (75. H. Schömann), Bohr (46. Munzel) – Schulz (35. Backes), Lautwein – Mennicke (75. Kirsch), Pinna (75. Schütz), Moroz (62. H. Thul) – Unnerstall (75. Holper)

Aufrufe: 08.8.2020, 21:15 Uhr
Andreas Arens Autor