2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Simon Goldhammer will in Zusammenarbeit mit Michael Ball die Röllbacher noch vor dem Sturz in die Bezirksliga bewahren.
Simon Goldhammer will in Zusammenarbeit mit Michael Ball die Röllbacher noch vor dem Sturz in die Bezirksliga bewahren. – Foto: TuS Röllbach

Warum tut er sich das an? Simon Goldhammer im Interview

Röllbachs neuer Trainer steht Rede und Antwort

Bei TuS Röllbach aus der Landesliga Nordwest hat am Samstag endgültig eine neue Ära begonnen. Nach sechs langen Jahren war es das erste Pflichtspiel der Unterfranken ohne Ex-Coach Albano Carneiro sein. Stattdessen gegen den SV Euerbach/Kützberg an der Seitenlinie: Das neue Trainer-Duo mit Michael Ball und Simon Goldhammer. Wie die beiden den Tabellenletzten noch retten wollen, warum Röllbach seinen ganz eigenen Charme hat und weshalb er nur einen Einjahresvertrag beim TuS unterzeichnet hat – das erklärt Simon Goldhammer im Interview mit Kilian Amrhein.

FuPa: Simon, du warst Co-Trainer bei Viktoria Aschaffenburg, dem Tabellenvierten der Regionalliga Bayern – und wechselst zum TuS Röllbach, Schlusslicht der Landesliga Nordwest. Manch einer würde sich fragen, warum Du dir das antust?
Simon Goldhammer (34): (lacht) Die Tabelle lügt tatsächlich nicht! Trotzdem ist das für mich eine große Herausforderung, Röllbach ist der größte Verein im Kreis Miltenberg. Im Winter kam der Kontakt zu Stande und wir hatten super Gespräche, die mich wirklich überzeugt haben. Es war mir klar, dass ich wieder als Chef-Trainer tätig sein möchte - die Viktoria hat meinem Wunsch dann entsprochen und mich für den Posten freigegeben.

Seit Juli bist Du jetzt in Röllbach: Was für ein Team hat dir Albano Carneiro da hinterlassen?
Eines, das super intakt ist! Das Team ist taktisch gut geschult und hat einen starken Kern, der schon länger miteinander spielt und sich hervorragend kennt. Trotzdem müssen wir an der einen oder anderen Stellschraube drehen. Wir haben den Kader mit Spielern aus der eigenen Jugend und der U 19 von Viktoria Aschaffenburg verstärkt. Bei den Jungs der Viktoria sieht man die gute Ausbildung. Sie können uns hoffentlich direkt weiterhelfen.

»Jochen Seitz ist einfach ein Kumpel-Typ mit viel Fachwissen.«



Welche Spielidee verfolgst du mit Michael Ball und der Mannschaft?
Die Basis ist das Läuferische, wir müssen ständig in Bewegung sein. Wir legen großen Wert auf die Stabilität in der Defensive und möchten nach vorne Power mit unseren schnellen Spielern entwickeln. Das geht nur mit dem absoluten Willen, mit der Emotionalität! Wenn die Partie beginnt, bin auch ich dann immer sehr emotional und möchte dem Team von der Seitenlinie aus unbedingt helfen.

Auch Dein Ex-Trainer-Kollege Jochen Seitz ist immer mit viel Herzblut dabei. Was hast du aus der Zeit mit ihm bei Viktoria Aschaffenburg mitgenommen?
Vor allem das Menschliche ist bei ihm großartig. Ich habe schon beim FC Bayern Alzenau mit ihm zusammengespielt und kann nur sagen: Jochen Seitz ist einfach ein Kumpel-Typ mit viel Fachwissen. Dazu hat er im Fußball schon so viel erlebt und kann das weitergeben. Ein Telefonat mit ihm über Fußball und Taktik lohnt sich immer.

»Am Trainingswochenende wurden wir hier von den Röllbachern kulinarisch verwöhnt.«

Mit Jochen Seitz hast du zwei Jahre beim SVA zusammengearbeitet. Bei Röllbach hast du jetzt nur für ein Jahr unterschrieben. Kann auch mehr daraus werden?
Prinzipiell auf alle Fälle. Aber ich mache das immer so: Erstmal nur ein Jahr, dann haben beide Seiten im Winter die Chance zu sehen, wie das läuft. Bislang fühle ich mich bei Röllbach aber sehr wohl. Diese 1.700-Seelen-Gemeinde steht extrem hinter dem TuS, da hilft jeder mit. Am Trainingswochenende wurden wir hier von den Röllbachern kulinarisch verwöhnt. Wir konnten Fußball spielen und auf dem Platz in Ruhe arbeiten - danach haben uns die Frauen der Vorstände und Mitglieder immer bekocht. Das war ein Luxus! Es macht mir also echt Spaß hier. (lacht)

…, »da juckt es bei mir im Fuß wirklich ohne Ende!«

Wer mal bei eurem Training zuschaut, der konnte sehen, dass du ab und zu auch noch auf dem Platz deinen Spaß hast. Würdest du mit deinen 34 Jahren gerne nochmal aktiv angreifen?
Wenn das Training richtig gut läuft und die Jungs Gas geben, da juckt es bei mir im Fuß wirklich ohne Ende. Wenn ich dann mal aushelfe, bin ich auch immer mit voller Leidenschaft dabei und es macht mir Riesenspaß. Aber nach meiner schweren Knie-Verletzung 2015 bin ich nicht mehr so leichtfüßig. (lacht)

Aufrufe: 023.9.2020, 17:18 Uhr
Kilian AmrheinAutor