2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Will über den Aufstieg jubeln: Das Team von Rot-Weiß Wittlich.
Will über den Aufstieg jubeln: Das Team von Rot-Weiß Wittlich. – Foto: Maximilian Wirkus

Gleich zwei Favoriten kommen aus Wittlich

Der Bezirksliga-Sommercheck, letzter Teil: Diese Mannschaften zählen zu den heißesten Anwärtern.

Am kommenden Wochenende startet die Bezirksliga in die neue Saison. Bei der Frage, wer Nachfolger von Aufsteiger FC Bitburg wird, tauchen die gewohnten Namen auf. Neben den hochgehandelten beiden Wittlicher Clubs traut man auch der Schweicher Mosella den großen Wurf zu. Wallenborn und Rascheid werden Außenseiterchancen eingeräumt.

SG Wittlich: Bei den Vereinigten aus Wittlich, Lüxem und Neuerburg schaut man auf eine erfolgreiche Saison zurück. Nur vier Punkte trennte die Elf von Coach Christoph Krähling vom Aufsteiger aus Bitburg, doch der Trainer will als Vize-Abbruchmeister keine Ansprüche ableiten: „Uns ist bewusst, dass wir im vergangenen Jahr das Glück auf unserer Seite hatten. Wir sind nicht so vermessen, uns als einen der Favoriten für die kommende Saison zu bezeichnen.“

Der SG-Coach beschwört den Teamgeist: „Wir haben einen motivierten Kader mit Jungs, die einhundert Prozent Gas geben. 17 Leute sind neu im gemeinsamen Kader, allerdings größtenteils für die zweite Mannschaft, die nun von Steven Klaas betreut wird, mit dem ich eng zusammenarbeiten möchte.“

Was sein Team angeht, will sich der Coach auf die „ausgeprägten spielerischen Elemente“ verlassen, die in der vergangenen Saison für „überragende fußballerische Leistungen“ gesorgt hätten. Die Vorbereitung verlief durchwachsen, doch das zählt für Krähling nur sekundär: „Wir haben viel rotiert und versucht, die Jungs an das Leistungsniveau heranzuführen“. Während lediglich Tim Jakobs den Club in Richtung Ehrang verließ, gab es Verstärkungen im Elfer-Pack: Lukas Kaut, Sam Schurich, Julius Benz (alle JFV Hunsrückhöhe Morbach), Niklas Lentes (Mosella Schweich), Marco Hoffmann (Moseltal), Steven Klaas (SC Bruch), Tom Naguschewski, Jeremy Nazarov, Ridvan Osta, Sascha Maas, Andre Brust (alle eigene Jugend). Zum Saisonstart muss Wittlich zur SG Daleiden. Krähling: „Wir sind gewarnt vor dem schweren Auftaktgegner. Letztes Jahr gab es einen knappen Sieg“.

TuS Mosella Schweich: In schöner Regelmäßigkeit zählt die Mosella zum engeren Favoritenkreis, doch auch in der 2019/20er Runde sprang mal wieder „nur“ der dritte Platz heraus. Trainer Jochen Weber, der im sechsten Jahr die sportliche Verantwortung bei der Mosella trägt, bleibt aber geduldig: „Wir brauchen die perfekte Saison. Irgendwie ist die Mosella auch mal an der Reihe, um aufzusteigen.“

Entsprechend ist auch das Saisonziel definiert: „Wir wollen in den engeren Favoritenkreis und um den Titel mitspielen“. In Sachen Personalpolitik und Philosophie will er an den Grundsätzen des Vereins festhalten und auf die Jugend setzen. Doch auch einige gestandene Fußballer wie Felix Kloy, Patrick Herres und Raphael Thömmes wurden geholt.

Stolz verweist Weber auf den Sixpack von eigenen Nachwuchsspielern (Kilian Düpre, Nico Schmitt, Yanneck Schmitz, Jonas Wirtz, Pierre Nospers und Mike Hauser), die ebenfalls dazustoßen. Schwachpunkte gab es zuletzt kaum in der Truppe, das Torverhältnis von 51:28 beim Saison-Abbruch attestiert den drittbesten Angriff und die drittbeste Abwehr in der Liga.

SG Wallenborn: Seit fünf Jahren betreut Stephan Zimmer im Tandem mit Andreas Hesslein nun schon die Vereinigten aus Wallenborn, Nieder- und Oberstadtfeld. Der vierte Platz im Vorjahr schreibt die Erfolgsstory der Eifeler in den letzten Jahren fort. Als ideal bezeichnet Zimmer die Zusammenarbeit mit seinem jüngeren Kollegen Hesslein, der beim 1. FC Kaiserslautern (Jugend und zweite Mannschaft), Eintracht Trier, FSV Salmrohr und zuletzt Mehring reichlich Erfahrungen sammeln konnte. Mit Torjäger Sebastian Zimmer und Mittelfeld-Ass Benjamin Blank stehen zwei Langzeitverletzte wieder in den Startlöchern. „Es sind zwei absolute Leistungsträger, zwei überragende Spieler. Sebastian Zimmer ist immer für 20 Tore gut“, ist Zimmer erwartungsfroh. „Platz fünf bis acht wäre in Ordnung. Es gibt aber leider noch andere personelle Probleme“, so Zimmer.

Bis zum Saisonabbruch hatte Wallenborn mit 54 Treffern die meisten Tore geschossen, aber auch eine hohe Gegentorquote. „Wir haben in der Vorbereitung 6:5, 9:2 oder 5:4 gewonnen. Da müssen wir den Hebel ansetzen, wir kassieren zu viele Gegentore“. „Defensive in den Griff bekommen und auswärts mehr punkten“, lautet also das Credo für Zimmer. Die Mischung im 23 Mann starken Kader mit 15 einheimischen Kickern sei perfekt. „Ohne auswärtige Spieler geht es auch bei uns nicht. Wir verpflichten aber nur Leute, die uns weiterhelfen können – keine, die den Kader nur ergänzen“. Nur Sharif Al Younes aus Daun ist neu im Team. Pascal Haak ging zu Mosel/Hunsrück-A-Ligist Lutzerath.

SV Rot-Weiß Wittlich: Als einen besonderen Coup feiert man beim Vorjahrsaufsteiger Rot-Weiß Wittlich die Verpflichtung des regional renommierten Trainers Frank Meeth (zuvor SV Mehring). „Rot-Weiß ist ein interessanter und leistungsorientierter Verein mit tollem Kader, ein aufstrebender Club, der strukturell noch im Wandel ist“, ist Meeth sicher, dass sein Engagement am Bürgerwehr eine spannende und attraktive Aufgabe bedeutet. „Der Club will neue Wege gehen und mittelfristig nicht nur in der Bezirksliga bleiben. Die Mannschaft will sich weiterentwickeln, und der Verein ist gut organisiert. Es gibt viele Leute, die im Vorstand mitarbeiten“, reizt den früheren Laufelder und Ex-Salmrohrer die neue Aufgabe beim Siebten der Abbruchsaison. „Wir haben gute Neuzugänge, hochinteressante Jungs, mit denen wir uns gezielt verstärkt haben. Ich wollte den Kader bewusst nicht übermäßig groß besetzen, 18 Feldspieler und drei Torleute reichen.“

Abgänge gab es keine. Neu im Team sind Trainer-Filius Philipp Meeth (Buchholz), Arman Anari (FC Züsch), Gabriel Harig, Philipp Berhard (beide Eintracht Trier), Matthias Heck (Tarforst), Ylber Ibrahimi (Union Mertert/Luxemburg) und Murat Sarioglu (Rot-Weiß Koblenz).

SG Rascheid: Im zweiten Jahr in Folge werden die Kombinierten aus Rascheid und Geisfeld vom Trainerduo Sven Gaspers und Christian Alt betreut, die die letzte Rumpfsaison auf dem fünften Tabellenplatz beendeten. Sein gesamtes Fußballerleben absolvierte der 26-jährige Gaspers bislang beim gleichen Verein, das Traineramt wertet er als besonderen Vertrauensbeweis. Auf die neue Runde fühlen sich die Hochwälder gut vorbereitet.

„Wir wollen erst einmal besser in die Saison starten, als im Vorjahr. Wir haben keinen Tabellenplatz als Ziel ausgegeben, sondern wollen möglichst lange oben mitspielen. Ein Platz zwischen eins und fünf wäre schon optimal.“ Die Spielerstruktur ist gut, das Durchschnittsalter liegt bei 26 Jahren. „Es gibt leider nur wenige junge Spieler. Der Qualität des Kaders tut das noch keinen Abbruch, aber in den nächsten Jahren müssen einige Jungspunde dazu kommen“. So bleibt es bei den Neuzugängen Jonas Mart und Nicolas Imholz (beide Monzelfeld) und Mustafa Ahmed (Irak). Simon Jung ging nach Büdlich. Die Analyse der letzten Rumpfsaison fällt positiv aus. „Wir hatten eine gute Torquote und eine zufriedenstellende Abwehr. Ich lege Wert darauf, dass wir in der Abwehr organisiert stehen; ein 2:0 ist besser als ein 6:4“.

Aufrufe: 01.9.2020, 11:48 Uhr
Josef WeirichAutor