2024-05-10T08:19:16.237Z

FuPa Portrait

Der Ali-Khan Clan beim TuS Minderheide

Wenn zwei Brüder zusammen in einer Mannschaft spielen, dann kann es oftmals Reibereien. Beim TuS Minderheide ist das alles eine Nummer größer. Dort spielen drei Brüder und zwei Neffen zusammen. Konfliktpotenzial vorprogrammiert, oder?

Fünf Familienmitglieder in einer Mannschaft, so etwas gibt es nur selten. Doch beim TuS Minderheide ist das seit dieser Saison der Normalfall. Eine Familienkonstellation der besonderen Art, die nicht immer einfach ist. Trotz des ersten Tabellenplatzes mit sieben Punkten Vorsprung gab es am Anfang der Saison einiges an Gegenwind. Der „Familienclan in Sachen Fußball“, Ali-Khan schaffte es, damit umzugehen und sogar daran zu wachsen.

In den letzten zwei Jahren lief es für den TuS Minderheide nicht besonders gut. Beide Jahre standen sie kurz vor dem Abstieg in die Kreisliga C. Aus dieser Liga sind sie erst in der Saison 16/17 aufgestiegen. Im Sommer suchte der Verein nach einem neuen Trainer und fand ihn in den eigenen Reihen. Mahmoud Ali-Khan bot sich an, den Trainerjob zu übernehmen. Er bekam den Zuschlag. Damit fing der Ärger zunächst erst einmal an.


„Am Anfang haben uns alle ausgelacht und das Ganze nicht gegönnt. Einige sagten auch, dass da eh nichts liefe mit den Ali-Khans“. Wahrscheinlich existiert der Neid noch heute“, erinnert Mahmoud Ali-Khan. Besonders heftig wurden die Feinseligkeiten in der Anfangszeit, als feststand, dass demnächst fünf Ali-Khans beim TuS Minderheide spielen würden. „Teilweise wurden meine Verwandten von ihrem damaligen Trainer nicht mehr aufgestellt, als ihren Wechselwunsch bekannt gaben“, erzählt Mahmoud. Trotzdem entschieden sich Mahmoud, Kahled und Omar Ali-Khan (Brüder) sowie die Neffen der Brüder Fahkri und Bahjat für den TuS Minderheide.


Doch auch noch während der Saison ließ der zeitweise heftige Gegenwind nicht nach. Teilweise wurden die Ali-Khans zu Beginn der Saison in den Spielen übermäßig hart gefoult. Durch ihre temperamentvolle Art gab es nach solchen Situationen oftmals Rudelbildungen. „Das war aber alles auf einem fairen Level. Mittlerweile hat sich das auch beruhigt und alle bleiben etwas cooler.“ so Mahmoud.


"Alle Spieler sind gleich"

Einen weiteren Faktor des Erfolges sieht der Trainer in der Gleichstellung aller Spieler. „Für mich sind alle gleich, egal ob ich mit ihnen verwandt bin oder nicht. Am Anfang der Saison musste auch einer von ihnen auf der Bank Platz nehmen, da wurde ich erst einmal schief angeguckt.“, sagt der Trainer. Der 36-jährige Mahmoud Ali-Khan ist Bruder und Trainer in Personalunion. Das ist nicht immer einfach, aber er versucht zumindest, es so gut wie möglich unter einen Hut zu bringen.


Das scheint jetzt auch nachhaltig zu klappen: Mit dem ersten Tabellenplatz der Kreisliga B Nord und sieben Punkten Vorsprung auf den Zweiten behauptet sich der TuS Minderheide nachdrücklich in der Liga. Der Kapitän der Mannschaft heißt, wie könnte es auch anders sein, mit Nachnamen Ali-Khan.




Fast immer trifft ein Ali-Khan

Khaled Ali-Khan nimmt seine Aufgabe als Kapitän und Leader des Teams sehr ernst. „Er geht immer auf die Jungs zu und verteilt alle Aufgaben, wie Freistöße und das Ausführen der Ecken. Außerdem motiviert er die Jungs und zieht sie mit“, lobt ihn Mahmoud. Wichtig ist beim TuS Minderheide auch die Einstellung, die in diesem Jahr zu passen scheint. Der Erfolg zeigt es. Besonders, da fast in jedem Spiel ein Ali-Khan ein Tor macht.


Der Vorteil dieses Konstruktes: „Wir sind schon fünf Ali-Khans und nun gehört die ganze Mannschaft auch zu unserer Familie.“ Ein großes Ziel besitzt die TuS-Familie noch, denn sie wollen jetzt den Aufstieg in die Kreisliga A Minden schaffen. Eine Umbenennung des TuS Minderheide ist TuS Ali-Khan ist aber nicht geplant, wie aus zuverlässiger Quelle verlautete…

Aufrufe: 05.12.2019, 17:30 Uhr
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