2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Der Marienborner Lukas Harden (rechts) spielt den Herxheimer Philipp Keller aus.	Foto: hbz/Judith Wallerius
Der Marienborner Lukas Harden (rechts) spielt den Herxheimer Philipp Keller aus. Foto: hbz/Judith Wallerius

TuS spielt Herxheim schwindelig

Marienborn gewinnt nach 0:1-Pausenrückstand 5:1 +++ Trainer Cakici lobt Charakter des Teams

Marienborn. Mitte der ersten Halbzeit ging Ali Cakici aus dem Sattel. Ein Spieler von Viktoria Herxheim war nach einem Zweikampf liegen geblieben. „Diese Sportart ist charakterlich total verkümmert“, sollte der Trainer der TuS Marienborn gute 90 Minuten später zürnen. Seine am Boden liegenden Spieler hatte er angemahnt, schneller aufzustehen. Allzu oft würde sich das Schmerzempfinden nach Spielstand und taktischen Erfordernissen ausrichten – eine weit verbreitete Unsitte. „Wir machen das nicht“, betont Cakici, „und so etwas schafft Charakter.“

Das Ergebnis habe man im Landesliga-Spitzenspiel gesehen. Und das drehten die Marienborner in einen 5:1 (0:1)-Sieg um. „Das haben wir nicht heute geschafft, sondern in den letzten zwei Jahren“, hält Cakici fest, „was wir hier aufbauen, an Zwischenmenschlichkeit und Vertrauen, ist viel Arbeit.“ Ebenfalls gut eingeübt sind die schnellen Passfolgen, mit denen die Platzherren die Pfälzer regelrecht schwindelig spielten. Zum 1:1 legte Dennis Ritz den Ball ins Zentrum, Andreas Klapper war mit der Fußspitze dran (46.). Marco Ritz assistierte dem Torjäger mit einer Flanke zum 2:1 (52.). Nach einem Konter-Überfall waren auf einmal nur noch Weiße im Strafraum, Nermin Fakovic schob nach Frank Berningers Querpass ein (60.). Den schönsten Spielzug der Partie quer über das Feld vollendete Dennis Ritz nach Lukas Hardens Diagonalball selbst (75.), bei Moritz Freislers 5:1 leistete er mit einer scharf ins Zentrum gezogenen Direktabnahme noch einmal Schützenhilfe (80.).

„TuS, TuS, TuS, gewinnen muss“, lautete der Schlachtruf im Mannschaftskreis, während Cakici vor Spielbeginn das übliche Selfie mit den Reservisten schoss. Dass Top-Zuspieler Etienne Portmann erneut erkrankt fehlte, spielte gar keine Rolle. Wenn sich die Marienborner einmal eingegroovt haben, ist kaum ein Halten mehr. Abgesehen von Freislers Distanzschuss an die Latte (26.) war das vor dem Seitenwechsel noch anders, eine der wenigen Gäste-Chancen hatte Mihai Petrescu zum Führungstor genutzt (27.). „Der Trainer hat uns in der Pause alle heiß gemacht“, erzählt Klapper, „dadurch ist das positive Gefühl entstanden, das wir in eine überragende Leistung umgemünzt haben.“ Erlebnis statt Ergebnis, steht auf den Marienborner Shirts. Weiterspielen statt Liegenbleiben würde sich auch als Slogan anbieten.

TuS Marienborn: Melchior – Breier (46. Berninger), Hofmann, Putzker, Klüber (31. M. Ritz) – D. Ritz, Freisler, Schwiderski, Harden – Klapper, Fakovic (65. Hoti).



Aufrufe: 014.5.2018, 10:00 Uhr
Torben SchröderAutor