2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Marienborn (links, Tarek Schwiderski) ist auf Schützenhilfe von Fortuna Mombach (Joseph Meier) angewiesen.	Archivfoto: hbz/Sämmer
Marienborn (links, Tarek Schwiderski) ist auf Schützenhilfe von Fortuna Mombach (Joseph Meier) angewiesen. Archivfoto: hbz/Sämmer

Moral, Teamgeist und ein Machtwort

Fünf Gründe sprechen für Marienborner Meisterschaft +++ Mombach könnte Zünglein an der Waage sein

Mainz. Über Monate zieht sich der Krimi um den Aufstieg in die Fußball-Verbandsliga bereits hin. Einige Akteure sind bereits ausgeschieden. Drei bleiben übrig. Während der SV Rülzheim (58 Punkte) nur noch marginale Chancen hat, streiten TuS Marienborn (61) und der TSV Gau-Odernheim (62) am Wochenende im Fernduell um die Landesliga-Meisterschaft. Auch wenn die Mainzer dabei nicht in der Favoritenrolle sind, lassen sich dennoch Gründe finden, warum die TuS den größten Erfolg der Vereinshistorie eintüten wird.

1. Comeback-Qualitäten

„13 Minuten war Gau-Odernheim bereits Meister, dann haben wir zurückgeschlagen“, blickt TuS-Trainer Ali Cakici auf das vergangene Wochenende zurück. Mit dem späten 3:3 im Gipfeltreffen hat sich Marienborn im Titelrennen behauptet, hätte um ein Haar noch gewonnen und hat bewiesen, dass sie bis zur letzten Sekunde an ihre Chance glauben werden.

2. Das Team ist heiß

Überhaupt lässt der Trainer keinen Zweifel daran, dass seine komplette Mannschaft auf das Saisonfinale brennt. „Keiner will am Sonntag woanders sein, als auf dem Feld“, sagt Cakici. Über die ganze Saison habe sich zudem ein Team entwickelt, das zusammenhält. Eben eine Einheit. „Das Klima, die Atmosphäre stimmt. Sowas geht nur, wenn alle im Verein mitziehen“, sagt Cakici. Außerdem steht bereits fest: Selbst heiß begehrte Spieler bleiben bei der TuS. Keiner ist mit den Gedanken bereits woanders.

3. Mombacher Schützenhilfe

Marienborn trifft auf das bereits abgestiegene Schlusslicht BSC Oppau (Sonntag, 15 Uhr), während Gau-Odernheim zeitgleich in Mombach gastiert. Für die Fortuna geht es allerdings noch darum, Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. „Gau-Odernheim hat ganz sicher die schwierigere Aufgabe“, sagt Cakici. „Mombach kann in dieser Partie quasi nur gewinnen, Gau-Odernheim nur verlieren.“ Für Mombachs Trainer Oliver Schmitt wäre ein Sieg dennoch „eine Überraschung“, wie er sagt. „Ich hatte gehofft, sie kommen als Meister zu uns, dann würden sie ohne Druck spielen.“ Doch Hoffnung besteht: Mit zwei Siegen in Serie haben die Mombacher gezeigt, dass mit ihnen zu rechnen ist. Ein Sieg gegen den Tabellenführer könnte die Chance auf die Mombacher Rettung am Leben halten. Sollte Horchheim parallel gegen Offenbach Punkte liegen lassen, reicht womöglich auch ein Remis oder gar eine Niederlage, um Platz 14 und die Restchance zu sichern. Marienborn wird indes darauf bauen, dass die zuletzt formstarken Fortunen zumindest einen Zähler holen.

4. Aufstiegsrunde? Egal!

Die TuS hat am Sonntag nicht viel zu verlieren, kann aber viel gewinnen. Falls die Meisterschaft nicht klappt, und der drei Punkte Vorsprung auf Rülzheim nicht wegschmilzt, dann geht es eben in die Aufstiegsrunde gegen den Zweiten der Landesliga West. Nur eine Mombacher Niederlage könnte das noch gefährden. „Wenn es so kommt, dann freuen wir uns auf zwei weitere, richtig geile Spiele“, sagt Cakici.

5. Das Wort des Trainers

Wenn als das nichts hilft, spricht Ali Cakici eben ein Machtwort. „Wir werden Meister, weil ich es sage“, nennt er selbst den sichersten Grund für die große Party am Sonntag. Sicher nicht ganz ernst gemeint, aber dennoch passend für die Marienborner Truppe.



Landesliga kompakt

TSG Bretzenheim Wormatia Worms II (Sonntag, 15 Uhr):

Mit einem Sieg wollen die Bretzenheimer gegen Wormatia Worms II die erfolgreichste Landesliga-Saison seit dem Aufstieg vor drei Jahren unterstreichen und die 50-Punkte-Marke knacken- „Wir werden nochmal unsere letzten Kräfte mobilisieren und uns den siebten Platz sichern“, sagt Bretzenheims Trainer Timo Schmidt. Obwohl sein Team in den letzten vier Spielen drei Niederlagen und ein Unentschieden einstecken musste, hätte die Saison für Schmidt nicht erfolgreicher verlaufen können: „Unser Ziel war der Klassenerhalt. Jetzt haben wir uns in der Landesliga etabliert. Die Messlatte für die kommende Saison ist hoch.“ (marm)

SV Rülzheim VfB Bodenheim (Sonntag, 15 Uhr):

Für Jürgen Collet heißt es am Sonntag Abschied nehmen. Der Trainer des VfB Bodenheim steht bei der Partie gegen den SV Rülzheim zum letzten Mal an der Seitenlinie. Aus eigener Kraft kann das zwischenzeitliche Saisonziel, Platz sieben, auch mit einem Sieg nicht mehr erreicht werden. Nach einer eher durchwachsenden Saison soll es am Sonntag aber einen versöhnlichen Abschluss geben. „Die Rückrunde hat uns allen Spaß gemacht. Jetzt wollen wir nochmal als Sieger vom Platz gehen“, sagt Collet. Wehmütig ist er vor seinem letzten Spiel allerdings nicht: „Ich habe so viel im Amateurfußball erreicht. Irgendwann ist alles mal zu Ende.“ (marm)

Aufrufe: 025.5.2018, 16:00 Uhr
Marjorie Maurer und Tommy RheinAutor