2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Mit manchen Trainerkollegen kann Ali Cakici gut, mit anderen weniger.  Archivfoto: Haas
Mit manchen Trainerkollegen kann Ali Cakici gut, mit anderen weniger. Archivfoto: Haas

Dreierpack und Trainerschelte

Jannik Kern beim 5:0 gegen Hauenstein in Torlaune +++ Marienborns Chefcoach Ali Cakici empfiehlt dem Gegner einen Trainerwechsel

Beim letzten Tor seiner Mannschaft bleibt Ali Cakici ungerührt auf der Bank sitzen, tippt in seinem Smartphone. Nein, zu Jubelstürmen war der Trainer der TuS Marienborn nicht aufgelegt – trotz des 5:0 (2:0)-Sieges des Verbandsligaaufsteigers gegen den SC Hauenstein. Cakici sprach von einer „durchschnittlichen Leistung“: „Heute sind wir nur so hoch gesprungen, wie wir mussten.“ Und das schmeckte dem Chefcoach mit Blick auf die bevor stehende englische Woche überhaupt nicht.

Vielleicht war es aber auch sein Pfälzer Trainerkollege Marko Eiermann, der dem 51-Jährigen die gute Laune kostete. Schon nach gut 70 Spielminuten rappelte es an der Seitenlinie. Nach dem Spiel hielt Cakici dem irritiert-erbosten Hauenstein-Coach dann vor, den Handschlag verweigert zu haben, titulierte ihn als „Vollidiot“ und erklärte dem Vorstandsmitglied Alexander Hornung ziemlich ausführlich, dass es seiner an sich talentierten Mannschaft an Führung fehle. In der Rückrunde, da ist sich Cakici sicher, werde er Eiermann nicht wiedersehen. Gute Freunde, das war auch dem Pfälzer anzumerken, werden die beiden vermutlich nicht mehr.

Zwei Alu-Treffer und ein Mittelstürmer in Torlaune

Dafür hat Jannik Kern sichtlich Spaß am Stürmerdasein. Mit einem Dreierpack hatte der 22-Jährige maßgeblichen Anteil am Marienborner Kantersieg im Kerbespiel. Nachdem Etienne Portmann, von Jonas Hofmann aus der Viererkette heraus am Strafraum freigespielt, per Flachschuss das 1:0 besorgt hatte (11.), drehte Kern groß auf. Erst nagelte er, nachdem Dennis Ritz am Flügel den Turbo gezündet hatte, die Kugel unter die Latte (37.), dann klaute er selbst seinem Gegenspieler den Ball und schoss flach und wuchtig ein (47.). Und als die Moral der Pfälzer schon gebrochen war, setzte er im Strafraum weitgehend unbedrängt auch den Schlusspunkt (88.). Jan Hellmann hatte ebenfalls per Distanzschuss ins untere Eck getroffen (77.), Ritz (33.) und Lukas Harden (83.) ließen zudem kräftig das Gebälk scheppern.

Auch die Gäste hatten in Durchgang eins ihre Chancen, präsentierten sich alles in allem aber deutlich unterlegen. Ob es anders gelaufen wäre, wenn TuS-Torwart Johannes Melchior nicht früh gegen Dennis Leininger im Eins-gegen-Eins der Sieger geblieben wäre (6.)? Müßig. Leininger jedenfalls schob Frust, als er sich wegen eines eher läppischen Fouls die Ampelkarte abgeholt hatte (85.). „Die zweite Hälfte fand ich besser, da sind wir mehr gelaufen“, fasst Cakici zusammen, „die erste Hälfte – so etwas wollen wir nicht.“ Auch zu Kern gibt es Klartext: „Jeder Blinde sieht, dass das einer ist, der einer der Top-Stürmer der Liga sein wird. Er hat in Gonsenheim eine hervorragende Ausbildung genossen und hatte in Babak Keyhanfar einen wunderbaren Jugendtrainer.“ Kollegen-Lob, das kann Cakici also auch.

TuS Marienborn: Melchior – Hofmann, Breier, Putzker, M. Ritz – Trapp – Letz (60. Hellmann), Freisler, Portmann (46. Harden), D. Ritz (67. Klüber) – Kern.

Aufrufe: 015.9.2018, 22:49 Uhr
Torben SchröderAutor