2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Marienborn (li., Jannik Kern) beendet seine stärkste Verbandsliga-Halbserie mit einem 4:2-Sieg gegen Steinwenden.
Marienborn (li., Jannik Kern) beendet seine stärkste Verbandsliga-Halbserie mit einem 4:2-Sieg gegen Steinwenden. – Foto: hbz/Sämmer

Cakici schweigt, Aliu liefert

SPIELBERICHT VERBANDSLIGA SÜDWEST +++ Marienborns Coach reagiert auf eigene Art auf Schiri-Ärger +++ 4:2 im „Rückspiel“

Marienborn. Ali Cakici hatte zwei Chipstüten und ein Schweigegelübde dabei. Nichts wollte er mehr zum Unparteiischen sagen. Zu sehr wurmten den Trainer der TuS Marienborn die Begleitumstände des 5:4-Siegs vorige Woche beim SV Steinwenden. Drei aus gut begründbarer Marienborner Sicht irreguläre Gegentore, vor allem aber die beiden Feldverweise und, Ende der Woche, die Extra-Sperre für Lukas Harden, der den Schiedsrichter nach dem Spiel verbal angegangen sein soll, brachten das Fass zum Überlaufen. „Lukas war da gar nicht mehr da“, ärgert sich Cakici, der nun „Widerstand gegen das System“ leisten will.

Trainer verärgert über Rüssingen-Vergleiche

Das klappte zunächst knapp 60 Sekunden lang, ehe der 52-Jährige mit vollem Mund ein empörtes „Handspiel!“ aufs Feld schmatzte. Danach aber enthielt er sich jeder Anmerkung Richtung Unparteiischer. Im „Rückspiel“ gegen den SVS siegte die TuS 4:2 (2:0), wobei Lirion Aliu nach seinem Viererpack vor Wochenfrist nochmals drei Treffer nachlegte. Und per Flanke das 1:0 durch Arlind Hoti, der von der Strafraumgrenze aus flach abzog, vorbereitete (31.). Nach Mateo Trapps Steilpass auf Dennis Ritz, der von der Grundlinie ablegte, schob Aliu die Kugel überlegt ins lange Eck (44.). Die Saisontore 19 und 20 folgten nach Kontern, erst hatte Trapp den Ball weit vorn erobert (58.), dann stand Moritz Freisler zum Doppelpass Pate (82.). In rund zehn nachlässigen Minuten machte es die TuS spannend, was die Pfälzer prompt zu zwei schönen Treffern in den Winkel nutzten – Elias Schulze per Schlenzer (72.), Philipp Königstein per Freistoß (79.). Ohne Drama geht diese Paarung eben nicht.

„Wir haben jetzt elf Punkte mehr als zum selben Zeitpunkt letztes Jahr, und wir haben unsere beste Verbandsliga-Saisonhälfte gespielt“, rechnete Cakici vor. Zudem feierte Nils Letz achteinhalb Monate nach seinem bislang letzten Einsatz sein Comeback bei der ersten Mannschaft. „Geil“, sagte Cakici, „seine erste Aktion war direkt ein Außenristball auf die andere Seite. Er ist ein robuster, hervorragender Fußballer.“ Doch so richtig freuen mochte sich der Trainer nicht. Dass seine TuS vorige Woche vom Schiri mit jener aus Rüssingen verglichen wurde, in Anspielung auf den Verbandspokal-Spielabbruch, will er nicht auf sich sitzen lassen. Und bis auf weiteres (immerhin zuckerfreie) Chips futternd protestieren und, wie er sagt, „die Fresse halten“. Symbolgehalt: Schnauze voll.

TuS Marienborn: Hammer – Putzker (65. Hellmann), Hofmann, Beck, M. Ritz (71. Kaya) – Freisler, Trapp – Kern, Hoti (84. Letz), D. Ritz – Aliu.

Aufrufe: 08.12.2019, 20:39 Uhr
Torben SchröderAutor