2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Andreas Klapper (rechts) ist wieder da.
Andreas Klapper (rechts) ist wieder da. – Foto: Michael Wolff (Archiv)

Andreas Klapper ist zurück

TuS Marienborn trennt sich von Jahn Zeiskam 0:0 +++ Stürmer nach 15-monatiger Verletzungspause direkt mittendrin im Geschehen

Ein 0:0, und trotzdem brandet lauter Jubel auf. Es ist die 74. Minute des Verbandsliga-Kerbespiels der TuS Marienborn gegen Jahn Zeiskam, als Andreas Klapper das Feld betritt. 15 Monate ist es her, dass sich „AK14“ beim Aufstiegsspiel in Rodenbach das Kreuzband gerissen hat, zum zweiten Mal bereits. Eineinviertel Jahre Schmerzen, Reha, Aufbautraining, Herantasten, Schritt für Schritt, es dauert quälend lang. „Wenn man so gefeiert wird, fühlt man sich natürlich gut“, sagt der 23-Jährige

Am Freitagabend hatte Klapper bereits für die zweite Mannschaft gespielt, kam eine Viertelstunde vor Schluss rein, setzte einen Freistoß um 20, 30 Zentimeter am Kasten vorbei. Märchen-Potenzial hatte auch das Verbandsliga-Debüt des Stürmers, der die TuS mit 40 Toren überhaupt erst in diese Spielklasse geballert hatte. Beim ersten Schuss aus der Drehung, der weit vorbei fliegt (76.), ist die Abseitsfahne oben. Bei einem langen Ball, als der Keeper aus dem Tor stürmt, zögert Klapper etwas (80.) – kein Wunder, bei dieser Verletzungsgeschichte. „Da denkt man nach, klar. Das dauert noch“, sagt er.

Der Knipser soll ganz behutsam aufgebaut werden

Als Dennis Ritz mit der Fußspitze an Kai Anschütz scheitert und Lirion Alius Rebount geblockt wird, versucht es Klapper erneut aus der Drehung – und verzieht (88.). „Wenn er den einfach annimmt, kann er ihn ins Tor schießen“, sagt Trainer Ali Cakici. Matchpraxis eben. Auch bei einem langen Ball, den Klapper per Heber direkt nimmt, fehlt die Präzision (90.+1). Aber der Knipser ist mittendrin im Geschehen, wird gesucht, wittert die brenzligen Situationen. „Um ehrlich zu sein – das Ergebnis ist für mich heute tatsächlich nebensächlich“, sagt der Stürmer. Wieder dabei zu sein, das kann er genießen. Auch wenn das Knie sich weiterhin „nicht natürlich“ anfühlt. An die Abläufe wird er sich gewöhnen müssen, noch über Wochen und Monate. „Er hat alle Zeit, wir bauen ihn ganz behutsam auf“, kündigt Cakici an, „er hat seine Situationen schon. Wenn er spielt, macht das was aus.“

Das 0:0 war insgesamt ein gerechtes Resultat. Auch als Patrick Huth (87.) und Lirion Aliu (89.) verheißungsvolle Schussgelegenheiten im Strafraum hatten, schmissen sich die unermüdlich rackernden Gäste noch mit letzter Kraft in die Schüsse. Immer hatten die Marienborner zwei, drei Gegenspieler um sich, es war kaum ein Durchkommen, des entschlossenen Schlussspurts zum Trotz. „Aber wir haben keine großen Torchancen zugelassen, waren am Ende dran“, betont Cakici. Und einen schönen Grund zum Jubeln gab es ja auch noch.

TuS Marienborn: Melchior – Hofmann, Breier, Beck, Putzker – Trapp, Harden – Huth, Hoti (74. Klapper), D. Ritz – Aliu.

Aufrufe: 014.9.2019, 20:40 Uhr
Torben SchröderAutor