2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Die Elbener (grüne Trikots) haben das Derby gegen Möllmicke für sich entschieden,.
Die Elbener (grüne Trikots) haben das Derby gegen Möllmicke für sich entschieden,. – Foto: (2): silas

Elben gewinnt rassiges Derby

Türk Attendorn siegt im Acht-Tore-Spiel - Heggen erster Tabellenführer

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Neuzugang Milos Tomasovic sorgte nach einem langen Ball früh (6.) für die Führung der Gäste, die Robin Lünenstrass allerdings durch einen unumstrittenen Foulelfmeter (25.) egalisierte. Das spielerische Übergewicht gehörte nach der Pause dann aber eindeutig den Lennestädtern, die sich spritziger und agiler zeigten. In Minute 72 war es schließlich Fabian Schulte, der mit einer starken Einzelaktion für den Siegtreffer des FC sorgte. „Wir hatten eine Phase, in der wir das Spiel fast aus der Hand gegeben hätten, aber zum Ende hin hatte ich das Gefühl, dass wir mehr Körner hatten. Es war mir wichtig, im ersten Spiel die Punkte zu holen“, kommentierte Lennestadts Trainer Thomas Stemmer und sprach von einem „gerechten Ergebnis“. Dem pflichtete Elspes Teammanager Andre Weigler bei: „Aufgrund der ersten 20 Minuten ist das Ergebnis gerecht. Danach war das Spiel aber ausgeglichen und meine Mannschaft hat eine kämpferische Leistung gezeigt, auf die man definitiv aufbauen kann.“

Nachdem die Gäste gut in die Partie fanden und in den ersten 20 Minuten das leicht überlegene Team waren, sorgte ein Fehler von FC-Torwart Niklas Ahlbäumer für die Kehrtwende. David Wintersohl nutzte den Patzer eiskalt aus (21.) und schnürte durch zwei weitere Tore (47./66) im Laufe der Partie einen Dreierpack. Der vierte Treffer für den heimischen SV gelang Peter Rademacher (64.). „Aufgrund der Phase von der 20. bis zur 70. Minute geht das Ergebnis in Ordnung und ist sogar noch etwas zu niedrig ausgefallen. Nach dem Fehler unseres Schlussmanns war bei uns die Luft raus“, sagte Gäste-Trainer David Richter, dessen Team durch Christopher Kattenborn (68.) und Patrick Dobbener (79.) allerdings noch zu zwei Torerfolgen kam und kurz vor Schluss sogar noch „Chancen zu weiteren Treffern“ hatte.

Gelb-Rote Karte, Intensivität und strittige Entscheidungen: Das Derby zwischen den beiden Wendener Klubs wurde der Bezeichnung gerecht. Nachdem Jurij Betsche (45.) die Hausherren in Führung schoss, sah Möllmickes Spielertrainer Nico Stettner wegen zwei gelbwürdiger Fouls die Ampelkarte (45.+1). Den daraus resultierenden Freistoß nutze Björn Daginnus (45.+2) zum 2:0. Doch die Gäste ließen sich nach, kamen stark aus der Pause in verkürzten durch einen Treffer von Stürmer Florian Richstein (49.). Schlussendlich war es jedoch die Unterzahl des FC, die dafür sorgte, dass Daginnus (80.) den Sieg des Aufsteigers in trockene Tücher brachte. „Obwohl die Gelb-Rote Karte für mich berechtigt war, muss man sagen, dass der Schiedsrichter mit zweierlei Maß gemessen hat. Viele Fouls von Elben, die ebenfalls mit Gelb hätten geahndet werden müssen, hat der Referee durchgehen lassen. Da wir auch mit zehn Mann kein Stück schlechter als der Gegner waren, wird das Ergebnis dem Spielverlauf nicht gerecht“, befand Möllmickes Coach Nico Stettner. Und obwohl auch Elbens Co-Trainer Sebastian Stevens eingestand, dass sein Team „hier und da“ eine Gelbe hätte bekommen können, attestierte er dem Unparteiischen insgesamt kein schlechtes Spiel gezeigt zu haben: „Das Spiel war intensiv, aber fair“, so Stevens.

Die Hausherren dominierten die Partie von Beginn an und hätten zur Pause bereits führen müssen. Zwei Mal verhinderte das Aluminium eine Heggener Führung. Nach dem Seitenwechsel schnürte der stark aufspielende Rafael Löb (61./71./85.) einen Dreierpack. Ebenfalls in die Torschützenliste trug sich Manuel Schulte (79.) ein. „Wir haben im ersten Durchgang sehr viel liegen gelassen und hatten schon die Befürchtung, dass sich das rechen würde. Nach der Pause haben wir uns dann aber für die starke kämpferische Leistung belohnt. Rafael war natürlich ganz stark, aber auch der Rest der Mannschaft hat sich spitze präsentiert“, war Heggens 1. Vorsitzender Michael Berghaus voll des Lobes.

„Wir haben heute Lehrgeld bezahlt“, ärgerte sich Gerlingens Linienchef Robin Brucker, dessen Mannschaft die ersten 20 Minuten drückend überlegen war, durch einen Treffer von Christoph Tautz (27.) in Führung ging und sich dann ein unglückliches Gegentor von Julius Lemke (31.) fing. Obwohl man in Person von Alex Klosa (46.) wenige Momente nach der Pause zur erneuten Führung traf, sei die Mannschaft „eingebrochen“, konstatiert Brucker: „Wir sind unkonzentriert gewesen und zum Ende hin ist uns die Puste ausgegangen. Wir müssen in den nächsten Partien einfach cleverer agieren.“ Die Unaufmerksamkeiten des Aufsteigers bestrafte Dünschedes Robin Koschitz mit zwei Toren (70./90.+2) eiskalt.

Obwohl die Attendorner ihrer Favoritenrolle durch Treffer von Ahmet Kalkan (24./80.), Volkan Kücükpehlivan (53.), Emre Gencol (85.) und Muhammed Kocak (89.) schlussendlich gerecht wurden, bot der Aufsteiger über weite Strecken Paroli und kam durch Nicolai Schmitz (38./75.) und Tim Krengel (55.) sogar zu drei Torerfolgen. Dies ist nicht zuletzt dem Umstand geschuldet, dass die Gäste nach einer Roten Karte für Hidayet Köser (56.) lange Zeit in Unterzahl agierten. „Den Platzverweis gab es wegen einer Tätigkeit, aber meiner Meinung nach war die Reaktion des Schiedsrichters zu schnell“, befand SV-Coach Yasin Colak, der insgesamt ein „turbulentes Spiel“ mit Gegentoren sah, bei dem seine Mannschaft nicht klug agiert habe. Zufrieden mit dem Auftritt seines Teams zeigte sich derweil RW-Trainer Markus Bender: „Wir haben einige Fehler gemacht, die unmittelbar bestraft wurden, aber insgesamt haben wir sehr gut dagegen gehalten.“

„Lenhausen war mit dem 1:4 noch gut bedient, da wir eigentlich 8:1 hätten gewinnen müssen“, konstatierte Ignazio Giamporcaro, neuer Linienchef bei LWL 2., und führte aus: „Die Hausherren haben 20 Minuten gut mitgespielt, aber in der restlichen Zeit haben wir das Spiel gemacht. Ich bin sehr zufrieden mit diesem ersten Auftritt meiner Mannschaft. Das einzige Manko war unsere katastrophale Chancenverwertung, da wir hundertprozentige Möglichkeiten liegen gelassen haben.“ Überragender Mann bei den Gästen war Dennis Sonntag, dem ein Dreierpack gelang (62./73./89.). Den übrigen Treffer steuerte Dawid Jaworski (40.) bei. Lenhausens einziger Torerfolg lieb Co-Trainer Manuel Richter (71.) vorbehalten.

Routinier Marco Holterhoff erwischte bei seinem neuen Verein einen Start nach Maß. Der ehemalige Westfalenliga-Akteur schoss die Kirchhundemer in Front (50.) und leitete damit den Sieg der Gäste ein, der nach Worten von SG-Übungsleiter Thorsten Wisnia lediglich auf die Kaltschnäuzigkeit zurückzuführen ist: „Spielerisch waren wir gleichwertig, aber Kirchhundem hat die Chancen genutzt und wir nicht. Die Dinge, auf die wir in der Vorbereitung wert gelegt haben, sind uns gelungen, deshalb kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Das einzige was schlecht ist, ist das Ergebnis.“ Obwohl sein Team den „Kamp angenommen“ habe, fehlte es an der Cleverness, um die Chancen in etwas Zählbares umzumünzen. Der zweite Treffer der Gäste, für den Stefan Ivo (72.) sorgte, machte endgültig den Deckel drauf.


Aufrufe: 06.9.2020, 22:10 Uhr
Silas MünkerAutor