2024-05-02T16:12:49.858Z

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Turbulente Tage in Kemel. Archivfoto: Lettmann
Turbulente Tage in Kemel. Archivfoto: Lettmann

TuS Kemel: Turbulenzen bei der Trainerbesetzung

A-Ligist sagt Thomas Laubinger ab und installiert Robin Römer als Spielertrainer, der eigentlich zur SG Schlangenbad wechseln wollte

Heidenrod-Kemel. Turbulenzen im Lager des Fußball-A-Ligisten TuS Kemel: Thomas Laubinger (derzeit SV Steckenroth) wird bei den Heidenrodern, die noch um den Aufstieg in die Kreisoberliga mitmischen und am Sonntag (15 Uhr) den SV Erbach empfangen, im Sommer nicht die Nachfolge des scheidenden Trainers Gordon Maus antreten. Stattdessen wird der aktuelle TuS-Spieler Robin Römer (22) zur neuen Runde als Spielertrainer fungieren.

Mit Robin Römer als Spielertrainer Abwanderungswelle verhindern

Römer stand zunächst als Neuzugang bei Kreisoberliga-Club SG Schlangenbad fest, ehe sich die Ereignisse überschlugen. Hintergrund: Trotz des sportlich erfreulichen Abschneidens kündigte sich in Kemel eine Abwanderungswelle an. Durch Römers nun besiegelten Verbleib und seine Übernahme des Trainerparts erhoffen sich die TuS-Verantwortlichen mit dem Vorsitzenden Uwe Zoske an der Spitze, dass ein möglicher Aderlass weitaus geringer ausfällt als befürchtet.

Sebastian Hackl wechselt auf jeden Fall zur SG Schlangenbad

Die SG Schlangenbad meldete neben Römer auch Kemels Torjäger Sebastian Hackl als Zugang. Hackl wird indes zur Saison 19/20 auf jeden Fall nach Schlangenbad wechseln, bekräftigt SG-Trainer Sierk Conradi: „Sebastian hat das sofort nochmals deutlich bestätigt.“ Zu Römers Entscheidung sagt Conradi: „Als Verein sind wir von ihm enttäuscht, wünschen ihm aber trotzdem für die Zukunft alles Gute.“


Die Ereignisse aus Sicht von Trainer Thomas Laubinger

Conradis Kollege Thomas Laubinger reagiert extrem enttäuscht auf die Umstände, die seinen geplanten Amtsantritt in Kemel verhindert haben: „Nach meiner Verpflichtung herrschte zunächst Stille., bis von personellen Problemen die Rede war. Man könne für die nächste Runde nur ein Team stellen. Ich habe gesagt: Dann starten wir eben einen Neuaufbau. Es folgte das Schweigen im Walde. Ich kann ja nachvollziehen, wenn man Angst hat, dass die Mannschaft auseinanderbricht und man sich Gedanken um die Zukunft macht. Diese Dinge hätte man ja mit mir besprechen können. So habe ich es nicht direkt vom Verein erfahren, dass Robin Römer Spielertrainer wird. Das ist vom Gesamten betrachtet unterste Schublade. Ich hatte anderen Vereinen abgesagt, und jetzt dürfte es perspektivisch ganz schwer werden, für die neue Runde einen Trainerjob zu bekommen. So etwas habe ich in 22 Jahren als Trainer noch nicht erlebt.“

Die Ereignisse aus Sicht von Kemels Vorsitzendem Uwe Zoske

„Sicher mag das alles unpopulär sein. Doch wir haben sauber gearbeitet und keinen hintergangen oder mit falschen Karten gespielt. Im Rahmen einer Sitzung haben wir uns entschieden, Thomas Laubinger abzusagen. Unter dem Hintergrund, dass wir möglicherweise für die nächste Saison keine konkurrenzfähige Mannschaft zusammenbekommen. Das hat sich alles am Montag vor Ostern ergeben. Vincenzo Tafuro, der Vater unserer Spielers Franco Tafuro, kam dann mit der Idee, Robin Römer für die Rolle des Spielertrainers zu fragen. Franco und Robin kennen sich aus gemeinsamen Zeiten in der Frauensteiner Jugend. Wir hatten erst Bedenken, weil Robin in Schlangenbad zugesagt hatte. Wir haben uns dann aber mit ihm getroffen. Dabei hat er sich super präsentiert und hatte auch ein Konzept parat. Wir haben erst nach der Absage an Thomas Laubinger mit Robin gesprochen – das hat sich praktisch aus dem Nichts heraus ergeben.“

Die Ereignisse aus Sicht von Robin Römer

„Es hat mir grundsätzlich sehr leidgetan, in Schlangenbad abzusagen. Das geschah nach Rücksprache mit Sierk Conradi und dem Sportlichen Leiter Claudio Riccitelli. Nach der Absage an Thomas Laubinger ist der TuS auf mich zugekommen. Es war ohnehin ein Wunsch, irgendwann als Trainer zu arbeiten. Und nicht zuletzt ist das jetzt nach vier Jahren in Kemel ein Stück weit auch eine Herzensangelegenheit. Ich hoffe natürlich auf positive Auswirkungen für die nächste Saison. Was die laufende Runde betrifft, hat die Mannschaft ungeachtet der letzten Niederlagen genügend Charakter. Ich bin zuversichtlich, dass wir gegen Erbach wieder in die Erfolgsspur kommen. Wir wollen auf jeden Fall noch um den Aufstieg mitmischen.“

Aufrufe: 024.4.2019, 16:10 Uhr
Stephan NeumannAutor