2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielvorbericht
Emotionale Einpeitscher: Torhüter Malte Tischer und Erik Lindenlaub geben im Jevenstedter Jubelkreis den Ton an. Heute will der Spitzenreiter beim Marner TV den elften Saisonsieg bejubeln. Foto: Meyer
Emotionale Einpeitscher: Torhüter Malte Tischer und Erik Lindenlaub geben im Jevenstedter Jubelkreis den Ton an. Heute will der Spitzenreiter beim Marner TV den elften Saisonsieg bejubeln. Foto: Meyer

TuS Jevenstedt will auch in Marne feiern

Fußball-Verbandsliga West: Tabellenführer peilt elften Saisonsieg an / MTSV Hohenwestedt gegen Fetihspor vor nächstem Topspiel

Nach dem Topspiel ist vor dem Topspiel. Der gestürzte Tabellenführer MTSV Hohenwestedt erwartet nach dem 1:2 beim TuS Jevenstedt mit dem Tabellenfünften Fetihspor Kaltenkirchen ein weiteres Schwergewicht in der Fußball-Verbandsliga West. Die Jevenstedter laufen beim Marner TV erstmals als Verbandsliga-Spitzenreiter auf. Der TuS Nortorf (bei der Kaltenkirchener TS), Rendsburger TSV (bei der SG Padenstedt) und der TuS Bargstedt (beim SV Henstedt-Ulzburg) haben ebenso Auswärtspartien vor der Brust.

SV Henstedt-Ulzburg –TuS Bargstedt (Sbd., 11 Uhr)
Frühaufsteher sind gefragt. Zur ungewöhnlichen Anstoßzeit wollen die Bargstedter topfit sein. Bereits um 8 Uhr trifft sich der TuS zum gemeinsames Frühstück. „Wir wollen unseren Heimsieg gegen Nordlichter Norderstedt mit einem weiteren Dreier vergolden“, gibt Thomas Merten die Richtung vor. Bargstedts Obmann weiß aber, dass es ein „komplett anderes Spiel“ werden wird. Gegen Norderstedt hatte der Aufsteiger in der zweiten Halbzeit seine beste Saisonleistung abgerufen.

Jetzt wartet mit HU der Tabellenvorletzte, der von zwölf Partien zehn verloren hat. Lediglich gegen das punktgleiche Schlusslicht Rendsburger TSV feierte der größte Sportverein im Land einen Dreier. „Henstedt-Ulzburg muss gegen uns gewinnen, um den Anschluss herzustellen“, sagt Merten. Robust in der Defensive stehen und dann mit einem gepflegten Passspiel zum Erfolg zu kommen, dürfte die Devise der Bargstedtern sein.

Mit der Rückkehr des Langzeitverletzten Mathias Jörs hat der TuS an Stabilität gewonnen. Nach seinem Urlaub stößt auch Florian Engbrecht wieder zum Kader. Gelingt den Bargstedtern der fünfte Saison- und zugleich der zweite Auswärtssieg verabschiedet sich die Truppe von Trainer Guido Wieck vorerst ins sichere Mittelfeld.


MTSV Hohenwestedt –Fetihspor Kaltenkirchen(Sbd., 15 Uhr)
Nach Aussage von Trainer Sebastian Barth habe sein Team die erste Saisonniederlage beim derzeitigen Aufstiegskonkurrenten aus Jevenstedt „gut verdaut“. Es seien zwei Gegentore nach Standards gewesen, die den MTSV auf die Verliererstraße geschickt haben. Mit dem Tabellenfünften (21 Punkte) aus Kaltenkrichen reist ein bislang auswärtsstarkes Team in den Park Wilhelmshöhe.

Fetihspor hat bislang alle seine vier Partien in der Fremde gewonnen, dabei 19:3 Tore erzielt. „Fußballerisch eine der stärksten Teams der Liga, taktisch und technisch vielleicht sogar noch einen Tick stärker als Jevenstedt, die sich eher zweikampf- und laufstark präsentiert haben“, richtet sich Barth auf einen „heißen Tanz“ ein. Ganz und gar nicht gefallen hat dem MTSV-Coach Fetihspors jüngste Heimniederlage gegen den Itzehoer SV: „Die werden mit ganz schön Wut im Bauch auflaufen. Da müssen wir Vollgas geben.“

Personell wird neben Jannis Brandt (Adduktorenprobleme) definitiv Malte Ohrt ausfallen, der sich ohne Fremdeinwirkung auf dem widrigen Geläuf in Jevenstedt die Schienbeinkante angebrochen hat und mindestens drei Wochen aussetzen muss. Fraglich ist noch der Einsatz von Torhüter Timo Blaas (Schulterschmerzen), während der zuletzt schmerzlich vermisste Ferdinand Hummel wieder im Kader steht. „Drei Punkte wären schon schön, aber bei diesem Spiel ist alles möglich“, weiß Barth. Die Statistik spricht für die Hohenwestedter, die die vergangenen vier Begegnungen (13:4 Tore) gegen Fetihspor allesamt gewonnen haben.



Kaltenkirchener TS –TuS Nortorf (Sbd., 15 Uhr)
Die KTS ist für die Nortorfer eine Art Lieblingsgegner. Drei der vergangenen vier Auswärtsspiele in Kaltenkirchen haben die Mittelholsteiner für sich entschieden. In den vergangenen fünf Partien ging der TuS viermal als Sieger vom Feld. „Das darf gerne so weitergehen“, hofft Nortorfs Trainer Fabian Doege auf den siebten Saisonsieg. Doch einfach wird es nicht.

Die KTS hat ein starkes erstes Saisondrittel hingelegt, steht mit 24 Zählern auf dem dritten Tabellenplatz. Die Nortorfer müssen ein Mittel gegen die zweitbeste Abwehr der Liga finden, kassierte die KTS nur zwölf Gegentore in zwölf Spielen: „Geduldig spielen oder auf Standard setzen“, sagt Doege, der seinem Bruder Tristan einen Platz in der Startelf zuweist. Mit Sebastian Fuhrmann (privat verhindert), Tim Reuter (dienstlich unterwegs) und Muhammed Yildirim, der das Dienstagstraining schon beim Warmmachen wegen Oberschenkelproblemen abbrach, werden drei potenzielle Startelfkandidaten fehlen.

„Kaltenkirchen hat sich verjüngt und ist eine lauffreudige Truppe. Aufpassen müssen wir auf Lukas Freitag. Spiel er, ist viel auf ihn zugeschnitten“, so Doege, der seinem Team einen beherzten Auftritt nahelegt: „Wir müssen unser Spiel durchziehen und haben die Klasse, mit dem Gegner auf Augenhöhe zu sein. Wir dürfen aber nicht vogelwild agieren.“


SG Padenstedt –Rendsburger TSV (Sbd., 15.30 Uhr)
„Gelingt es uns wie zuletzt gegen die Kaltenkirchener TS große Fehler in der Abwehr zu vermeiden, ist vielleicht etwas drin“, ist RTSV-Spielertrainer Özkan Altin vor der Partie beim Tabellenzwölften zuversichtlich. Erst sieben Minuten vor dem Abpfiff kassierten die Grünen das 0:2, zeigten sich in der Defensive lange Zeit diszipliniert. Mit zwei Viererketten hatte der RTSV den Gegner in Schach halten können. Das ist auch die taktische Marschroute bei der SGP, die bei 41 Gegentoren in elf Spielen ebenso Abwehrprobleme offenbarte. „Wenn wir bei der SG Chancen erspielen, sollten wir diese konsequent nutzen“, setzt Altin besonders auf Torjäger Malte Hehlert (8 Treffer).

Im Angriff sind die Gastgeber durchaus gefährlich. So gelang den Padenstedtern beim Spitzenreiter MTSV Hohenwestedt sechs Tore, kassierten aber auch sieben. Personell kann Altin auf Routinier und Abwehrspieler Oilid Adsi zurückgreifen. Ob Torwart Jürgen Thodt spielen kann, ist berufsbedingt noch fraglich. Für ihn stünde Matthias Homrich als Ersatz bereit. Fehlen wird definitiv der rotgesperrte Abwehrrecke Yetis Alaca.



Marner TV –TuS Jevenstedt (Sbd., 15.30 Uhr)
Der TuS betritt Neuland. „Marne ist für uns eine absolut unbekannte Größe“, sagt Jevenstedts Coach Michael Rohwedder: „Ich weiß nicht, was uns da erwartet.“ Eines steht aber fest. Nach dem umjubelten 2:1-Erfolg im Gipfeltreffen gegen den MTSV Hohenwestedt fährt der neue Tabellenführer mit breiter Brust und zugleich mit dem Fanbus gen Dithmarschen. „Wir wollen natürlich dort gewinnen und eine schöne Rückfahrt haben“, sagt der 42-Jährige. Bei der ersten Bustour hatte es mit einem dreifachen Punktgewinn nicht geklappt, spielte man beim FFC Nordlichter Norderstedt 1:1. „Wir werden uns aber weiter keinen großen Druck machen. Alle Teams in der Spitze werden im Laufe der Saison noch Federn lassen, wie zuletzt Fetihspor gegen den Itzehoer SV“, so Rohwedder, der auf die dienstlich verhinderten Timo Ruge und Sebastian Hehnke, zuletzt Doppeltorschütze gegen Hohenwestedt, verzichten muss.

Aufpassen müssen die Jevenstedter auf die Brüder Cedric und Christopher Krahn, die im Marner Mittelfeld die Fäden ziehen. Die Jevenstedter gehen im Aufsteigerduell favorisiert ins Rennen, zumal der MTV gerade vor heimischem Publikum seine Probleme aufweist. Vier von sechs Begegnungen gingen verloren. Anders die Auswärtsbilanz der Blau-Gelben, die mehr als die Hälfte ihrer Punkte in der Fremde geholt haben.
Aufrufe: 021.10.2017, 08:30 Uhr
SHZ / mey;mey;mey;rm;meyAutor