2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Foto: Plettenberg
Foto: Plettenberg

TuS Holzkirchen: Der Meister in der Einzelkritik

Auf dem Weg in die Bayernliga zeichnete den TuS Holzkirchen in dieser Spielzeit vor allem ein Teamgeist aus, der so wohl noch nie da gewesen ist. Je länger die Saison dauerte, desto mehr griff beim Meister der Landesliga Südost ein Rad ins andere – die Chemie in der Mannschaft passte.

Hier die Spieler der Holzkirchner in der Einzelkritik.

TOR

Benedikt Zeisel (26): Ganz stark im Eins-gegen-Eins und immer für eine sehenswerte Flugeinlage zu haben. Hat seinen Kollegen das eine oder andere Spiel gerettet – wie immer ein absolut souveräner Rückhalt. Der Holzkirchner feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges TuS-Jubiläum, was eine größere Party nicht ausschließt.

Sebastian Kolbeck (36): Kam nur einmal zum Einsatz, strahlt im Kasten aber Selbstbewusstsein und Sicherheit aus, wovon die Reserve des Öfteren profitieren durfte. Außerdem bei Bedarf ein stimmgewaltiger Unterstützer an der Seitenlinie, der stets den richtigen Spruch parat hat.

ABWEHR

Dominic Baumann (22): Kam wegen den vielen Verletzten zu mehr Einsätzen, als er selbst vielleicht für möglich gehalten hätte. Außenverteidiger mit großem Offensivdrang, der defensiv für die Bayernliga noch einen Sprung machen muss. Nahm sich seiner Rolle immer mit maximalem Einsatz an.

Lars Doppler (23): Schon seit Jahren eine Säule im Team der Holzkirchner und aus der Startelf nicht wegzudenken. Mit seiner Schnelligkeit, seiner Zweikampf- und Kopfballstärke (offensiv wie defensiv) sowie seiner Antizipationsfähigkeit möglicherweise einer der drei komplettesten Verteidiger der Landesliga Südost. Außerdem die Ruhe in Person – längst bereit für höhere Aufgaben.

Michael Kinshofer (35): Der „Alte“, der fußballerisch nie zu altern scheint. Hat sich im Landesliga-Bereich ein wenig zurückgenommen und sich im Verein der Aufgabe des Schriftführers angenommen. Wenn man ihn brauchte, war er immer zur Stelle. Spielt so clever, wie es ein so erfahrener Akteur tun muss. Bekam etwa gegen Karlsfeld reihenweise Szenenapplaus.

Maximilian Schulz (22): Man könnte am Reißbrett keinen besseren Partner für Lars Doppler in der Innenverteidigung entwerfen. Noch einen Tick physischer als sein Nebenspieler – des Weiteren wortstarker Führungsspieler mit hervorragender Spieleröffnung. Einer von vielen Neuzugängen, die sofort eingeschlagen haben und maßgeblichen Anteil an der Sensations-Saison haben.

Maximilian Preuhs (24): Weiterer Neuzugang, der sich in der Startelf festgespielt hat – wurde allerdings durch eine Verletzung zwischendurch etwas zurückgeworfen. Zwei Tore belegen seinen Zug nach vorne und den Instinkt für gefährliche Räume. Ein echter Fighter, der die Linie 90 Minuten auf und ab rennt, bis auch das letzte Korn verbraucht ist.


Ljeotrim Sekiraqa (24): Trainer Gediminas Sugzda hat ihn vom Mittelfeldmann zum linken Außenverteidiger umfunktioniert – und das mit Bravour. Zog zwar fast die komplette Saison immer wieder muskuläre Probleme mit sich herum – hat er aber gespielt, brannte auf seiner Seite so gut wie nichts an. Dank seiner Schnelligkeit und feinen Ballbehandlung immer eine Waffe auf dem Weg über die Flügel – trotzdem ohne jegliche Scheu vor harten Zweikämpfen.

Florian Voit (26): Wie viele Holzkirchner warfen auch ihn kleinere Verletzungen des Öfteren aus der ersten Elf. War Voit jedoch fit, stellte er für Sugzda eine Allzweckwaffe dar, die stets lieferte. In früheren Jahren noch gefährlicher Stürmer, waren seine Aufgaben beim TuS eher defensiver Art. Lebt von Kraft und Explosivität.

MITTELFELD

Erman Gümüs (24): Souveräner Mann für den Posten im zentralen Mittelfeld. Spielte zu Beginn der Saison eine große Rolle, die später – erwartungsgemäß – nach und nach von Neuzugang Marco Höferth übernommen wurde. Überzeugte mit klugen Pässen und gutem Raumspiel, wobei seine Rolle in der Bayernliga abzuwarten bleibt.

Benedict Gulielmo (24): Schon längst eine Institution im Teamgebilde des Aufsteigers. Zusammen mit Torhüter Benedikt Zeisel und Stürmer Julian Allgeier derjenige, der fast alle Spiele absolvierte. Eine hervorragende und gleichzeitig ganz eigene Schuss- und Passtechnik zeichnen den Holzkirchner aus, der im Prinzip nie schlechte Spiele zeigt.

Sebastian Hahn (21): Die größte Überraschung beim TuS: In seinen ersten neun Spielen, nach denen er mit Kreuzbandriss ausfiel, war er der das besondere Etwas bei den Holzkirchnern. Jederzeit konnte er mit einer Einzelaktion eine Partie entscheiden oder für ein Highlight sorgen. Am Ball so schnell und sicher wie kaum ein anderer in dieser Liga. Ihm ist zu wünschen, dass er mindestens genau so stark von seiner Verletzung zurückkommt.

Marco Höferth (29): Wer ihn nicht kennt, mag denken: „Was ein Schreihals.“ Doch längst ist er der Führungsspieler in Person. Präsentiert alles, was er in der Bayern-Jugend gelernt und beim BCF Wolfratshausen auf den Platz brachte – alle Aktionen, Gesten und Worte haben Hand und Fuß beim schussstarken Zentrumsspieler. Für die Bayernliga unverzichtbar.

Lukas Keßler (23): Junger Akteur, der niemals auch nur eine Spur von Nervosität aufkommen ließ. Schmiss sich als Sechser in jeden Zweikampf – dies meist erfolgreich – und übernahm mit Fortschreiten der Spielzeit immer öfter den Part des Innenverteidigers, wenn einer seiner Kollegen fehlte. Dieses Fehlen machte er dank seiner Abgeklärtheit meist vergessen.

Sebastian Pummer (32): Zweiter Mann vom BCF Wolfratshausen mit großer Wirkung. Gerade im Endspurt in Richtung Meisterschaft mit überragenden Leistungen im Mittelfeld. Machte sich mit zwei Kopfballtreffern beim Meisterstück gegen Freising vielleicht schon nach wenigen Monaten im Verein unsterblich.

Wolfgang Sappl (24): Holzkirchner Eigengewächs, das immer Antreiber in Person war. Arbeitet auf dem Platz sehr viel und ist auch technisch mit allen Wassern gewaschen. Sollte sich ein Feiertrupp beim TuS gebildet haben, dürfte Sappl einer der Tonangeber sein.

Franz Huber (24): Flexibel einsetzbar war Huber über die gesamte Saison ein wichtiger Faktor für die Taktikgedanken seines Coaches. Kann vom Außenverteidiger bis zum Stürmer fast alle Positionen bekleiden. Außerdem mit einigen wichtigen Toren in der Hinrunde.

Josef Sontheim (23): Kam zusammen mit Hahn von der SG Hausham und war von den beiden eher der, dem weniger Chancen auf Einsatzzeiten zugetraut wurden. Kam aber mit zunehmenden Auftritten immer besser in Schwung. Gerade in den letzten Partien demonstrierte Sontheim seine Explosivität und athletische Wucht, sodass phasenweise alles über ihn lief.

STURM

Julian Allgeier (28):

Mittlerweile ein alteingesessener Holzkirchner: Arbeitet auch neben dem Platz viel für den Verein. Auf dem Rasen unheimlich vielseitiger Angreifer mit blitzsauberer Schusstechnik und dem Gespür für die richtigen Laufwege. Führt zusammen mit seinem Sturmpartner die interne Torschützenliste an.

Stefan Lechner (23): Ein klassischer Stürmer, der vom TSV Ebersberg kam und vollends einschlug. Gab dem Offensivspiel des TuS völlig neue Möglichkeiten, da er die Bälle wie wenige andere festmachen kann und bärenstark mit dem Rücken zum Tor ist. Außerdem enorm abgeklärt vor dem Tor – viele Gelegenheiten braucht der Torjäger im Normalfall nicht, ehe er trifft.

Aufrufe: 014.5.2017, 21:24 Uhr
Hans Spiegler - Miesbacher MerkurAutor