Trainer Sugzda: "Alle sind mit dem Herzen dabei"

Nun beträgt der Vorsprung auf die abstiegsgefährdeten Plätze nur noch vier Punkte, und die Tatsache, dass am Samstag Spitzenreiter SV Pullach zu Gast, macht die Sache nicht gerade beruhigender. Trotzdem gehen die Holzkirchner dem Duell mit dem Tabellenführer selbstbewusst entgegen. Nicht zuletzt weil der Kader so breit sein wird wie lange nicht mehr.

„Natürlich redet man darüber, wenn so eine bittere Pleite vorkommt“, erklärt Coach Sugzda. Nach Abpfiff der Partie gegen den TSV diskutierten – oder vielmehr stritten – einige seiner Spieler, und auch beim Wiesn-Ausflug fand reger Austausch statt. „Ich denke, es ist alles bereinigt“, meint Sugzda. „Aber bei uns sind einfach alle mit dem Herzen dabei – also das Gegenteil zu dem, was beispielsweise Ancelotti in seinen letzten Partien ein wenig vermittelt hat. Und solche Spiele bringen einen weiter, wenn man die richtigen Schlüsse daraus zieht.“

Deshalb erwartet der kürzlich 49 Jahre alt gewordene Fußballlehrer eine Reaktion seiner Mannschaft. Die zweite Hälfte der vergangenen Heimpartie deckte die derzeitigen Schwächen der Holzkirchner schonungslos auf: zu wenig Kampfgeist, ungenaue Pässe, technische Fehler am laufenden Band und kein Aufrappeln nach Rückschlägen – all das, was sonst für den TuS sinnbildlich ist. „Wir bringen in den letzten Wochen von Spiel zu Spiel weniger. Das liegt zum Großteil an der Psyche“, meint Sugzda.

Da kommt der Tabellenführer gar nicht ungelegen. Zwar repräsentieren die Pullacher seit Jahren in der Bayernliga das Maß aller Dinge, doch der Holzkirchner Trainer sieht durchaus Vorteile: „Diese Spiele sind eigentlich für uns die einfachsten. Wir spielen gegen den schon gefühlt vier Jahre langen Spitzenreiter, haben nichts zu verlieren und wollen ihm mit einer riesigen Kampfleistung ein Bein stellen.“

Trotzdem ist den Holzkirchnern klar, welch ein Brocken der SV werden wird. Mit Lukas Dotzler hat Pullach unter anderem einen der drei besten Stürmer der Liga in seinen Reihen, der mit 14 Treffern die Torschützenliste anführt und damit doppelt so oft eingenetzt hat wie Holzkirchens Torjäger Julian Allgeier. „Pullach hat einen Lauf und hat Spaß am Spiel. Da ist es klar, dass Dotzler mit seinen überragenden Fähigkeiten befreit aufspielt“, bewertet der 49-Jährige die Situation des Stürmers. „Er hat eben auch die passenden Mitspieler.“

In Sachen Spieler gibt es aber auch bei Sugzdas Mannschaft einige Lichtblicke: Mit Lars Doppler und Maximilian Preuhs kommen zwei der lang ersehnten Abwehrspieler wieder zurück und haben hohe Chancen auf einen Startelf-Einsatz. Darüber hinaus haben sowohl Benedict Gulielmo, der eine Woche lang kränkelte, und Stefan Lechner, der über Rückenbeschwerden klagte, am Abschlusstraining teilgenommen. „Wir haben gute Alternativen und können mit Wechseln vielleicht einiges bewirken“, sagt der TuS-Trainer. Erstmals hat auch Josef Sontheim die Chance auf seiner bevorzugten offensiveren Flügelposition zu starten, wie Sugzda versichert: „Das ist eine ernsthafte Option, und das hat sich Josef redlich verdient, da er sich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt hat.“

Vielleicht also gelingt den Holzkirchnern ein nachträgliches Geburtstagspräsent für deren Coach. Ihm und allen Fans würde da schon ein Punkt genügen.

Voraussichtliche Aufstellung: Zeisel – Preuhs, Schulz, Doppler, Korkor – Keßler, Höferth, Hahn, Sontheim – Allgeier, Fischer.

Auf der Bank: Di Palma, Kiran, Kaya, Pummer, Röhrle, Bahadir, Kaygisiz, Gulielmo, Lechner.