Stehaufmännchen Holzkirchen siegt trotz doppeltem Rückstand

Am Samstag gewann die Mannschaft von Trainer Gediminas Sugzda mit 4:2 gegen den TSV Landsberg. Dabei musste der TuS zwei Mal einen Rückstand verkraften und verschafft sich durch den Sieg Luft zu den unteren Plätzen.

„Es war sehr schwer auf diesem tiefen Boden, und Landsberg hat uns alles abverlangt“, sagt Sugzda. „Wir haben in der Defensive erneut krasse Fehler produziert. Aber da wir diesmal sehr viele Gelegenheiten vorne kreiert haben, sind die drei Punkte absolut verdient.“ Wie zuletzt begann der angeschlagene Enis Kiran mit Maxi Schulz in der Innenverteidigung. Die Außen bekleideten Josef Sontheim auf der linken Seite und Christopher Korkor auf rechts.
Vom Anpfiff weg schien der TuS stark in die Partie zu finden, doch nach sieben Minuten kam es erneut zu einem Fehler: Bei einem weiten Ball sprachen sich Kiran und Lukas Keßler nicht ab, sodass sie beim Klärungsversuch ineinander hüpften und der Ball vor die Füße des Landsberger Stürmers fiel. Kapitän Benedikt Zeisel holte bei dem Versuch, das Gegentor zu verhindern, seinen Gegenspieler von den Beinen. Beim Strafstoß, der für Zeisel aufgrund der mitgelaufenen Verteidiger keine weiteren Folgen hatte, war der Schlussmann dran, konnte den Rückstand aber nicht verhindern. „Wir müssen diese kapitalen Fehler, die uns immer wieder passieren, langsam abstellen“, schimpft Sugzda.

Vom Rückstand ließ sich Holzkirchen nicht beeindrucken: Erst wartete Julian Allgeier nach einem mutmaßlichen Foul im Sechzehner vergeblich auf den Pfiff. Dann bediente er knapp zehn Minuten vor der Halbzeit – nach starker Einzelaktion von Korkor – Sebastian Hahn per Flanke von rechts perfekt. Der 22-Jährige machte das 1:1. „Ich denke, dass ich aktuell bei 85 bis 90 Prozent bin“, erklärt Holzkirchens Ausnahme-Dribbler. „Zwar fehlt die Kraft noch ein wenig, aber ich bin total im Soll.“

Dass die Defensiv-Abstimmung ohne Lars Doppler derzeit nicht im Soll liegt, zeigte sich kurz nach dem Ausgleich. Bei einer guten Ausgangssituation für die Platzherren passte Stefan Lechner direkt in die Füße des Gegners. Sebastian Bonfert schob nach einem Muster-Konter völlig frei aus rund zwölf Metern zum 2:1 für Landsberg ein. Es entwickelte sich ein Hin-und-Her, wobei man nie das Gefühl verlor, dass der TuS nicht doch die Oberhand behalten könnte. Kurz vor der Pause setzte Sontheim zum Tempo-Dribbling an, als er an der Strafraumecke gefoult wurde – Marco Höferth hämmerte vom Punkt in die Maschen.

Mit Beginn der zweiten Hälfte schaltete der TuS einen Gang hoch. Mit dafür verantwortlich zwei Wechsel: Keßler rückte für Kiran neben Schulz, sodass Neuzugang Nicolas Röhrle auf der Sechs agierte. Für Lechner übernahm Burhan Bahadir. „Enis Kiran ist ein sehr junger Spieler, der keinen Top-Tag erwischte und etwas angeschlagen war“, meint Sugzda. „Lukas ist zu unserem Glück zentral auf jeder Position eine Bank und hat unserem Aufbauspiel gutgetan.“ Bahadir war es dann, der das 3:2 einleitete: Der schnelle Außenspieler brach auf rechts durch, legte quer in den Strafraum, Hahn ließ für Allgeier durch und der schoss den Ball – vom Torhüter abgelenkt – flach ins rechte Eck.

Die restliche halbe Stunde blieb für die Zuschauer attraktiv, da die Holzkirchner den Sack nicht zu machten – bis zur 75. Minute: Der starke Bahadir kombinierte sich mit Korkor auf dem rechten Flügel durch, legte zurück, sodass Korkor den Ball direkt ins lange linke Eck zum 4:2 einschieben konnte. Am Ende wirkte der TuS stehend k. o., doch Landsberg gelang gegen aufopferungsvoll kämpfende Gastgeber kein Tor mehr.

Für die Moral und im Hinblick auf das Spiel am Dienstag beim FC Ismaning war der Sieg immens wichtig. Gegen die favorisierten Ismaninger kann Sugzda möglicherweise wieder auf Mittelfeld-Säule Benedict Gulielmo zählen.