2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Müssen Wolfgang Sappl (l.) und seine Holzkirchner noch einmal zittern? F: Weitz
Müssen Wolfgang Sappl (l.) und seine Holzkirchner noch einmal zittern? F: Weitz

Keßler: "Wussten, dass wieder eine Niederlage kommen kann"

Derby-Fluch hält an

Die Auswärtsfahrten nach Geretsried entwickeln sich für die Landesliga-Fußballer des TuS Holzkirchen mehr und mehr zu unangenehmen Angelegenheiten: Beim Derby gegen die formstarken Geretsrieder fiel dem Team von Trainer Gediminas Sugzda über weite Strecken zu wenig im Spiel nach vorne ein.

Ein Standard und ein Kontertor sorgten schließlich für eine verdiente 0:2-Pleite. Aus den letzten fünf Begegnungen mit dem TuS gingen die Holzkirchner nur einmal als Sieger vom Platz, und nach acht Spielen bleibt der Tabellenführer erstmals ohne Punkte. Der Vorsprung auf den Zweitplatzierten ASV Dachau beträgt aber weiterhin komfortable sechs Punkte.

Nach Anpfiff des Derbys sah es zunächst so aus, als könnte der Landesliga-Spitzenreiter dort anknüpfen, wo er in den vergangenen Partien aufgehört hatte. Bereits nach acht Minuten erspielten sich die Gäste die erste Großchance, als Stefan Lechner zentral im Sechzehner an den Ball kam. Sein Abschluss verfehlte das Tor allerdings knapp links. „Ich würde sagen, dass wir den Gegner in den ersten 25 bis 30 Minuten bis auf ein, zwei Nachlässigkeiten gut im Griff hatten und ein richtig gutes Spiel gemacht haben“, sagt Holzkirchens Innenverteidiger Maxi Schulz. Auch Lukas Keßler, der nach der Wiedergenesung von Lars Doppler zurück auf seine Position vor der Abwehr durfte, sah dies ähnlich: „Wir sind gut ins Spiel gekommen, und Geretsried war lange nur über Standards gefährlich.“

Nachdem Franz Huber einen weiteren schönen Angriff mit einem Schuss über das Tor beendete, kam auch der Gastgeber zur ersten gefährlicheren Gelegenheit. Geretsried spielte sich bis in den Strafraum vor, Moritz Fischer zog ab, doch Benedikt Zeisel war per Fußabwehr zur Stelle. Bis zum Halbzeitpfiff neutralisierten sich dann beide Mannschaften weitestgehend.

In den zweiten 45 Minuten konnten die Holzkirchner jedoch nicht mehr an den guten Beginn anknüpfen. „Geretsried hat mit einer Fünferkette sehr kompakt verteidigt, und wir haben gerade im zweiten Durchgang einfach nicht gut nach vorne gespielt“, analysiert Keßler. Zu selten schaffte es Sugzdas Elf über die Flügel an die Grundlinie zu gelangen und so Unordnung in die Geretsrieder Hintermannschaft zu bringen. Die Ausrichtung, die Trainer Florian Beham seinem Team vorgab, fruchtete – die Räume im letzten Drittel hielt Geretsried extrem eng, womit Keßler und seine Kollegen nicht zurechtkamen. „Es fiel uns schwer, den Ball zwischen die Ketten zu spielen, sodass der Gegner mehr unter Druck gerät. Ansonsten fehlte uns auch einfach das Glück, dass eine Chance mal mit einem Tor endet“, sagt Schulz.

Als es die Holzkirchner dann zum ersten Mal verpassten, nach einer Ecke entscheidend zu klären, fiel das erste Tor: Die Hereingabe nach einer missglückten Ecke der Geretsrieder fand in Fischer seinen Abnehmer, der den Ball in der 72. Minute zur Führung verlängerte. In der Folge lockerte Sugzdas Elf ihr Defensiv-Konzept, sodass Geretsried einige Kontermöglichkeiten hatte, um auf 2:0 zu erhöhen, – doch selbst größte Chancen blieben ungenutzt.

In Person von Julian Allgeier hätte der TuS daraus vier Minuten vor Schluss beinahe Profit schlagen können. Allgeier setzte sich im linken Sechzehner stark durch, doch sein Abschluss knallte an die Latte. Geretsrieds Top-Stürmer Johann Latanski besorgte in der 90. Minute dann den 2:0-Endstand: Ein stark ausgespielter Konter ermöglichte dessen 14. Saisontor.

„Wir wussten, dass auch mal wieder eine Niederlage kommen kann“, sagt Keßler. Die Frage ist, ob diese nicht sogar zum richtigen Zeitpunkt kam. Schulz sieht das ähnlich: „Natürlich ist es vielleicht kein schlechter Zeitpunkt, jetzt noch mal ein Spiel verloren zu haben. Jedenfalls besser als in den letzten drei Spielen. Wir müssen jetzt einfach ruhig bleiben, weiter so akribisch arbeiten und Gas geben.“

Aufrufe: 024.4.2017, 10:16 Uhr
Hans Spiegler - Miesbacher MerkurAutor