Knock-out mit Verspätung

Sein Gegenüber Ercan Ürün hatte im Vergleich zum 7:0-Erfolg über Winterbach sechs Veränderungen in seiner Startelf vornehmen müssen. Insgesamt fehlten zehn Spieler gegenüber dem letzten Duell. „Vier Spieler waren davon noch angeschlagen, heute war absolut Not am Mann“, erklärte Ürün dessen zusammengewürfelte Truppe Mitte der ersten Halbzeit durch einen Doppelschlag ins Hintertreffen geriet.

Nach einer Ecke jagte Christoph Menger den Ball sehenswert in den Knick (20.), worauf Torjäger Philipp Hahn per Kopf erhöhte (25.). Weit davon entfernt, die gewöhnlichen Abläufe spielen zu können, wehrte sich die kleine Eintracht nach Kräften. Meist fehlte jedoch die Bewegung im Spiel nach vorne, sodass viele Angriffe nicht über den Ansatz hinausgingen. Der Lattenkracher von Philipp Brendel (35.) gehörte dabei zu den besten Möglichkeiten. Kurz vor dem Seitenwechsel lief das Bällchen dann mal sauber und mit ordentlich Tempo nach vorne. Am Ende des besten Eintracht-Angriffs vollendete Michael Gilles kurz vor dem Pausenpfiff zum Anschluss.

Spielerisches Übergewicht behielten auch nach dem Seitenwechsel die Hausherren, die durch einen Kopfball von Hahn nach Eckball am glänzend reagierenden Mark Becker im Gästetor und der Latte scheiterten (54.). „Mark hat ein paar Mal super gerettet“, lobt Ürün den eigenen Schlussmann, der sein Team so im Spiel hielt und Markus Rehbein an der Seitenlinie ein ums andere Mal verzweifeln ließ.

„Wenn ich mir ansehe, wie viele Dinger wir liegen lassen, bekommst du normalerweise in dieser Phase das 2:2“, trauert der TuS-Trainer besten Möglichkeiten von Matthias Hill (71./80.) und Philipp Hahn (74.) hinterher. So blieb die SGE-Reserve zwar im Spiel, konnte bis auf zwei Szenen jedoch nicht gefährlich werden. Die Versuche von Giuliano Kübler und Elyas Daadi blieben aber harmlos. „Mit ganz viel Glück können wir vielleicht was mitnehmen, aber die Kräfte haben auch nachgelassen und Hackenheim hat ohne Frage verdient gewonnen“, hofft Ürün auf baldige Besserung der personellen Situation. „Aus den nächsten Wochen müssen wir so viel mitnehmen wie geht.“ Markus Rehbein bescheinigte seiner Mannschaft hingegen eine gute Leistung, wenngleich es immer Punkte gebe, die ihn verärgern würden. „Wie viele Räume wir dem Gegner teilweise geben, ist nicht in Ordnung“, bemängelt Rehbein ebenso, dass man vor dem 3:1 zu verspielt agiert hätte.

Christoph Menger hatte fünf Minuten vor dem Ende einen Geistesblitz, als er 20 Meter halbrechts vor dem Tor den Ball erst eroberte und dann scharf auf Philipp Hahn passte. Eintrachts Felix Kosek versuchte noch zu retten, fälschte den Ball gegen die Laufrichtung des herauseilenden Mark Becker ab, der nicht mehr entscheidend an das Spielgerät kam, das in Richtung Tor kullerte und von Hahn zur Entscheidung in die Maschen gedrückt wurde. Danach war Schluss.

TuS Hackenheim: Monz – Rehbein, Ackermann, Wilhelm, Dasli – Schmitt (86- Kienle), Menger, Heim, Hill – Ristow (89. Skowron), Hahn.

SG Eintracht II: Becker – Weyrich, Hoffmann, Kosek, Darcan – Kübler, Parsons, Gilles, Oertel – Daadi (88. Kizil), Brendel (85. Mamo).

Tore: 1:0 Menger (20.), 2:0 Hahn (25.), 2:1 Gilles (43.), 3:1 Hahn (84.).

Zuschauer: 100.