2024-04-24T13:20:38.835Z

Halle
Bunyamin Degirmenci (in Grün) überlistet im Finale Louis Münn (links) und Torhüter Carl Leonhardt und erzielt das 1:0.	Foto: BK/Axel Schmitz
Bunyamin Degirmenci (in Grün) überlistet im Finale Louis Münn (links) und Torhüter Carl Leonhardt und erzielt das 1:0. Foto: BK/Axel Schmitz – Foto: BK/Axel Schmitz

Spvgg. Ingelheim plättet die Lilien

Bezirksligist gewinnt den VAZ-Bank-Cup in Gau-Odernheim +++ Verbandsligisten gehen leer aus

Gau-Odernheim. Qualität zahlt sich aus. Das ist Leben so und im Fußball nicht anders. Meistens zumindest. So wie beim Hallenmasters um den VAZ-Bank-Cup, den am Sonntagabend die Spvgg. Ingelheim gewann. Der Vierte der Fußball-Bezirksliga Rheinhessen kombinierte in der Petersberghalle am besten mit der Plexiglasbande.

Eine der einfacheren Übungen war dabei das Finale. Nach Toren von Bunyamin Degirmenci, Anto Zivko (2) und Lukas Pieper war die A-Jugend von Darmstadt 98 geschlagen. Kapitän Pieper kommentierte hinterher: „Ehrlich gesagt, überraschte es mich, dass wir so klar siegten. Unsere Erfahrung dürfte den Ausschlag gegeben haben“.

In der Tat hatten die jungen Lilien in den vorausgegangenen sechs Partien einen lebendigeren Eindruck hinterlassen. Und sich von Spiel zu Spiel gesteigert, fand Pieper. Insofern richteten sich die Rheinhessen gegen den Zweiten der Jugend-Hessenliga auf einen Kraftakt ein, kamen aber mit dem Schonprogramm davon.

Platz drei ging im Neunmeter-Schießen an das Wiesbadener Ensemble Meso-Nassau. Der Kreisoberligist, von der Hierarchie her auf der südwestdeutschen Bezirksliga-Ebene, war im Strafstoßschießen die glücklichere Elf. Der TSV Gau-Odernheim II, wohl gemerkt: das Reserve-Team vom Petersberg, war trotz der Niederlage hochzufrieden. „Unter den besten vier dieses gut besetzten Feldes – und das ohne Torhüter, das ist doch prima. Da kann die Mannschaft stolz drauf sein“, urteilte Tuncer Köken, der neue Coach des Bezirksligisten. Dass er Verbandsligisten wie die eigene Erste und auch Eintracht Bad Kreuznach hinter sich ließ, verlieh diesem Erfolg zusätzliche Würze.

Ursächlich dafür war der Coup im Viertelfinale. Da schaltete der Bezirksligist vom Petersberg die favorisierte Finther Fontana aus. Mit 3:1. Und das, obwohl die Mainzer Vorortler mit vier Siegen so souverän wie kein anderer als Gruppenerster in die Runde der letzten acht Mannschaften einzogen. Und die Gau-Odernheimer mit Ach und Krach als Vierter des anderen Pools.

Auch gegen die Spvgg. Ingelheim schlug sich das Team von Köken im Halbfinale wacker. Das 2:3 war zumindest ein ordentlicheres Resultat als das 0:3 in der Vorrunde, die ohnehin ernüchternd für die Gau-Odernheimer verlaufen war. Nach drei Niederlage (gegen SG Meso-Nassau, Eintracht Bad Kreuznach und Spvgg. Ingelheim) half erst der Derbysieg über TuS Framersheim den Gastgebern auf die Sprünge.

Einen gebrauchten Tag erwischte der TSV Gau-Odernheim I. Er fand überhaupt nicht ins Turnier. Dazu handelte sich Eric Wischang wahrscheinlich einen Nasenbeinbruch ein. Da passte es ins Bild, dass das Team von Christoph Hartmüller im Viertelfinale die Segel streichen musste. Gegen den SC Meso-Nassau, eine Mannschaft mit einer Vielzahl technisch sehr starker Einzelspieler, ging es ins Strafstoßschießen. Der TSV verwandelte keinen einzigen. „Ein gebrauchter Tag“, meinte Wischang kopfschüttelnd, ehe er sich auf den Weg ins Krankenhaus begab.

Die hessischen Mannschaften brachten Klasse ins Turnier. Der SC Meso-Nassau, immerhin mit der Empfehlung von 102 (!) Saisontoren in der laufenden Runde angereist, imponierte mit anspruchsvollem Hallenfußball, scheiterte aber an der mitunter robusteren Spielweise der Konkurrenz. Er lieferte sich aber ein tolles Halbfinale mit dem Nachwuchs von Darmstadt 98, das mit 2:1 an die Lilien ging.



Aufrufe: 015.12.2019, 23:00 Uhr
Claus RosenbergAutor