2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Faustdicke Überraschung! Die Reserve des FC Freier Grund schlug Aladolu Türk Spor Neunkirchen im Derby mit 2:0! Vor zwei Wochen hatten die „Türken“ (in rot) bereits gegen die Bezirksliga-Truppe des Fusionsvereins (in grau) das Nachsehen.. Archiv-
Faustdicke Überraschung! Die Reserve des FC Freier Grund schlug Aladolu Türk Spor Neunkirchen im Derby mit 2:0! Vor zwei Wochen hatten die „Türken“ (in rot) bereits gegen die Bezirksliga-Truppe des Fusionsvereins (in grau) das Nachsehen.. Archiv- – Foto: Günther Hausstein

Schürbusch rettet Gosenbach in letzter Sekunde

Alchen verliert mit 4:5 auf der „Alm“ – Anadolu kassiert erste Niederlage – Burbach schießt Eisern ab – Neun Oberschelder sichern sich einen Punkt

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Eine eiserne Verteidigung hatten die Kicker des TuS Eisern nicht ins dritte Saisonspiel geschickt. Mit einer 2:7-Pleite gegen Gurbetspor Burbach setzte es für die Elf von der „Schränke“ die zweite Klatsche in Folge. Vor einer Woche hatten die Schützlinge von Trainer Uwe Krämer mit 1:8 beim TSV Siegen verloren. Doch genau wie vor einer Woche will Krämer die Verletzungssorgen nicht als Ausrede vorschieben: „Ja, wir sind ersatzgeschwächt, aber wir haben uns vor allem dusselig angestellt in den Zweikämpfen und ganz einfach auskontern lassen. Wir sind nach der Pause nochmal gut zurück gekommen, doch nach dem 2:5 war der Drops gelutscht. Gurbetspor war insgesamt cleverer und hat seine Chancen eiskalt ausgenutzt.“

Nach fünf Minuten schlug die Kugel erstmals im Eiserner Kasten ein – Cosmin Postolache hatte die Burbacher in Front geschossen. Danach hatte TuS-Keeper Benedikt Dielmann eine halbe Stunde lang einen entspannteren Nachmittag, ehe Joshua La Cognata Camacho (37.) sowie Cem Turan mit einem Doppelpack (40./43.) für klare Verhältnisse sorgten. Was Krämer seinen Spielern in der Kabine mit auf den Weg ging, schien zunächst zu fruchten: Nils-Lennert Moos (55.) und Nico Jentsch (58.) schossen den Gastgeber wieder heran. Gurbetspor ließ sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen, insbesondere einer hatte sich noch etwas für diesen Tag vorgenommen: Spielertrainer Emrah Bodur setzte mit einem lupenreinen Hattrick den Schlusspunkt (67./90./92.). Seine letzten beiden Tore bejubelten nur noch zehn Burgbacher am Platz, weil einer mit der gelb-roten Karte vom Feld verwiesen wurde (85.).


Wenn Niederschelden und Oberschelden sich in der Mitte treffen, wird nicht etwa eine Wortneuschöpfung wie Mittelschelden daraus, sondern ein 2:2-Unentschieden, mit dem letztlich beide leben können. Die Reserve des SuS Niederschelden kam nämlich trotz doppelter Überzahl gegen die SGO nicht über eine Punkteteilung hinaus. Markus Lück, Co-Trainer der Elf vom „Rosengarten“ konnte sich trotzdem mit dem Zähler anfreunden: „Natürlich muss es der Anspruch sein, mit zwei Mann mehr den Siegtreffer zu erzielen, aber das ist uns nicht gelungen. Es war eine zerfahrene Partie mit viel Hektik, in der wir den Gegner nicht richtig haben laufen lassen. Da Oberschelden immer für ein Tor gut war, ist das Unentschieden letztlich für beide verdient.“

Simon Gessner köpfte nach einem Freistoß zur Führung der Hausherren ein (32.). Zwei Minuten vor dem Pausenpfiff netzte der in Niederschelden bis zur A-Jugend aktive Mohamed Camara für die SGO zum Ausgleich ein (43.). Yahya Aslan musste indes eine Minute vor seinen Mitspielern in die Kabine und durfte nach seiner roten Karte wegen einer Notbremse (45.) auch in der zweiten Hälfte nicht mehr mitwirken. So musste sich Aslan von außen mit ansehen, wie sich die Niederschelder durch Dominik Thyssen wieder einen Vorteil verschafften (60.). Vier Minuten war aber wieder Camara zur Stelle und sah den besser postierten Devran Hür, der zum 2:2-Endstand einsetzte (64.). Denn auch nach einer gelb-roten Karte gegen SGO-Akteur Adrian Seidel wegen Meckernd (82.) war keine von beiden Mannschaften mehr dazu in der Lage, sich die Derby-Krone noch aufzusetzen.

SGO-Trainer Frank Nicodemus, der mit seinen Schützlingen auf den zweiten Tabellenplatz vorrückt, wusste, bei wem er sich für den Zähler trotz doppelter Unterzahl bedanken konnte: „Mohammed Camara hat heute ein richtig gutes Spiel gemacht. Die Partie ist insgesamt aber unglücklich gelaufen, woran aus meiner Sicht auch der Schiedsrichter seinen Anteil hat. Wir haben dominant angefangen, aber hinten zu viel zugelassen. Positiv ist auf jeden Fall, welche Moral meine Jungs gezeigt haben.“


Damit hatten wohl die wenigsten gerechnet: Die bis Sonntag noch sieglose zweite „Welle“ des FC Freier Grund schlug den bis dato noch ungeschlagenen Lokal- und Platzrivalen Anadolu Türk Spor Neunkirchen mit 2:0 und vermasselte den „Türken“ damit den möglichen Sprung an die Tabellenspitze. Beim Anruf von FuPa Südwestfalen um zwanzig nach sechs, war Simon Sauer, der den kürzlich neu gegründeten Fusionsverein mit Tim Bechtel trainiert, noch auf dem Sportplatz am Feiern und urteilte: „Wir mussten am Ende eine hektische halbe Stunde überstehen, aber wir haben verdient gewonnen. Wir haben in der ersten Halbzeit alles richtig gemacht, sind in die Zweikämpfe gekommen und haben nach vorne die entscheidenden Nadelstiche gesetzt. Darauf können und müssen wir aufbauen.“

In der ersten Halbzeit ließ Steffen Busch das „Ludwigseck“ beben, als er die Hausherren in Führung schoss (35.). Nach dem Seitenwechsel dauerte es nicht lange, da legte Ali Öztürk das zweite Tor nach (51.), welches Anadolu in der Folge nicht mehr aufzuholen vermochte. Einziger Wermutstropfen für die Kicker vom FC Freier Grund: Jannik Becker sah kurz vor Schluss die gelb-rote Karte nach wiederholtem Foulspiel (90.).


Mächtig was los war auf der „Alm“, wo sich der heimische SV Gosenbach in letzter Minute mit 5:4 gegen den TuS Alchen durchsetzte. Zwei Minuten waren in der Nachspielzeit verstrichen, als Laurin Schürbusch doch noch den entscheidenden Siegtreffer erzielte. Dass es so knapp geworden war, ärgerte SVG-Trainer Danny Stockhammer: „Wir haben den Gegner von der ersten Minute an beherrscht, aber aus irgendeinem Grund nach dem 3:0 das Fußball spielen eingestellt. So wurde Alchen nochmal stark und wir lagen auf einmal 3:4 hinten. Wir sind am Ende immer wieder angerannt und mehr ins Risiko gegangen. Daher ist der Sieg sehr glücklich, aber auch verdient.“

Fynn Luca Rinsdorf brauchte in der Partie nicht viel Anlaufzeit: Nach nicht mal einer Minute hatte er die Gosenbacher Führung markiert und nur eine Viertelstunde später das 2:0 nachgelegt (16.). Auch Lukas Krämer fackelte nicht lange und legte umgehend das dritte Tor nach (17.). Doch in der Folge kam Alchen trotz Drei-Tore-Rückstand immer besser ins Spiel und belohnte sich vor der Pause mit dem Anschlusstreffer von Michel Weingarten (45.+2). Nach der Pause wurde es noch verrückter: Marek Gajdzis (52.), Tobias Becker (66.) und Patrick Zimmermann (71.) stellten den Spielverlauf komplett auf den Kopf. Gosenbach rehabilitierte sich jedoch und glich dank Tim Eckhardt aus (77.), ehe Schürbusch in letzter Minute noch einen „Dreier“ herbeiführte (92.).


Wegen eines Trauerfalls im Verein hat der SSV Sohlbach-Buchen sein Spiel gegen die SpVg. Bürbach abgesagt. Der als Spieler und Vorstandsmitglied tätige Fabian Büdenbender ist am Anfang der Woche im Alter von 30 Jahren verstorben. „Wir haben diese Woche gar nicht trainiert, in solchen Momenten ist der Fußball definitiv nicht das Wichtigste“, erklärte SSV-Trainer Oliver Mack.


Nach zwei Niederlagen zum Saisonstart brach bei der zweiten „Welle“ der SG Hickengrund der Bann. Im Aufsteigerduell mit der Reserve des FC Eiserfeld fuhren die „Hicken“ ihren ersten Sieg ein. Für SGH-Trainer Benjamin Weller ist das Ergebnis gerecht: „Über das gesamte Spiel gesehen waren wir die bessere Mannschaft und hatten in einem Spiel, in dem es hin und her ging, die besseren Möglichkeiten. Wir haben viele Chancen liegen lassen, da spielte uns der Elfmeter zum 1:1 in die Karten, zumal wir danach immer weiter am Drücker geblieben sind.“

Wer sich nach dem Anpfiff noch schnell eine Currywurst oder ein Kaltgetränk geholt hat, riskierte, etwas zu verpassen. Schon nach drei Minuten hatte Rudolf Gertner die FCE-Reserve mit einem Kopfballtreffer in Führung gebracht. Und nur zwei Minuten später machte Marvin Heinz mit einem verwandelten Foulelfmeter den Rückstand wieder wett (5.). Kurz vor der Pause gelang Jonathan Elias Strohmann dann der entscheidende Treffer (45.) – denn die 2:1-Führung der Elf vom „Hoorwasen“ hatte auch nach 90 Minuten noch Bestand.


Während die SpVg. Bürbach und der TSV Siegen spielfrei hatten, flog die TSG Adler Dielfen aus ihrem Schatten und kletterte mit einem 8:0-Kantersieg bei der Reserve des Siegener SC auf den ersten Tabellenplatz. „Ich bin schon seit einigen Jahren im Fußball dabei, aber so ein Drumherum wie hier habe ich noch nicht erlebt, das hat ein wenig den Spaß am Spiel genommen“, stellte TSG-Trainer Steffen Langenbach fest, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Danach widmete sich der Linienchef aber auch dem sportlichen Spielverlauf: „Das war ein schwieriges Spiel, in dem wir gut starten. Nach der Verletzung von Jonas Güthing war nach einer halben Stunde aber ein Bruch in unserem Spiel. In der zweiten Halbzeit dezimiert der Gegner sich selber. Wir sind aber gierig geblieben und haben auch in der Höhe verdient gewonnen.“

Mit einem Doppelpack führte Sebastian Schmöker die Adler auf die Siegerstraße (6./8.). Zu mehr Toren reichte es in der ersten Halbzeit nicht, auch, weil Jonas Güthing mit dem Krankenwagen abgeholt werden musste. Nach einer roten Karte wegen Unsportlichkeit gegen einen SSC-Akteur (60./Spucken) hatten die Dielender leichtes Spiel. Philipp Köhn (67.), Christopher Menn (71.), Konstantin Wolff (73.), Aaron Nieder (80.), Dennis Pfeifer (85.) und erneut Wolff (89.) schenkten der Elf aus dem „Charlottental“ ein weiteres halbes Dutzend ein. Zwischendurch wurde ein weiterer Siegener vom Feld geschickt – diesmal mit einer gelb-roten Karte (81.).

Aufrufe: 04.10.2020, 23:50 Uhr
Marc KlugAutor