2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Der SV Ottfingen wahrt durch den Sieg gegen Niederschelden seine Titelchance.    Fotos: sta (2), mk
Der SV Ottfingen wahrt durch den Sieg gegen Niederschelden seine Titelchance. Fotos: sta (2), mk

Rüblinghausen kann weiteres Bezirksliga-Jahr planen

VfR gewinnt Kellergipfel gegen Deuz - Drolshagen patzt, Ottfingen wieder dran

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SG Hickengrund - FC Eiserfeld 2:1
„Immer, wenn wir uns mit dem Abstieg abgefunden haben, kommen wir nochmal wieder. Bei sieben Punkten Rückstand fangen wir auch nicht an zu rechnen, aber wir haben gezeigt, dass wir Leben. Besonders gefreut hat mich, dass wir mehr Ballbesitz als in den letzten Spielen hatten und auch mehr über das Kurzpassspiel gekommen sind“, lobte Hickengrunds Coach Yannic Brück nach dem 2:1-Sieg über den FC Eiserfeld, den der bärenstarke „Hicken“-Keeper Tim Heinz mit mehreren Paraden rettete. Insbesondere in den ersten 25 Minuten bot die HSG ihren Fans guten Fußball, die Tore fielen aber erst nach dem Wechsel: Tim Mirr (61.) und Felix Fuchs (88.) trafen. Bitter: Marvin Theis wurde nach 75 Minuten wegen eines „Minischubsers“ (Brück) gegen einen Eiserfelder mit knallrot zum Duschen geschickt. In dieser Phase waren die Gäste dann auch mächtig am Drücker, die aber erst eine Minute vor Ende durch Lukas Weber zu ihrer „Bude“ und zum 1:2-Anschluss kamen. „Ruben Balthasar hatte zwei dicke Dinger, auch Tobias Korte und Thomas Brühl. Wir hatten heute kein Glück, aber das haben wir uns auch nicht verdient, weil wir zu wenig getan haben. Respekt an die Hicken, die noch einmal alles rein geworfen haben“, sagte FCE-Bankchef Andreas Maier.



VfR Rüblinghausen - TuS Deuz 4:1
Riesengroßer Jubel beim VfR Rüblinghausen, blankes Entsetzen beim TuS Deuz: Im Duell der beiden Aufsteiger behielten die Sauerländer beim 4:1 hochverdient alle drei Punkte, während die Johannländer nach einer enttäuschenden Vorstellung nun vier Punkte Rückstand zum rettenden Ufer aufweisen.

„Wir haben heute einen großen Matchball vergeben und müssen nun unsere drei letzten Spiele alle gewinnen“, wusste TuS-Co-Trainer Andreas Thielmann, dessen Truppe am kommenden Sonntag den FC Altenhof empfängt, der fünf Zähler entfernt ist. Mit einem „Dreier“ könnte die Welt der Siegerländer dann schon wieder anders aussehen. Anders aussehen muss aber dann auch die Leistung, wie Thielmann bestätigte: „Unsere Schwachstellen waren die Spielaufbau und das Zweikampfverhalten. Das hatte von unserer Seite aus wenig mit Bezirksliga zu tun. Ich kann eigentlich nur unseren Keeper Haris Dzelili, Thomas Czornik und Jonathan Jung herausnehmen.“ Der A-Jugendliche kam nach 20 Minuten für den verletzten Nicolas Meiswinkel und machte seine Sache gut, Kapitän Jan Vitt hatte bereits beim Warmmachen passen müssen, sodass es personal eng wurde bei den Gästen. Maik Arens (61. und 65.), Lukas Bindeck (76.) und Jonathan Knott (84.) ließen die Mehrzahl der knapp 200 Besucher am „Birkendrust“ jubeln, während Christian Sting (86.) nur noch der Ehrentreffer gelang.


FC Altenhof - TuS Plettenberg 0:2
Mit dem 2:0-Erfolg machte der TuS Plettenberg den Klassenerhalt perfekt, während der FC Altenhof womöglich noch einmal zittern muss. Zwar beträgt der Abstand zu den drei Teams unter dem Strich fünf Punkte, allerdings gastiert der Landesliga-Absteiger am kommenden Sonntag ausgerechnet beim Drittletzten Deuz. Kein Wunder also, dass Linienchef Oliver Mack alles andere als gut gelaunt daher kam: „Meine Jungs haben das spielfreie Wochenende zu sehr ausgenutzt. Diese Leistung war eine Frechheit, die Niederlage hochverdient. Wenn es schlecht läuft, bekommst du schon zur Halbzeit sechs Dinger“, echauffierte sich Mack, dessen Truppe insbesondere im Defensivverbund löchrig wie ein Schweizer Käse war, aber auch nach vorne wenig zustande brachte.

„Tobias Stevens hatte anfangs eine Chance und Bastian Schildt muss nach 37 Minuten einfach nur in die Mitte passen, ist aber zu eigensinnig. Andererseits war Plettenberg aber im Abschluss auch ziemlich blind“, so Mack. Christian „Ecki“ Faust unterlief nach 36 Minuten aus dem Gewühl heraus ein Eigentor, Ufuk Al machte für die besseren Gäste vier Minuten vor Schluss alles klar.




SC Listernohl-Windhsn-Lichtringhsn - SV Germania Salchendorf 2:4
Der SC LWL profitierte vom Rüblinghausener Sieg im Kellerduell gegen Deuz und konnte den Vorsprung auf die Abstiegsplätze – trotz des 2:4 gegen Germ. Salchendorf – bei sechs Punkten halten. „Wir haben heute wieder unsere zwei Gesichter gezeigt. Die ersten und die letzten 15 Minuten waren wir auf dem Platz, dazwischen haben wir kaum stattgefunden“, ärgerte sich Listernohls Trainer Dawid Jaworski, dessen Truppe durch Rene Sangermann (Außenpfosten) und Marlon Klein das 1:0 verpasste und danach nach allen Regeln der Kunst auseinander genommen wurde. Tim Schilk (18. und 31.), Marcel Rigau Badenas (43.) sowie Marius Jung (69.) netzten für die Johannländer ein. „Nach der ersten Viertelstunde haben wir es gut im Griff gehabt und die Tore teilweise auch super herausgespielt. Am Ende waren wir allerdings nachlässig, das geht so nicht“, meinte SVG-Übungsleiter Thomas Scherzer, dessen Elf durch Sangermann (81.) und Dennis Busenius (83.) zwei Gegentreffer schlucken musste und sich bei Keeper Dustin Lohmann bedanken konnte, der kurz vor Ende einen Schuss von Christian Florath klasse ums Eck bog und so eine heiße Schlussphase für die Siegerländer verhinderte.


SV 1931 Ottfingen - SuS Niederschelden-Gosenbach 2:1
Zwei Szenen, die durchaus spielentscheidenden Charakter hatten, erregten auch nach Spielschluss noch die Gemüter am „Siepen“, wo der Rangzweite Ottfingen den SuS Niederschelden knapp mit 2:1 niedergerungen hatte und damit nicht nur seine Titelchancen aufrecht erhielt, sondern den Rückstand auf Spitzenreiter SC Drolshagen nach dessen Patzer gegen Kierspe auf zwei Punkte verkürzte.

Die Schelder, die erstmals in diesem Kalenderjahr als Verlierer den Platz verlassen mussten, waren sich einig: Beim 1:0 durch Enrico Balijaj nach genau einer Stunde hatte Manuel Jung unmittelbar zuvor das Leder hinter der Seitenauslinie gespielt und den besten Ottfinger dann mustergültig in Szene gesetzt, der aus gut und gerne 30 Metern mit brachialer Gewalt die Schwarz-Gelben erlöste. Und etwa zehn Minuten zuvor wurde Leon Boger zwei Meter vor dem SVO-Tor von Bastian Arns gerade noch am Torschuss gehindert, und zwar mit unfairen Mitteln: „Er trifft mich ganz klar“, sagte Boger, während sein Coach Andreas Wieczorek zur Balijaj-Bude meinte: „Der Ball ist klar im Aus. Das ist eine Unsportlichkeit des Ottfinger Linienrichters, da nicht die Fahne zu heben. Wir hatten mindestens einen Punkt verdient, geraten aber durch diese Entscheidungen ins Hintertreffen. Wir hätten einen Punkt verdient gehabt.“

Stimmt. Doch im Torabschluss waren die „Rosengarten-Kicker“ dann einfach zu unentschlossen. Denn Gianluca Vernillo hätte in der 50. Minute die Führung für die Schelder erzielen müssen, visierte aber statt des völlig blanken langen Ecks das kurze an, wo SVO-Keeper Jonas Niederschlag brillant halten konnte. Beim Nachschuss wurde dann, siehe oben, Boger gerade noch von Arns gestoppt. Sven Trottner (6./Freistoß ans Außennetz und 32./Niederschlag ist im Eck) und Steven Reuter (16./ein Meter vorbei) waren zudem vor der Pause nah dran, doch der letzte Tick „Zielstrebigkeit“ fehlte bei den über 50 Minuten in puncto Einsatz und Wille besseren Gästen, die auch fußballerisch in einigen Sequenzen einen guten Eindruck hinterließen.

Mit der aggressiven Spielweise der Niederscheldener kam der Favorit aus Ottfingen hingegen lange Zeit überhaupt nicht klar, sodass sich viele der nur 145 Besucher zur Pause schon fragten, wer von beiden Mannschaften denn diejenige sei, die noch Meister werden kann. Manuel Jung hatte nach einer halben Stunde erstmals für Gefahr vor dem Tor der Gäste gesorgt, doch sein Kopfball ging genau so einen Meter drüber wie der Schuss von Balijaj am Gehäuse vorbei strich.

„Es war klar, dass Schelden sehr aggressiv und auch hart zu Werke gehen würde. Damit hatten wir Anfangs unsere Probleme, haben dann aber immer besser rein gefunden und den Kampf angenommen. Nach vorne hin hatten wir dann in der zweiten Halbzeit auch unsere Aktionen. Das ist ein guter Start für die letzten Spiele“, resümierte SVO-Übungsleiter Benjamin Simon, dessen Truppe nach dem Seitentausch den Kampf annahm und sich so auch fußballerisch besser in Szene setzen konnte.

Aber erst mit dem 1:0 durch Balijaj kam dann auch ein wenig mehr Sicherheit ins Spiel, der „Zehner“ hatte zudem zwei weitere Chancen (64. und 72.), Luca Valido (70.) verpasste ebenso den zweiten Treffer, schlug dann aber vier Minuten vor Ende zu und umkurvte bei einem Konter Keeper Leon Zöller.

Wie wichtig dieses Tor war, zeigte sich indes nur 120 Sekunden später, als Vernillo einen Strafstoß (Janis Kipping hatte das Leder aus Nahdistanz an den Arm geschossen bekommen) verwandelte, aber eben nicht den Ausgleich, sondern nur den Anschluss erzielte. Inklusive Nachspielzeit zitterten die „Wendschen“ noch sechs Minuten, Julian Scheppe rettete noch einmal kurz vor der Linie nach einer Ecke, bevor der so wichtige „Dreier“ für den SV Ottfingen unter Dach und Fach „gestottert“ war.


SC Drolshagen - Kiersper SC 1:1
Der Kiersper SC machte seinem Ruf als Favoritenschreck alle Ehre: Nach dem 4:3-Sieg in Ottfingen und dem 0:0 gegen Attendorn luchste der KSC auch Spitzenreiter SC Drolshagen beim 1:1 ein Remis ab, dessen Vorsprung gegenüber dem SVO auf zwei Punkte geschmolzen ist, der aber drei Spieltage vor Ende nach wie vor die besseren Karten hat.

„Wir haben es weiterhin in der eigenen Hand“, hielt Oliver Weuste nach Spielschluss fest, der mit seinem Ausgleich sieben Minuten vor Schluss zumindest noch das Unentschieden rettete, welches auch verdient war. „Das Ergebnis geht auch so in Ordnung, Kierspe war der erwartet schwere Gegner. Sie waren immer wieder gefährlich. Trotzdem: Wir sind weiter Tabellenführer“, verwies SCD-Coach Holger Burgmann auf das Tableau und die weiterhin gute Ausgangsposition für seine „Dräulzer“, die es vor nur 114 Zuschauern aber an Durchschlagskraft vermissen ließen. In der Schlussphase hätten die Gastgeber dann – im Stile einer Spitzenmannschaft – die Begegnung fast noch komplett gedreht, doch Mike Schwarz erreichte eine scharfe Hereingabe um Haaresbreite nicht mehr.

Das wäre zwar nicht unbedingt verdient gewesen, hätte aber natürlich die Burgmann & Co. wenig gestört, die im ersten Abschnitt die Partie im Griff hatten, aber viel zu selten im gegnerischen Strafraum auftauchten. Als sich nach der Pause einige Abspielfehler einschlichen, fühlten sich auch die Gäste zu mehr Tordrang animiert, die nach 74 Minuten durch Damiano Intravaia auch zuschlugen, der eine Unstimmigkeit zwischen den Verteidigern Mirko Mester und Theo Maiworm eiskalt ausnutzte.


TSV Weißtal - SV Setzen 7:4
Nach der 4:7-Klatsche beim TSV Weißtal sieht es für den SV Setzen im Abstiegskampf nun zappenduster aus, der einmal mehr im Abwehrverbund jegliche Bezirksligatauglichkeit vermissen ließ. „Wenn du zur Halbzeit 0:4 zurück liegst bist du eigentlich mausetot. Erst nach dem Seitentausch haben wir so gespielt, wie ich mir das vorstelle. Da haben wir nicht nur munter mitgespielt, sondern auch die Zweikämpfe angenommen. Aber wir machen halt riesige individuelle Fehler“, konstatierte Setzens Mann an der Linie, Maik Wolf, der jedoch die Moral seiner Elf herausstellte, die durch „Hütten“ von Tom Patt (1.), Jan-Michael Moses (5.), Steffen Heimel (9.) und Konstantin Volz (39./Elfmeter) schon nach 45 Minuten weit weg von einem Befreiungsschlag war.

„Das war bis dahin perfekt, das Ergebnis hat dem Spielverlauf entsprochen. Uns fehlten zwar im Angriff einige Akteure, aber das schöne ist, dass wir einen breiten Kader haben“, lobte Spielertrainer Volz, der überraschenderweise seinen eigentlichen „Sechser“ Daniel Singhateh in die Spitze beorderte. Der ehemalige TSVer Bayram Basyigit netzte nach dem Seitentausch (53./Strafstoß und 55.) ein und brachte die Gäste kurzzeitig zurück in die Partie. „Viel angebrannt ist da ansonsten aber nicht“, meinte Volz. Simon Grisse (69.) erhöhte auf 5:2, doch fast im Gegenzug unterlief Alexander Husser ein Eigentor zum 5:3. Singhateh (74.) und Moses (76.) machten dann den Deckel drauf, das vierte Gäste-Tor von Cihan Yaman (84.) war nur noch Kosmetik. „Wenn man auswärts vier Treffer erzielt, darf man schon etwas mitnehmen“, schnaufte Wolf hernach tief durch, der angesichts der Gegentoreflut von 99 Einschüssen in 27 Partien die Felle natürlich langsam davonschwimmen sieht, während sich die Fusionskicker aus Rudersdorf und Gernsdorf die zumindest theoretische Chance auf Rang 2 und die Aufstiegsrunde erhielten und weiterhin die beste SI-Mannschaft der Liga stellen.

Aufrufe: 05.5.2019, 22:07 Uhr
Stefan StarkAutor