2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview der Woche
Bei seinem letzten Spiel für die SG Pfaffen Schwabenheim/Bosenheim schoß Matthias Reubold den entscheidenden Siegtreffer.  Foto: Etienne Schönheim
Bei seinem letzten Spiel für die SG Pfaffen Schwabenheim/Bosenheim schoß Matthias Reubold den entscheidenden Siegtreffer. Foto: Etienne Schönheim

"Eine schöne Geschichte, aber der Sieg ist das Wichtigste"

"Nachspielzeit" mit Matthias Reubold +++ Der Mittelfeldspieler verlässt TuS Pfaffen-Schwabenheim +++ Bilderbuch-Abschied im letzten Spiel

Nahe. In unserer Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich im lockeren Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Matthias Reubold. Am vergangenen Sonntag gab der 27-jährige Mittelfeldspieler von der SG Pfaffen-Schwabenheim/Bosenheim sein Abschiedsspiel in der B-Klasse Kreuznach II. Aufgrund seines Umzuges steht Reubold dem Team in Zukunft nicht mehr zur Verfügung. Im letzten Spiel am Sonntag erzielte Reubold den 1:0-Siegtreffer gegen die SG Hochstetten/Dhaun/Nußbaum und konnte einen gelungenen Abschied feiern.

Herr Reubold, am Sonntag konnten Sie einen Abschied wie aus dem Bilderbuch feiern. Was bedeutete das für Sie oder war Ihnen die Art und Weise gar nicht so wichtig?

Natürlich ist es im ersten Moment eine schöne Geschichte, auch für mich persönlich. Aber mir war es in erster Linie wichtig, dass die Mannschaft die drei Punkte einfährt. Gerade die letzten Auwärtsspiele waren nicht einfach. Im Kampf um die Tabellenführung ist es momentan sehr eng, daher zählt jeder Sieg. Dass ich dann in meinem letzten Spiel den Siegtreffer erzielen konnte, war schon eine coole Sache. Auf alle Fälle war es ein schönes Gefühl, dass mich mein Team nach dem Spiel hochgejubelt hat.


Hatte Sie vor dem Spiel mit Nervösität zu kämpfen oder gingen Sie eher mit großer Vorfreude in die Partie?

Nein, nervös war ich nicht. Da Ferdi Özcan, einer unserer drei Topstürmer, noch gesperrt war, wusste ich, dass ich wieder auf meiner Lieblingsposition im Sturm eingesetzt werde. Somit war meinen Vorfreude groß. Unsere drei Jungs vorne treffen ja momentan wie sie wollen, deshalb habe ich in letzter Zeit weniger im Sturm gespielt. Bei der Anzahl an Toren, die diese drei Jungs schießen, war das für mich auch kein Problem. Ganz im Gegenteil - ich spiele da, wo ich der Mannschaft am besten helfen kann.

Wie sehen Sie die Chancen im Meisterschaftsrennen für Ihre SG Pfaffen-Schwabenheim/Bosenheim im Dreikampf mit Hargesheim und Spabrücken?

Grundsätzlich sehr gut. Es wird jetzt sehr wichtig sein, bis zum Ende der Saison konstant zu bleiben und sich keinen Ausrutscher mehr zu erlauben. Wir haben keinen Grund nervös zu sein, wir haben alles in der eigenen Hand. Wenn wir weiter so konzentriert und mit einer gesunden Grundspannung in die Spiele gehen, haben wir denke ich sehr gute Chancen, Meister zu werden. Gegen die bevorstehenden Gegner konnten wir in der Hinrunde gute Ergebnisse einfahren. Das heißt zwar nicht, dass es automatisch wieder so sein muss, aber wir brauchen uns nicht zu verstecken.

Wohin geht nun die Reise für Sie? Haben Sie schon einen neuen Verein gefunden?

Für mich geht es nach Wolfsburg. Einen neuen Verein habe ich noch nicht, darüber habe ich mir auch noch keine großen Gedanken gemacht. Ich kann auch aus beruflichen Gründen nicht sagen, ob ich in Wolfsburg überhaupt die Zeit finde, dort aktiv zu spielen. Der Beruf steht jetzt erst einmal im Vordergrund. Vielleicht komme ich ja bei der TuS ab und an noch zu kurzen Einsätzen, wenn ich mal über ein Wochenende zuhause sein sollte. Aber das wird sich dann ergeben.

Nun zum Profifußball: Wie beurteilen Sie den Weg, den Jogi Löw einschlägt und glauben Sie, dass Deutschland zur EURO 2020 wieder zu den Favoriten zählen kann?

Ich finde, dass es ein guter Weg ist, auch wenn er etwas abrupt ist. Es zeigen sich gerade die Versäumnisse der letzten Jahre. Man hätte schon füher diesen Weg einschlagen müssen. Die deutsche Nationalmannschaft hat hohes Potenzial und ich glaube, dass man langfristig wieder Erfolge feiern wird. Die EM im nächsten Jahr kommt da vielleicht noch etwas zu früh. Daher sollte man die Erwartungen nicht zu hoch schrauben. Wenn Spieler, wie Havertz oder Sané, in ein paar Jahren auf dem Niveau sind eine Mannschaft auch zu führen, dann sehe ich in Zukunft gute Chancen für das DFB-Team.

Können Sie sich an Ihr schönstes Stadionerlebnis erinnern?

Einen der beeindruckensten Momente hatte ich bei einem Länderspiel in Frankfurt. Dort traf Deutschland auf Argentinien und ich hatte einen Platz direkt unten an der Eckfahne. Bei einem Eckball für Argentinien stand Lionel Messi knapp fünf Meter vor mir, um die Ecke zu treten. Man weiß ja, dass er nicht der größte Spieler ist und von hinten wirkte er auf mich wie ein kleiner Junge. Aber was mich bewunderte, war diese Präsenz die Messi hatte. Trotz seiner kleinen Körpergröße hatte er eine unglaubliche Ausstrahlung. Das war schon ein besonderer Moment.

Aufrufe: 027.3.2019, 12:00 Uhr
Jonah BastischAutor