2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der Treffer, der das Tor zur Bezirksliga aufgestoßen hat: Pascal Mohr schießt seine Mannschaft zum Aufstieg und  wird nun eine klasse höher auf Torejagd gehen.	Foto: pa/Schmitz
Der Treffer, der das Tor zur Bezirksliga aufgestoßen hat: Pascal Mohr schießt seine Mannschaft zum Aufstieg und wird nun eine klasse höher auf Torejagd gehen. Foto: pa/Schmitz

Mit neuem Coach ins Abenteuer Bezirksliga

Nach dem historischen Aufstiegerfolg sollen die Diel-Brüder als Trainer und Sportlicher Leiter die Klasse halten

BIEBELNHEIM. Die Nachspielzeit läuft. Pascal Mohr schießt, 3:2, TuS Biebelnheim ist in die Fußball-Bezirksliga aufgestiegen. Es war das Ende einer grandiosen Saison 2014/2015 und gleichzeitig deren Höhepunkt. Damit holten die Biebelnheimer eine Art Triple, nachdem zuvor schon das Verbandsgemeindeturnier in Bechenheim und der Kreispokal in Wallertheim gewonnen wurden. Es ist außergewöhnlich, was die Fußballer in dem 600-Einwohner-Ort erreicht haben. Noch nie spielte der TuS höher. Der Aufstieg ist der ,,größte Erfolg der Vereinsgeschichte", wertet der sportliche Leiter Gunter Diel die Saison als historischen Höhepunkt in der Vereinsgeschichte.

Die Mannschaft zum Erfolg geführt, hat Spielertrainer Marcel Beckmann, der nach dem Missverständnis mit Axel Brummer das Zepter übernahm. Eine goldrichtige Entscheidung von den Verantwortlichen, die nun hoffentlich erneut einen Glücksgriff getätigt haben. Die Trainerstelle wird, wie schon länger bekannt ist, Frank Diel, der Bruder des sportlichen Leiters, einnehmen. Grund dafür ist das berufsbegleitende Studium zum Bankkaufmann von Beckmann und seine dadurch knapper werdende Zeit. Jetzt nach diesem Erfolg ist es nicht einfach für den Erfolgscoach, Platz zu machen: ,,Der Gedanke ist schmerzhaft. Das war eine überragende Zeit. Vom Herz und Bauch her tut es weh, vom Kopf her ist die richtige Entscheidung." Neben ihm verlassen außerdem Oliver Bohn (SG Weinheim/Heimersheim) und Marvin Commodore (SG RWO Alzey II) den TuS.

Deshalb hat sich Biebelnheim auch schnell um Neuzugänge bemüht. Gleich dreimal fündig geworden ist der Bezirksligist bei A-Ligist SG Lonsheim/Spiesheim, von denen sich Serhan Güzey, Muhammed Uslu und Sebastian Söllner für einen Wechsel entschieden. Außerdem verstärkt sich der TuS mit dem Ex-Biebelnheimer Marco Heinz (TSV Gau-Odernheim) und Daniel Metzler (SG Alsenztal). Durch den Aufstieg bemühen sich die Diel-Brüder aktuell um zwei weitere Fußballer. Einer davon soll Marcel Porth vom TSV Gau-Odernheim sein.

Mit diesem Personal glauben die Biebelnheimer auf jeden Fall, konkurrenzfähig für die kommende Saison zu sein. Der sportliche Leiter erklärt: ,,Wir sind uns bewusst, dass wir gegen den Abstieg spielen werden. Aber wir sehen uns gut aufgestellt und werden sicher kein Kanonenfutter sein." Dabei dürfe der eher glückliche Aufstieg in den Relegationsspielen gegen die SG Harxheim/Gau-Bischofsheim auch nicht überbewertet werden. Schließlich ,,krochen wir auf dem Zahnfleisch", weshalb jeder eher den ,,Hut vor den Jungs" ziehen sollte. Auch Beckmann, der seiner Mannschaft ,,Bezirksliga-Niveau" zuspricht, berichtete: ,,Wir hätten früher angreifen können, wenn wir hundertprozentig fit gewesen wären. Aber wir waren körperlich angeschlagen, weil wir auch dünn besetzt waren. Deswegen ist es auch gut, wenn der Kader breiter wird."

Der sportliche Leiter setzt auch große Hoffnungen in seinen Bruder und sieht keine Probleme darin, dass dieser nur zweimal im laufenden Spielbetrieb trainieren möchte. ,,Er wird das Training in der Vorbereitung so aufbauen, dass zwei Einheiten während der Runde reichen. Wer das durchzieht, wird ein halbes Jahr fit sein." Auch der Trainer sagt, dass es keinen Grund zu einer Beunruhigung gebe: ,,Wir werden auf die ersten drei Wochen nach der Sommerpause verstärkt unser Augenmerk legen, um uns einen Vorsprung zu schaffen."

Hilfreich ist es sicherlich, dass Frank Diel viel Bezirksliga-Erfahrung gesammelt hat und genau weiß, worauf es in dieser Liga ankommt. Er skizziert: ,,Das ist eine Klasse mit ganz anderen Anforderungen. Ich hoffe, dass wir in einen Wettstreit mit sechs anderen Teams treten können. Dafür müssen wir taktisch gut spielen, hinten konzentriert stehen und einfache Ballverluste vermeiden. Die Bezirksliga ist ausdauernder, einen Schritt schneller und mit besseren Einzelspielern bestückt." Daher ist es das vorrangige Ziel, ,,die Defensive zu stabilisieren" und ,,die Euphorie und das Selbstvertrauen" mitzunehmen. Für ihn persönlich ist es eine von ,,den großen Herausforderungen" in seiner Trainerkarriere.



Aufrufe: 07.6.2015, 19:30 Uhr
Nico BrunettiAutor