Zu Beginn waren sich die drei TuSler nicht ganz sicher, ob wirklich alle Interesse daran haben. „Wir hatten uns vorher gesagt, wenn nur sieben bis acht Personen kommen, dann lassen wir es. Nach zwei Tagen war klar, dass wird nicht passieren. Unsere eingerichtete WhatsApp-Gruppe sprudelte über. Es waren schließlich insgesamt 18 Spieler vor Ort“, freuten sich die drei Organisatoren über den Erfolg.
Dabei wurde die Legenden-Elf aus Spielern in einem gänzlich anderen Zeitraum formiert. Eigentlich geht die Serie von 2000 bis 2020, aber die goldenen Jahre des TuS Bad Oeynhausen dauerten von 1993 bis 2005. Zu der damaligen Zeit spielte der TuS in der Bezirksliga und zählte hinter dem FC Bad Oeynhausen zu der zweiterfolgreichsten Mannschaft in der Region. „Damals waren Maaslingen, Lohe und Werste noch gar nicht so erfolgreich. Früher hieß es: „der TuS“! Und jeder wusste, welcher Verein damit gemeint ist“, erinnert sich Pohl. An diese glorreichen Zeiten erinnerte sich die Legendenelf nun gemeinsam zurück.
Viele alte Geschichten wurden hervorgekramt und Tobias Niedermeier wollte gleich auf den Platz, schließlich trugen alle für ein Foto ihr altes Trikot. Seine Mitstreiter widmeten sich jedoch eher dem Buffet und schwelgten in Anekdoten, wie einst, als Boris Löwen den Ball in die Hand nahm, weil er dachte der Schiedsrichter hätte bereits abgepfiffen. „Noch heute war er leicht am Schmunzeln über seine Tat von damals“, erinnert sich Pohl an die Reaktion von Löwen. Natürlich blieb es nicht bei dieser einen Geschichte aus der guten alten Zeit, doch nicht alle sind für die Öffentlichkeit geeignet. Eines steht aber jetzt schon fest: „Es wird wahrscheinlich nicht das letzte Treffen gewesen sein. Viele waren an einem weiteren Treffen interessiert“, so Pohl.
Andreas Hinkelmann (Trainer) – „Hinki“ ist unser Aufstiegstrainer und Geschichtenerzähler. Er lebte für seine Truppe und seine Truppe für ihn. Hier wurde ein Team geformt und der Grundstein für die erfolgreiche Bezirksligazeit beim TuS gelegt. Nicht aus der Erinnerung zu streichen, bleiben aber leider auch seine regelmäßigen modischen Fehltritte bei der Auswahl seiner Trainingskleidung und Radlerhosen…
Uwe Klausmeier (Trainer) – Uwe prägte die Bezirksligazeit beim TuS BO wie kein Zweiter. Er hob die Mannschaft und den Verein auf ein höheres Niveau und etablierte ihn dauerhaft in der Bezirksliga. Uwe genießt intern und extern ein hohes Ansehen. Absteigen war mit ihm nicht möglich!
Christoph Pohl (Teammanager) – „Larger“ war Trainer, sportlicher Leiter, Ideengeber und bildete mit Uwe ein unschlagbares Team. Durch seine Kenntnis der regionalen Fußballszene und sein sportliches Wissen konnte so mancher Jugendspieler beim TuS für höherklassige Vereine ausgebildet werden. Heute ist „Larger“ mit für den Handballbundesliga-Nachwuchs beim TuS N-Lübbecke zuständig.
Horst Seewald (Betreuer) – „Hotte“ war Garant dafür, dass die Trikotausstattung für die Erste stets auf dem neuesten Stand war. Verletzungen im Spielverlauf konnte er schon durch seine reine Anwesenheit, spätestens aber durch den zielgerichteten Einsatz von Eisspray „heilen“…
Sven Erdmann (Betreuer) – „Eddi“ gehört zum TuS und der TuS gehört zu ihm! Sein Engagement für den Verein und besonders seine Spielerfürsorge ist nach Aussagen sämtlicher Weggefährten nicht zu toppen! Selbst beim FLVW wurde man darauf aufmerksam und bedachte ihn mit dem Ehrenamtspreis 2018.
Ralf Beinke (Torhüter) – Der „Lange“ war nicht nur wegen seiner Körperlänge der „Größte“, sondern aufgrund seiner Qualitäten als Führungsspieler der Rückhalt und Antreiber der Truppe. Hätte er damals nicht die zweite Mannschaft verstärkt, würde er wohl heute noch das Tor der Ersten hüten.
Mark Erdbrügger (Torhüter) – „Emma“ war unser Rückhalt in der erfolgreichsten Bezirksligasaison. Er schien aus kurzer Distanz schier unüberwindbar, ein Tausendsassa, der uns regelmäßig im Spiel hielt. Aufgrund seiner spielerischen Fähigkeiten hätten wir Emma auch als Feldspieler gebrauchen können.
Wilhelm Grotzfeld (Abwehr) – „Cappy“ schonte seine Gegenspieler nie und sich selbst noch viel weniger - ein echter „Ackergaul“ mit unbändigem Einsatzwillen. Er kümmerte sich um alles auf und neben dem Platz - vor, nach und während des Spiels.
Sascha Brandt (Abwehr) – „Schupo“ - auch ein Aufstiegsheld! Der bullige Verteidiger konnte nicht nur das Torgebälk krachen lassen… Er trainierte auch in der dritten Halbzeit vorbildlich und ausdauernd und sorgte so für die erforderliche Teambildung.
Boris Löwen (Abwehr) – Boris war ein 100-prozentig fairer Sportkamerad - auf diesem Gebiet hätte auch so mancher Schiedsrichter noch etwas von ihm lernen können. Auf dem Platz war er wie ein Stehauf-Männchen, aufgeben gab es für ihn nicht.
Jens Uhe (Abwehr) – Jens war Lenker und Denker auf der Liberoposition mit viel Erfahrung. Bei Standardsituationen offensiv wie defensiv machte seine Kopfballstärke regelmäßig den Unterschied - wenn…, ja wenn die sensiblen Muskeln nicht durch eine Zerrung gehemmt waren.
Houssein Abdallah (Abwehr) – „Hous“ galt als Kampfmaschine und Vorbild an Einsatzwillen. Man musste ihn dreimal ausspielen, um an ihm vorbei zu kommen. Heute noch topfit.
Tobias Niedermeier (Abwehr) – Tobi kam aus der Jugend zu uns. Ein Kraftpaket und ein kompletter Fußballer auf dem Feld wie auch in der Halle. Bekannt für seine Distanzschüsse und wunderschönen Tore. Für seinen „Hammer“ benötigte er definitiv einen Waffenschein.
Frank Sarhage (Abwehr) – „Schrauber“ spielte in allen Mannschaften vom TuS - immer da, wo man ihn brauchte. Wenn „Schrauber“ den Libero auflöste, kam Bewegung ins Spiel. Mit viel Gefühl und gehörig Wumms in seinem linken Fuß für zahlreiche Assists.
Andreas Pönnighaus (Mittelfeld) – Andy war immer da! Großer Kämpfer, großes Herz, keine Schmerzen, 100% verlässlich - der Inbegriff der Bezirksligazeit beim TuS! Andy engagiert sich heute im Jugendfußballbereich und gibt dort seine Erfahrung an unsere zukünftigen Kämpfer weiter.
Guido Uhe (Mittelfeld) – Guido galt als der Mann für spezielle Fälle - zum Ausschalten namhafter Gegenspieler. Manche von denen rätseln noch heute, warum sie nie an ihm vorbeigekommen sind…? Guido war immer eine verlässliche Säule des Teams. Nach ein paar Jahren in der Landesliga kehrte er zum TuS zurück.
Jens Biskup (Mittelfeld) – „Jenne“ schien vom ersten Tag an beim TuS präsent zu sein. Er entwickelte sich durch seinen Ehrgeiz ständig weiter. Seine Dynamik auf der rechten Seite setzte er später in der Landesliga fort. Auch sein Wohnort „hinter dem Berge“ konnte ihn von kaum einer „Trainingseinheit“ abhalten.
Andreas Stork (Mittelfeld) – „Storki“, der nimmermüde Teamplayer mit feinem Gespür, wann die Mannschaft einen gesellschaftlichen Impuls für eine sportliche Leistungssteigerung benötigte. Mit Storki konnte man nicht nur Pferde stehlen… ein toller Typ mit großem Herzen.
Selami Jashari (Mittelfeld) – „Sela“ - ein technisch unheimlich begabter Junge. Er konnte wohl alles am Ball. In seiner Zeit beim TuS hat er das Offensivspiel geprägt und Spiele fast im Alleingang gewonnen. Für Sela ging es in der Landesliga weiter.
Christian Kordes (Mittelfeld) – Costa, gestartet in der F-Jugend des TuS und spielt jetzt in den Altherren. Zwischendurch, und das lange Jahre, war er Kapitän, Taktgeber und Kopf der ersten Mannschaft. Für nix war er sich zu schade. Holte die Schiedsrichter oft mit seiner sympathischen Art auf seine Seite.
Nunzio Natale (Angriff) – „Nunzi“ kam eigentlich schon als Legende zum TuS, hat hier dann seinen zweiten bis x-ten Frühling erlebt und seine sportliche Heimat gefunden. Ob Erste, Zweite oder Altherren - Nunzi hat überall seine Tore (auch schon mal über 60 in einer Spielzeit) geschossen und seine Titel gewonnen. Überregional bekannt.
Robert Hohl (Angriff) – Robert ist auch ein TuS-Urgestein und heute noch stadtbekannt. Er setzte sich unter jedem Trainer durch. Sein Kopfballspiel war lehrbuchhaft, seine Übersteiger technisch perfekt – auch wenn das manchmal eher einer Slow-Motion glich…
Lars Baumann (Angriff) – mit und wegen „Flipper“ wurde die sportlich beste Platzierung in der Bezirksligatabelle erreicht. Ein Instinktfußballer, der aus allen Situationen erfolgreiche Lösungen fand und der Spiele allein entscheiden konnte. Flipper setzte seine Laufbahn in der Verbandsliga fort.
Stefan Krüger (Angriff) – Stefans Laufbahn begann und endete beim TuS mit Zwischenstopp in der Landesliga. Einmal in Fahrt war seine wuchtige und schnelle Spielweise kaum zu stoppen. Stefans schnellstes Tor fiel bereits nach 14 Sekunden.