2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Voller Einsatz, aber auch öfter angeschlagen: Auch Antonio Castellino  (gelb-blau) konnte das Abrutschen des TuS Merzhausen in der Tabelle nicht verhindern. 	Archivfoto: Breier
Voller Einsatz, aber auch öfter angeschlagen: Auch Antonio Castellino (gelb-blau) konnte das Abrutschen des TuS Merzhausen in der Tabelle nicht verhindern. Archivfoto: Breier

Jährlich grüßt das Murmeltier

GL FFM WEST: +++ TuS Merzhausen steckt schon wieder im Abstiegskampf / Fußball-Chef Hartmann baut auf Routine / Sonntag gegen Friedrichsdorf +++

MERZHAUSEN. Es sollte alles ganz anders werden. Der TuS Merzhausen wollte im Sommer zum Start der Fußball-Saison 2018/2019 mit der Rückkehr von entscheidenden Leistungsträgern an erfolgreiche Zeiten in der Gruppenliga Frankfurt West anknüpfen. Sechs Monate später steht der TuS auf dem neunten Tabellenplatz, hat aber mit 24 Punkten aus 20 Spielen nur einen Punkt Vorsprung auf die Abstiegsränge In der Restsaison geht es wie im Vorjahr nur gegen den Abstieg. Das erste Heimspiel am Sonntag um 14.30 Uhr gegen das Überraschungsteam des FSV Friedrichsdorf ist bereits eine richtungsweisende Partie.

Seit einem Jahr ist Uwe Hartmann an der Spitze der Fußballabteilung und bilanziert vor dem ersten Meisterschaftsspiel 2019 nüchtern: „Oberstes Ziel ist der Klassenerhalt. Und wenn alle Mann an Bord sind, habe ich da keinerlei Bedenken.“ Eben jene Personalstärke treibt Trainer Slobodan Turjacanin vor dem Anpfiff gegen Friedrichsdorf bereits die Schweißperlen auf die Stirn. Mit Damiano Demasi und Iulian Ivan fehlen zwei Stürmer verletzt. Im letzten Test in Okriftel zogen sich auch noch Daniel Maric, Patrick Berschick und Ivan Vidovic Blessuren zu. Auch Stefan Hickl fehlt. Im Gastspiel beim Kreisoberligisten (2:5) brachen in den letzten zehn Minuten alle Dämme. „Der Gegner hat unseren personellen Aderlass gnadenlos ausgenutzt“, konstatierte der TuS-Coach nach 60 guten Minuten einen Bruch im Spiel. Er warnt, dass solche Ausfälle nur mit „110 Prozent Einsatz“ und Willen zu kompensieren seien. „Wir haben uns personell nicht verschlechtert“, sieht Hartmann zur Winterpause die Abgänge von Astrit Paci, Enes Baltaci und Leon Moses durch die Neuzugänge Dennis Fließ, Rückkehrer Pascal Gratieux und Bruno Cosic adäquat ersetzt. Besonders Fliess hat in der Vorbereitung einen starken Eindruck hinterlassen und soll das Abwehrzentrum entscheidend stabilisieren. Gratieux soll auf der linken defensive Seite an frühere Tugenden im TuS-Trikot anknüpfen.

Die Startelf für Sonntag bleibt allerdings wegen der Ausfälle offen und die Anspannung vor dem Restrundenstart ist spürbar. Denn Spielmacher Antonio Castellino plagte sich in der Vorrunde ebenfalls mit zahlreichen Blessuren, Abwehrchef Stefan Hickl war lange verletzt und gesperrt und Torhüter Giuliano La Tertra steht aus beruflichen Gründen überhaupt nicht zur Verfügung. Aus dem im Sommer neu zusammengestellten Führungsquartett war nur Torjäger Patrick Berschick uneingeschränkt einsatzbereit und erfüllte die Erwartungen in vollem Umfang.

„Wir müssen da durch“, fordert Hartmann von Beginn an vollen Einsatzwillen und Bereitschaft. „Alle Spiele sind Schlüsselspiele im Abstiegskampf“, sagt der Merzhäuser Fußballchef. Er erwartet, dass die mit höherklassiger Erfahrung gespickte Mannschaft ihre Routine für den Abstiegskampf erfolgreich einsetzt und in entscheidenden Situationen die Nerven behält. „Wir kennen das ja schon aus der vergangenen Saison. Ein guter Start wird ganz wichtig werden“, baut der Abteilungsleiter auch auf den Heimvorteil und Rasenplatz gegen die Kunstrasen gewohnten Gäste. Friedrichsdorf verlor zwar das letzte Spiel 2018, liegt aber dank einer Siegesserie im Oktober auf dem sechsten Platz mit acht Zählern Vorsprung auf den TuS. Die Zwiebackstädter sind das Überraschungsteam der Liga. „Der Gegner steht hinten extrem gut und lauert auf Konter. Da müssen wir höllisch aufpassen“, erwartet Turjacanin eine schwierige Aufgabe. Sein Team hatte das Fußballjahr 2018 mit drei sieglosen Spielen abgeschlossen. In diesem Jahr zählen entscheidend Konstanz und Stabilität. Darüber hinaus muss der nach dem Rückzug der TSG Nieder-Erlenbach fünftschlechteste Sturm der Liga endlich wieder treffen, um das Klassenziel Gruppenliga 2019/2020 sicher zu erreichen. Am Sonntag soll ein erster Schritt in diese Richtung getan werden.



Aufrufe: 020.2.2019, 08:00 Uhr
Andreas Romahn (Usinger Anzeiger)Autor