Die Vorbereitung zählt im Allgemeinen nicht zu den Lieblingsdisziplinen von Fußballern, und schon gar nicht im Speziellen für Andreas Surner. Dennoch hat er sich im Winter pflichtbewusst auf die anstrengende Zeit vorbereitet und einige Läufe absolviert, oder? "Wenn ich jetzt behaupten würde, dass ich zwei- oder dreimal laufen war, dann würden mich alle auslachen, die mich kennen", muss der 29-Jährige selbst lachen. Nein, das Ausdauertraining ist seine Sache gewiss nicht. Mit einem Schmunzeln fügt er an: "Ich laufe im Spiel schon viel, also in den ersten zehn Minuten. Manchmal frage ich mich schon, warum ich so viel laufen muss. Ich bin doch zum Toreschießen da." Spaß versteht er - und der Angreifer kann auch über sich selbst lachen. Das ist ihm ganz wichtig - und eine seiner Prinzipien: "Wir sind Amateurfußballer, das ist doch nicht wie ein Job, dass ich da hinfahre und wenn`s vorbei ist, dann fahre ich wieder heim. Das ist Freizeit und dann soll`s auch Spaß machen." Das Zwischenmenschliche dürfe auf keinen Fall zu kurz kommen. Zusammen feiern, im Sportheim nach einem Spiel mal sitzenbleiben - gehört einfach dazu.
Apropos, über den bitteren wie vermeidbaren Abstieg aus der Landesliga ärgern sie sich in Pfarrkirchen immer noch, wie Surner bestätigt: "Der Stachel sitzt immer noch tief. Diese Saison wurde zum Übergangsjahr erklärt, nächste Saison wollen wir wieder voll angreifen und um den Titel spielen. Sollte es aber wider Erwarten schon in dieser Runde zum Aufstieg reichen, nehmen wir das natürlich gerne mit." Am meisten reizen würden ihn die Alles-oder-Nichts-Spiele: "Relegation wäre geil", lässt er sich entlocken. Die Stimmung und die großen Kulissen, das wäre ein Traum für jeden Amateurfußballer. Dass es mit der guten Stimmung an der heimischen Rennbahn nicht immer weit her ist, ist kein Geheimnis. Das Areal ist einfach zu weitläufig, da nimmt auch der Goalgetter kein Blatt vor den Mund: "Für die Zuschauer ist das Gelände eine Katastrophe, man kann sich ja nicht einmal hinsetzen."
Wie viele Fans im Frühjahr den Weg ins Stadion an der Rennbahn finden, dürfte maßgeblich davon abhängen, ob die TuS bis zum Ende im Titelrennen dabeibleiben kann. Ab dem 15. Februar präparieren sich die Pfarrkirchner für den Saisonendspurt, Anfang März geht`s ins Trainingslager nach Tschechien. Bis dahin will Andreas Surner, der beruflich bei der Firma "Harzer Farben" in Pfarrkirchen im Handel und der Kundenbetreuung tätig ist, auch über seine sportliche Zukunft entschieden haben. Wo die Reise hingeht - bei der TuS bleiben oder doch ein anderes Engagement in Angriff nehmen - darauf will sich der 29-Jährige noch nicht festlegen. Nur so viel ist sicher: "Irgendwann möchte ich wieder für Ulbering auflaufen. Wann das sein wird, weiß ich aber noch nicht."