2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines
– Foto: Jochen Classen

Ein Youngster mit Fleiß und Disziplin

Nermin Badnjevic hat sich schon in seinem ersten Seniorenjahr beim Landesligisten FSV Duisburg in den Vordergrund gespielt. Vom ehemaligen Profi Adil Chihi schaut sich der ehrgeizige Rheinberger besonders viel ab.

Gut zehn Jahre ist es her, als Nermin Badnjevic seinem Heimatverein TuS 08 Rheinberg in der E-Jugend den Rücken kehrte. Damals wagte er den Schritt zum VfL Repelen. Zur gleichen Zeit war Adil Chihi eine feste Größe im Bundesligakader des 1. FC Köln. Seit dieser Saison spielen beide erfolgreich für den Landesligisten FSV Duisburg.
„“Natürlich fragen wir ihn auch, wie es früher so war““, sagt Nermin Badnjevic und fügt hinzu: „„Er ist sehr nett und zeigt einem, in welchem Bereich man sich noch verbessern kann.““

Während Chihi seine Laufbahn mit 31 Jahren nach und nach ausklingen lässt, soll Nermin Badnjevics Weg noch lange nicht zu Ende sein. Vier Vereinswechsel hat er mit 20 Jahren schon hinter sich. Bereits im jungen Alter erhielt Nermin immer wieder Angebote und absolvierte diverse Probetrainings. Aus Repelen ging es für zwei Jahre nach Homberg. Nach einem Jahr bei den A-Junioren des VfR Krefeld-Fischeln folgte der Schritt zum FSV, wo der beidfüßige Angreifer im vergangenen Jahr in der U19-Niederrheinliga auflief. Und seine Qualitäten blieben nicht lange unentdeckt. Schon in der Vorsaison durfte der Rheinberger erstmals Oberligaluft schnuppern. Dort soll es für die Mannschaft des polnischen Trainers Markus Kowalczyk auch schnellstmöglich wieder hingehen. Derzeit steht der Absteiger auf Platz zwei in der Landesliga.

„“Wir wollen natürlich wieder aufsteigen““, so Badnjevic. Das Erfolgsrezept: Viele Spieler des FSV waren schon in höheren Ligen unterwegs. Die Ambitionen sind groß an der Warbruckstraße. Doch der Nachwuchs kommt bei den Duisburgern auf keinen Fall zu kurz. Dass er in seinem ersten Seniorenjahr direkt zum Stammspieler wurde, kam für Nermin Badnjevic auch ein wenig überraschend. „„Damit habe ich nicht unbedingt gerechnet““, gibt er zu.

Die vielen Spielminuten kamen allerdings auch nicht von ungefähr. Denn neben seiner Ausbildung zum Mechatroniker bei der Deutschen Bahn arbeitet der 20-Jährige jeden Tag sehr viel. In der Vorbereitung wurde fast jeden Tag trainiert. Und auch außerhalb der üblichen Einheiten auf dem Platz erweist sich Nermin als extrem diszipliniert. „„Ich trainiere gerne für mich, damit ich immer weiterkomme.“ Eine Liga höher soll es für mich mindestens noch gehen. Für ein Engagement von der Regionalliga an aufwärts gehört sicherlich auch die nötige Portion Glück dazu“, sagt Badnjevic. Blickt man auf die bisherige Laufbahn des Youngster, erscheint dieses Vorhaben allerdings nicht völlig unmöglich.

Ein wichtiger Faktor für den positiven Verlauf seiner Karriere war und ist vor allem die Unterstützung seiner Familie. Von Tag eins seiner Fußballer-Laufbahn standen seine Eltern immer hinter ihrem jüngeren Sohn und fuhren ihn zu jedem Training. Mittlerweile geht‘’s für Nermin unter der Woche selbst mit dem Auto nach Duisburg. Vier Mal traf er in dieser Saison schon ins Netz. Hinzu kommen drei Vorlagen zu Toren. Weitere Erfolgserlebnisse sollen schnell folgen. Dass Nermin Badnjevic ein sehr fairer Spieler ist, zeigt auch, dass er in 14 Einsätzen bisher nur eine Gelbe Karte gesehen hat.

Sein Onkel Nisfad Grgic traut ihm jedenfalls noch einiges zu. Der Trainer des SV Millingen hat schon viele Spiele von Nermin beobachtet. Grgic ist speziell vom Ehrgeiz seines Neffen begeistert. „“Wenn andere samstags feiern gehen, geht er oft früh schlafen. Ich habe selten jemanden gesehen, der so diszipliniert ist und für den Fußball lebt“, sagt er.“ Ein weiterer Grund für seinen persönlichen Aufschwung: Nermin Badnjevic trainiert fast täglich im eigens aufgebauten Fitnessstudio bei sich zu Hause. „„Er könnte sicher noch höher spielen, muss aber auch noch viel lernen““, so Nisfad Grgic.

Dem ist sich Nermin Badnjevic durchaus bewusst. Andere Meinungen sind ihm deshalb sehr wichtig. „„Ich versuche immer darauf zu hören, was der Trainer verlangt. So sehe ich, woran ich noch arbeiten muss““, sagt der Offensivakteur, der am liebsten auf der Zehnerposition oder auf den Außenbahnen spielt. Sollte es für den FSV Duisburg tatsächlich zurück in die Oberliga gehen, erwartet Nermin Badnjevic vor allem in Sachen Körperlichkeit und Tempo einen großen Unterschied zur Landesliga. Aber auch dieser Herausforderung möchte sich der fleißige Rheinberger in der kommenden Saison unbedingt stellen.

Aufrufe: 023.1.2020, 17:01 Uhr
RP / Fabian Kleintges-TopollAutor