2024-05-10T08:19:16.237Z

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F: Tobias Dinkelborg
F: Tobias Dinkelborg

Kein Derby für schwache Nerven

Im Oberliga-Duell zwischen Turu und dem DSC 99 geht es bis zum Schluss hoch her. Erst führen die Oberbilker mit 4:0, ehe der Aufsteiger mit toller Moral fast noch ein Remis holt.

Sieben Tore, zwei Elfmeter, zwei Eigentore nach skurrilen Torwart-Aktionen und ein traumhaftes Freistoßtor - wohl kein Zuschauer des Oberliga-Auftaktspiels zwischen der Turu und dem DSC 99 dürfte seinen Besuch im Stadion an der Feuerbachstraße bereut haben. Gerade mit Blick auf die Dramatik des Spielverlaufs. Denn viel fehlte nicht, und der Aufsteiger hätte aus einem aussichtslos erscheinenden 0:4-Rückstand noch ein Unentschieden machen können.
Aber der Reihe nach: In der ersten Halbzeit überraschten die Hausherren mit einer richtig guten Leistung, was nach den mäßigen Auftritten in den Vorbereitungsspielen nicht unbedingt zu erwarten war. Vor allem Zugang Jacob Ballah stellte seine manchmal schwerfällig wirkenden Gegenspieler immer wieder vor Rätsel. Nicht umsonst war der junge Nigerianer an zwei von vier Turu-Toren beteiligt. Während er vor dem 1:0 noch unsanft von Özgür Öncü von den Beinen geholt wurde - Vensan Klicic verwandelte den fälligen Strafstoß souverän -, konnte ihn kurz vor der Pause kein DSC-Spieler mehr aufhalten - 3:0. Zwischendurch provozierte der ebenfalls auffällige Sahin Ayas mit einem Flachpass von der rechten Seite ein Eigentor durch Markus Zimmermann.

Ayas war es auch, der kurz nach der Halbzeit das vierte Tor für die Oberbilker besorgte. Diesmal vertändelte DSC-Torhüter Almantis Savonis den Ball gegen den heranstürmenden Ex-Ratinger. Unter normalen Umständen wäre damit die Partie eigentlich schon entschieden gewesen. Doch die Mannschaft von Trainer Sebastian Saufhaus bewies große Moral und kämpfte sich zurück. Zunächst brauchten sie dazu die Hilfe von Turus Schlussmann Björn Nowicki, der ein Rückspiel von Lukas Reitz auf dem regennassen Boden fast selbst zum 1:4 ins Tor beförderte. Allerdings hatten sowohl Nowicki als auch viele Zuschauer den Ball noch nicht hinter der Torlinie gesehen.

Turu reagierte darauf nervös und versuchte allzu früh, das Ergebnis über die Runden zu bringen. Das sollte sich rächen, denn der zur Pause eingewechselte Ex-Büdericher Fabian Gombarek brauchte eine Viertelstunde vor Schluss lediglich vier Minuten, um die Partie wieder zum Kippen zu bringen. Besonders sein Freistoß zum 2:4 aus knapp 18 Metern war absolut sehenswert. Allein: Zu mehr sollte für den Aufsteiger nicht mehr reichen - trotz der tollen Moral.

Aufrufe: 014.8.2017, 09:01 Uhr
RP / Manfred JohannAutor