2024-05-02T16:12:49.858Z

Team Rückblick
Drückte TuRa Meldorf seinen Stempel auf: Daniel Backenhaus. Foto: gkn*
Drückte TuRa Meldorf seinen Stempel auf: Daniel Backenhaus. Foto: gkn*

TuRa wankt, fällt aber nicht

Weggang von Claus in der Winterpause als Wegbereiter für holprige Rückrunde

Den Klassenerhalt glücklich geschafft, den Erzrivalen im Kreis-Pokalendspiel in letzter Minute bezwungen und auch nach den regionalen Hallenmasters reckte er zufrieden den Daumen nach oben. Unterm Strich war es für ihn eine dann doch erfolgreiche Saison. Daniel Backenhaus verlässt den Turn- und Rasensportverein Meldorf mit einem guten Gefühl.

,,Natürlich muss man sich mit dem Verlauf der Schleswig-Holstein-Liga auseinandersetzen. Was letztlich hängen bleibt, ist ja unsere nicht so erfolgreiche Rückrunde. In dieser Phase haben wir nur 16 Punkte in 17 Spielen geholt", rechnet Backenhaus noch einmal vor. ,,Aber unterm Strich sehe ich mehr das Gute." Am Ende seiner Trainer-Tätigkeit in der Dithmarscher Domstadt bemüht der 30-Jährige noch einmal die Statistik. Dabei wird schnell klar, welche positive Entwicklung Meldorf genommen hat.,,Ich sage immer: Wo waren wir damals und wo stehen wir heute?".


Backenhaus, Inhaber der Trainer-A-Lizenz, steht seit dem 1. Juli 2007 in Diensten der Turaner, betreute zunächst die B- und A-Junioren, und übernahm die Liga-Mannschaft im April 2010. ,,Damals waren wir hinter Heide, Brunsbüttel, Wesselburen und Nordhastedt die Nummer fünf in Dithmarschen. Das Team befand sich in einer sportlich schwierigen Situation. Aber wir haben die Verbandsliga gehalten", blickt er zurück. Im zweiten Versuch schaffte TuRa im Juni 2012 den Aufstieg in die Schleswig-Holstein-Liga, arbeitete sich im Oberhaus Jahr für Jahr einige Sprossen höher. ,,Insgesamt haben wir in der SH-Liga drei ordentliche Spielzeiten gehabt.


"2014/15 - mit der vergangenen Saison verbindet der scheidende Übungsleiter gemischte Gefühle. Die Dithmarscher sind in der Hinserie durch Höhen und Tiefen gegangen. Was in angenehmer Erinnerung bleibt ist der sensationelle 4:1-Coup vom 5. Oktober gegen den SV Eichede. Damals kassierte der Regionalliga-Absteiger im Burger Waldstadion seine erste Niederlage. Den Turanern gelangen weitere Geniestreiche gegen Mannschaften der Spitzengruppe. Im Burger Ausweichquartier etwa mit dem 4:2-Erfolg über den SV Todesfelde oder auch dem nicht minder beachtlichen 3:2 gegen den starken Neuling Eutin 08. Die wichtigsten Punkte ließ die Elf jedoch Anfang November unweit von Kiel liegen.


Beim TSV Schilksee reichte es nur zu einem 2:2. Am Ende fühlten sich Lennart Dora, Thies Waschewski und Co. als Verlierer, hatten sie mit diesem Remis doch endgültig ihre Teilnahme an den schleswig-holsteinischen Hallenmasters verspielt. Weitere Rückschläge gab es in Form von schlechten Spielen gegen vermeintliche Außenseiter. Die 1:2-Pleite bei Aufsteiger TSV Bordesholm war ein echter Tiefpunkt in der Hinrunde. Keine Jubelarien lösten auch die beiden Derbys gegen den Heider SV (0:0 und 2:3) aus: Das Rückspiel beim HSV hinterließ allerdings einen nachhaltigen Eindruck. 2500 Zuschauer sorgten im Stadion Meldorfer Straße für eine tolle Kulisse.


Ins Rutschen geriet die sportliche Entwicklung mit dem Weggang Ian-Prescott Claus' in der Winterpause. Ihm besorgte der SV Eichede laut Backenhaus zum 1. Februar einen Ausbildungsplatz. ,,Seine Belastungen wären so gestiegen, dass es keinen Sinn mehr gemacht hätte. Ian-Prescott wohnte in Kropp, spielte bei uns Fußball und sollte im Hamburger Osten eine Lehrstelle aufnehmen. So etwas geht nicht. Wir befinden uns im Amateurfußball und haben auch eine soziale Verantwortung." Ohne Claus, der bis Dezember 19-mal ins Schwarze traf, herrschte im Angriff pure Flaute. Entsprechend bescheiden blieb die Punktausbeute.


,,Ian-Prescott besitzt eine Qualität, die keiner hat. Wir verfügten über keinen gleichwertigen Stürmer, der die Lücke schließen konnte. Dadurch sind wir in einen Negativkanal gerutscht." Weder Rückkehrer Timo Braasch (kam von Viktoria Hamburg) noch Rouven Drzimkowski oder Patrick Plötz vermochten die Lücke zu schließen. Am Tiefpunkt, der auch durch zahlreiche Verletzungen geprägt war, angelangt, langte es beim abgeschlagenen Tabellenletzten FC Angeln nur zum 2:2, gleich darauf gab es bei Eutin 1:8 auf die Mütze.


Interne atmosphärische Störungen belasteten die eh schon angespannte Situation zusehends. Am Ende rettete sich TuRa ans rettende Ufer. Daniel Backenhaus wird nach eigenem Bekunden erst einmal eine Pause einlegen: ,,Ich werde in einem Jahr mein Master-Studium beenden und mich dann voll den Job konzentrieren. Für Fußball ist im Moment kein Platz."

Aufrufe: 07.7.2015, 12:00 Uhr
SHZ / gknAutor