Bezirksliga-Vorschau: Mamic-Wechsel ist fix

N.A.F.I. Stuttgart - Spvgg 1897 Cannstatt e.V. (So 15:00)

Drei potenzielle Stolpersteine gibt es noch für N.A.F.I. Stuttgart auf dem Weg zur Meisterschaft. Der Spitzenreiter könnte an der Spvgg Cannstatt und dem VfB Obertürkheim scheitern – oder an sich selbst. Damit Letzteres nicht geschieht, setzt der Trainer Damir Bosnjak auf die richtige Mischung aus Einsatz und Konzentration. „Wir haben zuletzt sehr intensiv trainiert. Jeder weiß, worum es geht“, sagt er. „Aber wir müssen aufpassen, dass wir nicht übermotiviert sind. Wir wollen einen kühlen Kopf bewahren und die Sache sauber durchziehen.“

Im Gegensatz zu N.A.F.I. kann der Gegner am Sonntag ohne Druck aufspielen. Die junge Mannschaft steht im gesicherten Mittelfeld. „Cannstatt ist vor allem bei Standards gefährlich“, warnt Bosnjak, der aber davon überzeugt ist: Rufen seine Mannen ihr Potenzial ab, brennt für den Spitzenreiter nichts an. Solange jedoch nicht klar ist, wohin die Reise geht, ruht die Suche nach Verstärkungen. Vom aktuellen Kader haben inzwischen alle Spieler ihr Bleiben zugesagt, zwei bis drei Neue sollen kommen. „Aber da lassen wir uns Zeit.“

Türkspor Stuttgart - MTV Stuttgart (So 15:00)

Die verbliebenen Konkurrenten von N.A.F.I., der SV Bonlanden und Türkspor Stuttgart, müssen am Sonntag gegen den FC Stuttgart-Cannstatt und den MTV Stuttgart ran. Dessen Trainer Francesco Mazzella di Bosco interessiert sich nach eigenen Angaben aber reichlich wenig dafür, dass sein Team die Aufstiegsträume des Tabellendritten Türkspor endgültig begraben könnte. „Wir schauen auf uns und nicht auf den Gegner“, sagt er. Motivation genug ist für die Männer vom Kräherwald, den vergangene Woche übernommenen sechsten Rang zu halten. Bei dem Vorhaben helfen soll auf dem Kunstrasen des ESV Rot-Weiß Stuttgart an der Cannstatter Benzstraße gegen die drittbeste Offensive der Liga vor allem eine gute Abwehrleistung. Auf den gesperrten Morten Krull und den verletzten Haralampos Cechagias muss Mazzella di Bosco verzichten, ansonsten sind aber alle Mann an Bord.

TSVgg Stuttgart-Münster 1875/99 - SC Stammheim (So 15:00)

Gespannt dürfte man das Aufstiegsrennen auch beim SC Stammheim verfolgen, obwohl der aktuelle Vierte die Hoffnungen auf eine schnelle Rückkehr in die Landesliga schon vor Wochen hatte begraben müssen. „Für uns geht es nur noch um die Ehre“, sagt der Trainer Thomas Oesterwinter. Und das gilt im Besonderen für das Spiel bei der TSVgg Münster, die als 13. noch um den Klassenverbleib zittert. „Wir wollen nicht negativ auf den Abstiegskampf einwirken und auch dort stark aufspielen.“ Da passt es gut, dass Oesterwinter aus dem Vollen schöpfen kann. Dennoch werden wie zuletzt gegen Türkspor auch Per­spektivspieler aus dem eigenen Nachwuchs dem Aufgebot angehören und ihre Einsatzzeit bekommen.

Sportvg Feuerbach - TSV Rohr Stuttgart (So 15:00)

Abstiegskampf ist auch noch immer das Stichwort für die Sportvg Feuerbach, denen nach Lage der Dinge ein Zähler gegen den TSV Rohr reichen würde, um faktisch den Klassenverbleib feiern zu können. „Wir wollen aber nicht einen Punkt holen, sondern drei“, sagt der Abteilungsleiter Robert Junak – und strahlt große Zuversicht aus. „Gegen Bonlanden haben wir den Arsch versohlt bekommen“, sagt er im Rückblick auf die jüngste 0:8-Niederlage beim Spitzenteam. „Aber Bonlanden ist kein Maßstab für uns. Und die interne Geschlossenheit passt.“

Die Marschrichtung für das Duell mit dem Aufsteiger Rohr: Ruhe bewahren und auf keinen Fall blind ins Verderben rennen. „Wir müssen erst einmal hinten sicher stehen und dann zuschlagen, sobald sich vorne die Chance bietet“, sagt Junak. „Wenn wir mit 1:0 führen, können wir das Spiel auch besser verwalten.“

SV Sillenbuch - Croatia Stuttgart (So 15:00)

Freilich: Selbst bei einer Niederlage könnten die Feuerbacher womöglich am Sonntagnachmittag aufatmen. Voraussetzung: Croatia Stuttgart punktet beim SV Sillenbuch. Der Gastgeber steht auf dem Relegationsplatz und greift im Bestreben, den Absturz zu verhindern, nach dem letzten Strohhalm. Nach fünf Niederlagen in Serie mit insgesamt 30 Gegentoren bot Trainer Alexander Eberhardt seinen Rücktritt an und der Verein akzeptierte ihn. Eberhardts bisheriger Co-Trainer Raimund Köppl übernimmt.

„Das könnte dem Gegner einen Schub geben“, befürchtet der Croatia-Coach Branimir Bresic, der im Trainerwechsel einen weiteren Grund sieht, die angeschlagenen Sillenbucher ernstzunehmen und Vollgas zu geben. „Gegen die ist es immer eklig zu spielen“, sagt Bresic, „und wir waren vor einem Jahr in der gleichen Situation wie sie.“ Damals schaffte Croatia, womit eigentlich keiner mehr rechnete: den Klassenverbleib über die Relegation.

Derweil ist der seit längerem kolportierte Wechsel von Pero Mamic zum Verbandsligisten VfB Neckarrems fix. „Ein schmerzhafter Verlust“, sagt der Spielleiter Marko Benakovic, der allerdings auch zwei Neuzugänge präsentieren kann. Vom bosnischen Zweitligisten HNK Brotnjo Citluk kommt der Linksaußen Josip Milos, vom Landesligisten SV Waldhof Mannheim II der Angreifer Valentino Gavric.

SSV Zuffenhausen - TSVgg Plattenhardt (So 15:00)

Wegen personeller Probleme jonglieren zu müssen ist beim SSV Zuffenhausen bereits seit Wochen Alltag. Und der Absteiger bleibt sich auch vor dem letzten Heimspiel der Saison treu. Martin Mataija fällt definitiv aus, Barjalei Khostwal wahrscheinlich auch, beide wegen Verletzungen am Sprunggelenk. Gut möglich also, dass gegen den TSV Plattenhardt wieder die Oldies Emrah Uyar und Elliot Varnju ran müssen, die zuletzt in Obertürkheim mit ihren 42 Jahren beide 90 Minuten durchspielten.

Dennoch rechnet sich der Trainer Uyar gegen die fünftplatzierten Filderstädter etwas aus. „Deren Spielweise liegt uns“, sagt er. In der Vorrunde hatten die Zuffenhäuser den Gegner am Rande einer Niederlage und verloren am Ende unglücklich. Einen ähnlichen Fight wollen sie erneut abliefern. „Unser Heimpublikum soll noch mal etwas zu sehen bekommen.“

Die Tabelle in der Stuttgarter Bezirksliga in der Übersicht

1. N.A.F.I. Stuttgart 28 22 1 5 101 : 35 66 67 2. SV Bonlanden 28 20 6 2 88 : 32 56 66 3. Türkspor Stuttgart 28 21 1 6 72 : 41 31 64 4. SC Stammheim 28 14 6 8 55 : 44 11 48 5. TSVgg Plattenhardt 28 14 5 9 60 : 49 11 47 6. MTV Stuttgart 28 10 12 6 55 : 43 12 42 7. Spvgg 1897 Cannstatt e.V. 28 11 7 10 60 : 56 4 40 8. TSV Rohr Stuttgart 28 11 4 13 64 : 60 4 37 9. VfB Obertürkheim 28 9 8 11 49 : 66 -17 35 10. Sportvg Feuerbach 28 10 4 14 60 : 64 -4 34 11. Croatia Stuttgart 28 9 5 14 44 : 60 -16 32 12. SpVgg 1887 Möhringen e.V. 28 9 4 15 56 : 55 1 31 13. TSVgg Stuttgart-Münster 1875/99 28 8 7 13 48 : 65 -17 31 14. SV Sillenbuch 28 8 5 15 59 : 91 -32 29 15. SSV Zuffenhausen 28 4 5 19 42 : 83 -41 17 16. FC Stuttgart-Cannstatt 28 3 2 23 23 : 92 -69 11