2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Ein Bild vom Aufeinandertreffen in der Saison 2017/2018. F: Lisa Hartmann
Ein Bild vom Aufeinandertreffen in der Saison 2017/2018. F: Lisa Hartmann
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SSG Ulm: Ein ganzes Dorf droht Kopf zu stehen

Bezirksliga In Gögglingen treffen die Top-Teams SSG 99 und Türkspor Neu-Ulm aufeinander.

Das Fußball-Fieber steigt vor dem Duell der beiden Bezirksliga-Überflieger mit dem Spitzenreiter SSG Ulm 99 und dem einen Punkt schlechteren Verfolger Türkspor Neu-Ulm.

Am Ostermontag (15 Uhr) treffen in Gögglingen zwei unterschiedliche Philosophien aufeinander. Trainer Bernd Pfisterer hat bei der SSG fast nur Kicker aus dem eigenen Nachwuchsbereich. Und der finanziell sehr gut aufgestellte Topkandidat Türkspor Neu-Ulm baut unter Interimstrainer Salih Altintas auf Einzelkönner.

„Wir haben einen großen Kader mit unterschiedlichen Charakteren. Ich muss die gute Stimmung in der Mannschaft hinbekommen. Eine Flamme ist da. Ich muss schauen, dass daraus ein Feuer wird“, sagt der 43-jährige Lackierer Altintas, der als vorheriger Assistent von Markus Deibler nach dessen überraschenden Rücktritt das Kommando übernommen hat. Und der Elchinger Altintas scheint an den richtigen Stellschrauben gedreht zu haben. Drei Siege in Serie sprechen für sich und sorgen auch bei Pfisterer für Anerkennung. „So eine Granatentruppe braucht keinen Trainer. Du musst die Spieler bei Laune halten. Und das hat Salih hingebracht“, lobt er.

Eigentlich hatte sich der 55-jährige Pfisterer zur Winterpause angesichts von fünf Punkten Rückstand auf die Neu-Ulmer schon auf den Kampf um Relegationsrang zwei eingestellt. „Platz eins hatte ich nicht mehr auf dem Radar. Zudem hatten wir die letzte Partie 2018 in Tiefenbach verloren“, betont der KFZ-Mechaniker aus Erbach. Das war die erste Pleite nach zuvor 28 Pflichtspielen ohne Niederlage. Doch nachdem Neu-Ulm in diesem Jahr zu patzen begann, hat die SSG Lunte gerochen. „Jetzt wollen wir auch mehr. Wir sind Außenseiter, aber auch nicht von Pappe“, kündigt Pfisterer an, der auf Manuel Slave (Bänderriss Schulter), Kevin Strobel (Rippenbruch) und Dominik Enderle (Achillessehnenprobleme) verzichten muss. „Wenn wir gewinnen, steht das ganze Dorf Kopf.“ Was wohl auch im Fall des erstmaligen Aufstiegs in die Landesliga gelten würde. Pfisterer: „Das wäre der Wahnsinn. Dort würde nur der Klassenerhalt zählen.“ Zumal personell keine großen Klimmzüge unternommen werden. Der jetzige Kader hat komplett für die neue Runde zugesagt. Als Neuzugang steht Torwart Arend Looser (FV Illertissen, U 19) fest.

Bei den Neu-Ulmern, die von Kevin Ruiz (SSV Ehingen-Süd) und Simon Krumpschmid (SG Aufheim-Holzschwang) verlassen und Özgür Sahin (SV Offenhausen) hinzubekommen werden, ist die Marschroute vorgegeben. Altintas: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen und dann schauen was dabei rauskommt.“

Sollte das gelingen, wäre der Titel perfekt. „Mit zwei oder drei Verstärkungen sollte es reichen, um in der Landesliga zu bestehen“, ergänzt Altintas. Er wird ab Juli bekanntlich wieder ins zweite Glied hinter dem neuen Trainer Ünal Demirkiran rücken. Die Funktion? Altintas schmunzelnd: „Ich würde jede Aufgabe bei Türkspor annehmen, auch Kofferträger oder Betreuer.“

Aufrufe: 020.4.2019, 07:49 Uhr
Detlef Groninger | SWPAutor