2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
Berkan Köroglu (schwarzes Trikot) scheint in den Überlegungen der Türkiyemspor-Verantwortlichen über eine Nachfolge des verletzten Spielertrainers Taner Coskun eine Rolle zu spielen.  Foto: Andreas Lenuweit
Berkan Köroglu (schwarzes Trikot) scheint in den Überlegungen der Türkiyemspor-Verantwortlichen über eine Nachfolge des verletzten Spielertrainers Taner Coskun eine Rolle zu spielen. Foto: Andreas Lenuweit

Ist er bald wieder da?

Türkiyemspor Mindelheim will angesichts der Verletzung von Taner Coskun handeln +++ Dabei fällt der Name eines alten Bekannten

Die vergangenen Wochen waren für den Kreisklassisten Türkiyemspor Mindelheim alles andere als erfreulich. Da gibt es die verfahrene Situation mit dem Eigentümer des Hauses, in welchem sich das Vereinsheim befindet, da wirft der langjährige Vorsitzende Ahmet Coskun das Handtuch und schließlich verletzt sich auch noch der Spielertrainer Taner Coskun schwer: Bruch der Kniescheibe und das in der 88. Minute beim eh schon verlorenen Spiel gegen den FC Buchloe.

Es kommt derzeit einfach alles zusammen. Sportlich steht die Mannschaft auf dem letzten Platz, der Abstieg in die A-Klasse rückt Woche für Woche bedrohlich näher. Gründe gibt es einige. „Beim letzten Spiel in Amberg fehlten mir zwölf Spieler aus der ersten Mannschaft“, sagt Taner Coskun. Der 30-Jährige stand in Amberg mit Krücken am Spielfeldrand. Er hat dem Verein angeboten, zumindest bis zur anstehenden Neuwahl des Vorstands Mitte November noch ehrenamtlich als Trainer weiterzuarbeiten. Wie es danach weitergeht, weiß er noch nicht. „Vielleicht wollen sie einen anderen Trainer. Schließlich habe ich derzeit ja auch keinen Erfolg“, saget er, fügt aber sogleich an: „Aber mit wem denn auch?“ Einige Spieler seien verletzt, zwei sind gesperrt und anderen seien Familienfeiern wichtiger, so Coskun. Seine Enttäuschung darüber verhehlt er nicht. „Ich steigere mich da rein, aber es kommt nichts zurück. Klar ist, es muss sich etwas ändern.“

Er selbst wird jedenfalls nicht mehr aktiv Fußballspielen. Er habe zwar Freunde, die das gleiche Schicksal teilten, und nach der Operation einer gebrochenen Kniescheibe wieder spielen können, doch er merke auch, dass er nicht mehr so effektiv sei, wie früher. „Ich kann nicht mehr das abrufen, was ich früher zeigen konnte. Vielleicht war die Verletzung ein Zeichen vom lieben Gott“, sagt er.

Beim Verein ist man angesichts der prekären Situation bemüht, die einzelnen Baustellen schnell zu schließen. Bis zur Winterpause werde Serhat Karamus, bisher Coach der zweiten Mannschaft, das Training beider Teams übernehmen, sagt Gökay Zengin. Er ist einer von zwei Sportlichen Leitern bei Türkiyemspor Mindelheim und muss nun mit seinem Amtskollegen Mustafa Özkarabacak sowie dem 2. Vorsitzenden, Gündogdu Haydar, das schlingernde Schiff wieder auf Kurs bringen.

Dabei fällt bei den Überlegungen auch der Name eines Spielers, der erst im Sommer den Verein gewechselt hat: Berkan Köroglu. Der Stürmer schloss sich im August dem Bezirksligisten TSG Thannhausen an, scheint aber nun ein heißer Kandidat auf die Nachfolge als Spielertrainer von Taner Coskun zu sein. Das bestätigte Zengin auf Nachfrage: „Wir denken über ihn nach“, so Zengin.

Allerdings würde sich ein Wechsel vor Ende der Vertragslaufzeit Köroglus in Thannhausen schwierig gestalten. Denn die Wartefrist fällt laut § 44 der BFV-Spielordnung nur dann weg, „wenn der neue Verein der Rückkehr zum alten Verein zustimmt und der Spieler für den neuen Verein noch kein Verbandsspiel bestritten hat“. Verbandsspiele hat Köroglu aber bereits mehrere absolviert, nämlich neun. Und seine drei Tore machen ihm zum derzeit zweitbesten Torschützen der TSG. Und so bedarf es schon einer Vertragsauflösung zwischen Thannhausen und Köroglu in beiderseitigem Einvernehmen, sonst ist ein Wechsel im Winter unmöglich.

Aufrufe: 021.10.2015, 21:13 Uhr
Mindelheimer Zeitung / Axel SchmidtAutor