2024-05-08T14:46:11.570Z

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Legen derzeit Bauchlandungen in Serie hin: Die Fußballer des Türkischen SV. Archivfoto: Sergio Presta
Legen derzeit Bauchlandungen in Serie hin: Die Fußballer des Türkischen SV. Archivfoto: Sergio Presta

Untergang oder Rettungsschirm?

Türkischer SV hofft, über einen Investor den Negativtrend stoppen zu können+++Nur noch Karaca und Kizilirnak mit Herzblut bei der Sache

Wiesbaden. Eilt der 1973 gegründete Türkische SV dem Untergang oder der Rettung entgegen? Die nächsten ein bis zwei Wochen würden darüber Klarheit bringen, sagt Enver Karaca. Als Sportlicher Leiter und Interimscoach der Verbandsliga-Formation (So., 15 Uhr, bei Viktoria Kelsterbach) erfährt er derzeit nach eigener Aussage nur noch von Gürhan Kizilirnak Unterstützung. Der Rest der Vorstands-Crew, so Karaca, stehe nicht mehr zur Verfügung, habe sich quasi zurückgezogen.

Nur Baustellen

Einhergehend mit der sportlichen Misere der Ersten und dem am Sonntag erfolgten Rücktritt von Bekir Yilmaz als Coach des Kreisoberliga-Teams steht das gesamte Vereinsgebilde derzeit auf wackligen Beinen. Hinzu kommt, dass derzeit die Zuwendungen an die Spieler stocken. Enver Karaca verspricht aber: „Es wird definitiv alles bezahlt.“ Seine Zuversicht bezieht er aus zwei Optionen, die das leckgeschlagene Schiff wieder flottmachen könnten.


Plan Nummer eins


Ein Bekannter von Ex-Coach Mahir Sahin steigt beim TSV ein. Daran gekoppelt wäre eine Kooperation mit dem Fußball-Internat in Nackenheim, an dem Ex-Profi Sahin beteiligt ist. Das Ganze hätte den kommerziellen Hintergrund, dass hoffnungsvolle Talente beim Türkischen SV quasi ins Schaufenster für höherklassige Engagements gestellt würden. Sollte es zu einer Einigung kommen, würde Sahin zum TSV zurückkehren. „Entweder als Trainer oder für den Vorstand“, so Karaca.


Plan Nummer zwei


Ein türkisch-stämmiger, in Darmstadt ansässiger Investor, zu dem Karaca über private Kontaktfelder einen Draht hergestellt hat, bringt sich als Sponsor ein. „Das gilt auch für den Fall des Abstiegs. Dann würden wir einen Neuaufbau mit dem langfristigen Ziel Hessenliga-Aufstieg starten“, erläutert Karaca. Sollte diese Variante greifen, würde sich Enver Karaca wieder ganz auf seinen Part als Sportlicher Leiter konzentrieren. „Dann käme ein neuer Trainer für die Erste“, betont er.


Rückzug der Verbandsliga-Mannschaft kein Thema mehr

Wobei es zunächst gilt, einen Nachfolger für Bekir Yilmaz zu finden. Auch in dieser Angelegenheit gibt Karaca ein Zeitfenster von 14 Tagen bis zu einer Lösung vor. Vom Tisch ist auf jeden Fall ein Rückzug der Verbandsliga-Mannschaft während der laufenden Runde. Was gemäß der Spielordnung des Hessischen Fußball-Verbands (HFV) auch nicht ohne Weiteres abzuwickeln wäre. „Verfügt der Verein über zwei Seniorenteams, ist die Genehmigung für einen Rückzug der Ersten zu versagen“, heißt es auszugsweise in Paragraph 36. Als Alternative sähe Karaca den vorzeitigen Rückzug des Kreisoberliga-Ensembles an, um im Notfall den Kader der Ersten mit Spielern aus dem Unterbau aufzufüllen.
„Die Spieler sind über alles informiert. Wir warten jetzt erst einmal ab, ob sich etwas mit einem der beiden Investoren ergibt“, glaubt Karaca fest daran, dass sich über dem Verein bald ein Rettungsschirm aufspannt.

Aufrufe: 07.10.2014, 15:16 Uhr
Stephan NeumannAutor