2024-04-25T14:35:39.956Z

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Der FuPa-Medizincheck mit Dr. Simeon Geronikolakis.
Der FuPa-Medizincheck mit Dr. Simeon Geronikolakis. – Foto: Marco Nägele

FuPa-Medizincheck: Der Innenbandriss am Ellenbogen

FuPa-Serie / Regelmäßige Tipps und Infos rund um Verletzungen im Sport

Im FuPa-Medizincheck erklärt Dr. Simeon Geronikolakis dieses Mal wie ein Innenbandriss am Ellenbogen entsteht und behandelt werden kann. Übrigens: Wer eine Frage an ihn hat, kann jene ganz einfach via E-Mail stellen.

Die Anatomie
Das Ellenbogengelenk wird aus Oberarmknochen (Humerus), Elle (Ulna) und Speiche (Radius) gebildet
und durch eine feste Gelenkkapsel sowie Bänder stabilisiert. Der Bandapparat besteht aus dem
Ringband, das das Speichenköpfchen umfasst, und den beiden Seitenbändern, dem Innen- und dem
Außenband. Das stärkste dieser Bänder ist das Innenband, auch ulnares Seitenband genannt, das ein
übermäßiges Abweichen des Ellenbogengelenkes nach innen verhindert.

Wie kommt es zu einem Innenbandriss am Ellenbogen?
Häufig ereignet sich diese Verletzung bei Sportunfällen, zum Beispiel durch Abfangen eines Sturzes mit
der Hand und dabei Einknicken des Ellenbogens oder durch Verdrehen des Ellenbogens nach Verhaken
des Armes am Gegenspieler in einem Zweikampf.

Welche Symptome treten auf?
Schmerzen innenseitig am Ellenbogen und manchmal auch eine begleitende lokale Schwellung sind die
Hauptsymptome bei einem Innenbandriss. Dabei kann die Beweglichkeit auch schmerzhaft
eingeschränkt sein.

Wie wird der Innenbandriss am Ellenbogen diagnostiziert?
Bei der körperlichen Untersuchung lässt sich eine Druckschmerzhaftigkeit über dem Innenband
auslösen und liegt eine höhergradige Verletzung des Bandes vor, so kann der Untersucher auch ein im
Seitenvergleich vermehrtes innenseitiges Aufklappen des Gelenkes feststellen.
Zum Ausschluss einer knöchernen Verletzung werden in der Folge Röntgenbilder des Ellenbogens
angefertigt. Erste Hinweise können sich dann in der Ultraschalluntersuchung ergeben, während durch
eine Kernspintomographie (MRT) die Diagnose gesichert wird.

Wie wird der Riss des Innenbandes am Ellenbogen behandelt?
Im optimalen Fall wurden bereits vor Ort die üblichen Sofortmaßnahmen durchgeführt und es hat eine
zeitnahe orthopädische Untersuchung stattgefunden.
Abhängig des durch die körperliche Untersuchung und die Bildgebung zu beurteilenden
Verletzungsausmaßes ist dann zwischen einer konservativen und einer operativen Behandlung zu
wählen. In dieser Entscheidung und auch in der späteren Gestaltung der jeweiligen Therapie sowie
dem entsprechenden Aufbauprogramm sollten zusätzlich weitere Faktoren berücksichtigt werden,
insbesondere die beruflichen und sportlichen Ansprüche.

Welche Komplikationen können in der Therapie auftreten?
Findet ein operativer Eingriff statt, bei dem das gerissene Innenband entweder primär genäht oder
rekonstruiert bzw. ersetzt wird, sind die üblichen OP-Risiken vorhanden, u.a. das Risiko einer Infektion
und einer Nervenverletzung.
Findet keine, keine rechtzeitige oder keine adäquate Therapie statt oder gelingt es trotz einer
korrekten und rechtzeitig eingeleiteten ob konservativen oder operativen Therapie dennoch keine
ausreichende Stabilität des Ellenbogens zu erzielen, kann es als Folge dieser chronischen, manchmal
auch schmerzhaften, Instabilität zu einer Arthrose des Ellenbogens kommen.

Informationen zu Dr. Simeon Geronikolakis

Der in Ludwigsburg praktizierende Sportmediziner und Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie ist insbesondere in Fußballerkreisen sehr bekannt. Als Sportarzt kümmert er sich schon seit vielen Jahren um die Betreuung von Spitzensportlern und Vereinen aus unterschiedlichen Sportarten, vor allem von mehreren Fußballmannschaften sowie einzelnen Amateur- und Profifußballern. Im Rahmen seiner Tätigkeit als DFB-Arzt betreut er seit Anfang 2013 zusätzlich die Junioren-Fußball-Nationalmannschaften und ist Teamarzt der deutschen U20-Nationalmannschaft.

In den letzten Jahren wirkte Dr. Geronikolakis unter anderem auch als Mannschaftsarzt beim VfB Stuttgart, betreuender Arzt der Kaderathleten des Olympiastützpunktes Stuttgart, Verbandsarzt des württembergischen Fußballverbandes (WFV), Referent in der Fußball-Lizenztrainerausbildung, Team-Arzt der deutschen Fußball-Amateur-Nationalmannschaft (mit dreimaliger EM-Quali- und zweimaliger EM-Endrunden-Teilnahme), Nationalmannschaftsarzt der deutschen Mannschaft der rhythmischen Sportgymnastik und leitender Arzt des entsprechenden Nationalmannschaftszentrums.

Ferner übernahm er auch schon die medizinische Betreuung von mehreren nationalen und internationalen Sportereignissen (u.a. Handball-WM 2007, Turn-WM 2007, Turn-Weltcups jährlich 2007-2014, Turn-Bundesliga 2008, Turn-Deutschland-Cup 2008, 6-Tage-Rennen 2008, Judo-WM 2009, Wasserball-Junioren-EM 2010, Bahnrad-WM 2011, U19-Damen-Fußball-EM-Eliterunde 2013, Weltcup der rhythmischen Sportgymnastik 2014, Weltmeisterschaft der rhythmischen Sportgymnastik 2015, UEFA Regions' Cups 2010-2015).

Nähere Infos über Dr. Geronikolakis unter www.dr-geronikolakis.de oder www.fussballarzt.de Eine Terminvereinbarung ist für unsere FuPa-Leser unter mail@dr-geronikolakis.de möglich. Leser können ihre Fragen via medizincheck-stuttgart@fupa.net an ihn richten.

Aufrufe: 026.9.2019, 16:50 Uhr
Dr. Simeon GeronikolakisAutor