TSV Plattenhardt: Müde und einfallslos

Endlich rollt der Ball auch im Weilerhau wieder. Die Freude auf und neben dem Platz war jedenfalls schon vor dem Anpfiff gegen den letztjährigen Bezirksliga-Vizemeister Türkspor Stuttgart groß. Das Stadionsprecher-Urgestein Armin Gebhardt jedenfalls verkündet durchs Mikrofon, dass er froh sei, dass „endlich Schluss ist mit der sinnlosen Zeit ohne Fußball“, und der Spieler Alperen Albayrak blinzelte mit feinem Näschen in die Sonne: „Mein Gefühl sagt mir, dass wir heute die drei Punkte holen.“

Und der Mann aus der Plattenhardter Offensivabteilung lag richtig. Die Gastgeber siegten zum Auftakt der neuen Saison mit 1:0. Das Tor des Tages fiel schon in der 30. Minute. Nach einen Freistoß von Giuseppe Di Leone bekam der Türkspor-Spieler Visar Pllana die Kugel an die Hand, der Unparteiische Markus Teufel (Schiedsrichtergruppe Horb) entschied sofort auf Strafstoß. Und den verwandelte Albayrak sicher – 1:0. Das sollte es dann aber auch schon an Höhepunkten gewesen sein. Die rund 100 Zuschauer sahen einen eher müden Kick auf beiden Seiten.

Plattenhardt wirkte einfallslos und müde

Der Meisterschaftsfavorit TSV Plattenhardt blieb gegen die Türkspor-Gäste Vieles schuldig. Ein schnelles Umschaltspiel mit konstruktiven Ideen aus dem Mittelfeld gab es nur in der Anfangsphase. „Da waren wir noch klar überlegen und haben das Spiel auch bestimmt. Doch dann ist der Faden gerissen“, sagte der TSV-Trainer Sascha Krammer.

Die Plattenhardter agierten plötzlich schludrig und ungenau im Spielaufbau. Warum? Eine Frage, die auch für Krammer kaum zu beantworten war. Die Seinen wirkten von jetzt auf nachher einfallslos und müde. Und die Gäste? Die waren ohne ihren Torjäger Ugur Yilmaz, der jetzt in Bonlanden trifft, nur noch ein Schatten vergangener Tage. Vor der Pause hatten sie keine einzige zwingende Chancen vor dem Plattenhardter Tor – auch ein Verdienst des umsichtigen Plattenhardter Neuzugangs Robin Rueff in der Defensivzentrale. Der neue Türkspor-Spielertrainer Ali Cetin hatte derweil schon vor dem Anpfiff um Verständnis geworben: „Wir müssen zwölf neue Spieler integrieren. Das wird nicht einfach werden“, sagte er.

Noch viel Luft nach oben

Sascha Krammer waren freilich die nur noch holprigen Versuche seiner Truppe nicht entgangen. Er brachte im zweiten Durchgang gleich vier neue Spieler – und bewies dabei fast das viel zitierte berühmte goldene Händchen. Nachdem sich der frisch aufs Feld gekommene Kevin Rippler am rechten Flügel durchgesetzt hatte und mit einem feinen Pass von der Eckfahne den ebenfalls eingewechselten Simon Kirschner bedient hatte, hätte der eigentlich für die Entscheidung sorgen müssen. Doch der Plattenhardter verzog und Trainer Krammer griff sich mit beiden Händen fassungslos in die Haare: „Das hätte unser zweites Tor sein müssen“, sagte er.

Ansonsten hatten die Gastgeber nach Wiederanpfiff auch Glück vor dem eigenen Tor. So hatten Ali Cetin mit einem Kopfball und dessen Sturmpartner Sinan Altay dicke Chancen zum Ausgleichstreffer. Doch Plattenhardts Keeper Daniel Wagner hatte einen starken Tag erwischt und rettete den letztlich glücklichen Sieg über die restliche Spielzeit. „Das war zwar eine kämpferisch gute Leistung, aber ansonsten haben wir noch viel Luft nach oben“, sagte Wagner beim Gang in die Kabine.

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