TSV Plattenhardt: Klotzen für den Angriff auf die Spitze

Die Überzeugung hatten sie bereits früh in der Rückrunde der vergangenen Saison erlangt. Noch bevor die Gesichter aller Beteiligten schließlich lang und länger wurden. Und weit ehe der TSV Plattenhardt sich als vorheriger Kurzzeit-Tabellenführer am Ende im Klassement gar noch bis auf den sechsten Platz durchreichen ließ. „Uns ist klar geworden, dass wir am Kader ein bisschen etwas tun müssen“, sagt der Trainer Sascha Krammer. Zumindest dann, wenn man sich in dieser Liga nicht dauerhaft mit einer Mitläuferrolle begnügen will, irgendwo im oberen Mittelmaß.

Also schritten die Verantwortlichen der Filderstädter zur Tat und haben in dieser Wechselperiode – ja, wie soll man es benennen? Was Krammer im schwäbischen Duktus drollig anmutend mit „ein bisschen“ umschreibt, ließe sich auch anders verschlagworten. Zum Beispiel mit Großoffensive. Oder mit Klotzen statt Kleckern auf dem Spielermarkt. Klammert man den Kontrahenten Türkspor aus, hat jedenfalls kein anderer Verein der Staffel auch nur annähernd so namhaft aufgestockt wie der Ex-Landesligist aus dem Weilerhau.

Acht Neuzugänge in der Sommerpause

Neu im Aufgebot stehen acht Spieler. Fünf von ihnen bringen höherklassige Erfahrung ein. Ein Quartett kam allein vom Nachbarn TV Echterdingen, allen voran Lukas Haselmaier. Der 25-Jährige gilt als Königstransfer. „Groß, kopfballstark. Er ist hinten eine Bank“, sagt Krammer über seinen neuen Abwehrchef. Dass jener wohl mitunter mal fehlen wird, weil es in seinem Lehramtsstudium in die Endphase geht? In Echterdingen wäre es damit schwierig geworden, in Plattenhardt dagegen nehmen sie diese Einschränkung in Kauf. Dafür war ihnen die Aussicht, „einen solchen Spieler kriegen zu können“, wie Krammer sagt, schlicht zu verheißungsvoll.

Ähnliches gilt im Fall der mit Haselmaier im Paket verpflichteten Antonino Rizzo (defensives Mittelfeld) und Giuseppe Di Leone (linker Verteidiger, ehemals Regionalliga), die beruflich bedingt kürzer treten wollten. Nötige Fitness vorausgesetzt, dürften auch ihnen Stammplätze sicher sein. Eine Perspektive, die unter den Einsteigern darüber hinaus Simon Kirschner sowie der ehemalige Freiburger Oberliga-Kicker Mohamed Keita haben sollten. Und rechnet man dann noch hinzu, dass ja bislang schon herausragende Einzelkönner wie ein Daniel Wagner, Denis Kroer oder der selbst spielende Krammer’sche Trainerpartner Paulo Bayrak geblieben sind, ergibt sich überhaupt ein vielversprechendes Konstrukt.

Die Zielsetzung: ein Platz von eins bis drei

„Keine Frage: wir haben eine sehr hohe Qualität“, sagt Krammer. Seine und Bayraks Aufgabe wird es sein, die vorhandenen PS nun auch wirksam aufs Feld zu bringen – und dann auszuloten, zu was es diesmal reichen kann. Im vorigen Spieljahr bekamen die Plattenhardter in den Big-Point-Partien Grenzen aufgezeigt. Von 30 möglichen Punkten aus den direkten Vergleichen mit den Top-Fünf-Mannschaften der Staffel holten sie nur deren acht. Diese ernüchternde Bilanz war es, die eine eigene Hauptrolle im Aufstiegsrennen kostete.

Das soll anders werden. Krammer und die Seinen, daraus macht der Coach keinen Hehl, wollen zum Angriff auf die Spitze blasen. Entsprechend lautet die offizielle Zielsetzung: ein Platz von eins bis drei. „Wird es einer der ersten beiden, wäre das überragend“, sagt Krammer. Es entspräche den Wünschen im Verein, innerhalb der nächsten zwei, drei Jahre in die Landesliga zurückzukehren.

Wird es dagegen weniger, ja, womöglich nur eine Runde wie die vergangene? „Das“, konstatiert Krammer, „wäre dann schon ein bisschen enttäuschend.“ Erneut ein bisschen. Was der Trainer darunter halt so versteht. Siehe Thema Neuzugänge.

Der Kader des TSV Plattenhardt in der Übersicht

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