Bezirksliga: Spionage beim Gegner

Der Spitzenreiter SC Stammheim kann sich an diesem 13. Spieltag in der Stuttgarter Fußball-Bezirksliga entspannt zurücklehnen. Das Team von Trainer Thomas Oesterwinter ist nicht nur spielfrei, es muss bei vier Punkten Vorsprung auch nicht um den Verlust der Tabellenführung bangen. Gefordert sind hingegen alle fünf Filder-Vertreter. Der TSV Plattenhardt will mit einem Sieg seinen dritten Platz festigen und die Spvgg Möhringen möglichst auf den vierten Rang vorrücken. Einen Sprung nach oben könnten auch der SV Vaihingen und der TSV Bernhausen machen, die nur drei respektive vier Punkte Rückstand auf den Vierten haben, dennoch in der hinteren Tabellenhälfte rangieren. Schlusslicht TSV Rohr hofft hingegen weiter auf seinen zweiten Saisonsieg. Die Begegnungen werden am morgigen Sonntag alle um 14.30 Uhr angepfiffen.

Sportvg Feuerbach - TSVgg Plattenhardt (So 14:30)

Vor nicht einmal zehn Jahren standen der Plattenhardter Spielertrainer Paulo Bayrak und der Feuerbacher Coach Rocco Cesarano noch gemeinsam für die TSF Ditzingen auf dem Fußballfeld. Morgen nun gibt es im Stuttgarter Norden ein Wiedersehen der alten Weggefährten. Dabei wird sich zeigen, wie gut Cesarano seine Akteure auf den torgefährlichen Ex-Teamkollegen vorbereitet hat, gegen den es „nicht einfach ist, zu verteidigen“. Achtmal hat Bayrak in dieser Saison schon eingenetzt. Geht es nach dessen Trainerkollegen Sascha Krammer, dürfte morgen gerne noch der eine oder andere Treffer hinzukommen. Schließlich wollen die Plattenhardter nach der jüngsten 1:2-Niederlage im Spitzenspiel gegen Ermis Metanastis wieder dreifach punkten. „Wir dürfen den Anschluss an die beiden Führenden nicht verlieren und wollen uns gleichzeitig Luft nach hinten verschaffen“, sagt Krammer.

Der Abstand nach vorne ist für den selbst ernannten Aufstiegsfavoriten zwar beträchtlich, dennoch kann Krammer dieser Tatsache inzwischen auch etwas Gutes abgewinnen. „Damit ist der Druck weg, den wir uns selbst gemacht haben, und wir können locker aufspielen“, sagt er. „Drucksituationen haben wir einfach noch nicht so im Griff.“ Personell kann das Duo Krammer/Bayrak auf das gleiche Aufgebot setzen wie vor Wochenfrist. Hinzu gesellt sich wieder Giuseppe Di Leone, der zuletzt beruflich verhindert war.

SpVgg 1887 Möhringen e.V. - Spvgg 1897 Cannstatt e.V. (So 14:30)

Obwohl die Möhringer am vergangenen Wochenende spielfrei waren, hat sich deren Trainer Karl-Heinz Fuhrmann auf dem Fußballplatz getummelt – und zwar auf jenem der Spvgg Cannstatt. Dabei hat er beim 4:0-Erfolg der Gastgeber gegen die Sportvg Feuerbach einige wichtige Erkenntnis für die morgige Partie gegen das punktgleiche Team von Trainer Stefan Schuon gewonnen. „Die Offensive der Cannstatter ist extrem stark, da ist viel Geschwindigkeit in der Spitze“, sagt Fuhrmann. Wichtig werde es deshalb sein, eigene Fehler vor allem im Spielaufbau so gering wie möglich zu halten, zumal auch das Umschaltverhalten der Cannstatter wirklich gut sei.

Überdies hofft der Coach, der auf das gleiche Personal zurückgreifen kann wie zuletzt, dass die Seinen ihre Großchancen vor dem gegnerischen Tor besser nutzen. „Das war bislang unser großes Manko und hat uns bestimmt schon sechs Punkte gekostet“, sagt Fuhrmann. Für ihn ist die Partie aber nicht nur angesichts der Tabellensituation interessant, sondern auch, um zu sehen, ob sein Team erneut die zuletzt guten Leistungen bestätigt und ob es in der Lage ist, gegen ein Spitzenteam mitzuhalten, wie es Cannstatt zweifellos hat. „Das wird ein super interessantes Spiel“, sagt der Möhringer Coach.

TSV Rohr Stuttgart - SV Vaihingen (So 14:30)

Auch wenn es vor Wochenfrist gegen den letztjährigen Vizemeister Türkspor Stuttgart wieder nicht zum zweiten Saisonsieg gereicht hat (0:1), stecken die Kicker des TSV Rohr die Köpfe nicht in den Sand. Auch der Trainer Heinz Rebentisch ist weiter guten Mutes, sieht er doch von Woche zu Woche kleine Fortschritte bei seiner Entourage auf dem Platz. „Es stagniert nicht und das ist gut“, sagt er.

Im Nachbarschaftsduell mit dem SV Vaihingen hofft er, dass die Seinen die Spielvorgaben 90 Minuten umsetzen, um endlich wieder einmal als Sieger vom Platz zu gehen. Das gelang in dieser Saison nur einmal: am dritten Spieltag beim 2:1-Heimerfolg gegen den SV Sillenbuch. „Irgendwann wird es wieder klappen. Wir sind alle zuversichtlich“, sagt Rebentisch, der jüngst ja eine mutige Rechnung aufgestellt hat. So sollen heuer noch sechs bis neun Punkte dazukommen. Dies bei vier noch ausstehenden Begegnungen. Peter Breuer, der Abteilungsleiter des SV Vaihingen, würde den Rohrern neun Punkte durchaus gönnen, wenn sie mit der Sammlung dieser erst am nächsten und nicht an diesem Spieltag anfangen. „Für uns sind die drei Punkte auch immens wichtig“, sagt der Fußballchef. Schließlich fange der Abstiegskampf aktuell bei Platz vier an. „Wir sind als Zehnter zwar mittendrin, aber zum Glück nicht am Ende.“

Auf das Spiel mit dem Nachbarn freuen sich beide Seiten gleichermaßen, ist es doch etwas ganz Besonderes. „Es gibt keine Feindschaft, aber doch eine schöne Rivalität“, sagt Breuer. Solche Spiele seien das Salz in der Suppe des Liga-Alltags. Personell kann der Trainer Stephan Tregel wieder auf Nico Breuer (angeschlagen) und Fabian Rück (Sperre) bauen. Dafür fehlt Maximilian Mahler berufsbedingt. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz des angeschlagenen Jannik Maus.

SV Sillenbuch - TSV Bernhausen (So 14:30)

Die Filderstädter wollen morgen im Spiel beim Aufsteiger in Sillenbuch eine Rechnung aus der Vorsaison begleichen. Im Viertelfinale des Bezirkspokals hatte sich der TSV Bernhausen nach Elfmeterschießen dem damaligen Kreisligisten geschlagen geben müssen. Es war eine ärgerliche Niederlage in einem kampfbetonten und hektisch geführten Spiel. Ein solches erwartet der Bernhausener Trainer Peter Weinmann zwar nun erneut, hofft dabei aber freilich auf ein besseres Ende für die Seinen. „Wir müssen wieder Vollgas geben“, sagt er. Obwohl es auch in den vergangenen beiden Pflichtspielen nicht zu Siegen gereicht hat, sei er mit der Leistung zufrieden gewesen. Die Gegentore, die letztlich zu Punktverlusten führten, seien den ständigen personellen Veränderungen in der Startformation geschuldet. „Immer ist jemand verletzt oder im Kurzurlaub“, sagt Weinmann. Weil die Elf auf dem Platz nicht eingespielt ist, „sind wir in manchen Situationen einfach den entscheidenden Schritt zu spät dran“, moniert der Coach. Auch morgen ist er wieder zu einem Wechsel gezwungen. Ahmet Fidan muss aufgrund von Kniebeschwerden passen. Und weil die Schmerzen schon länger anhalten, haben sich Coach und Akteur darauf geeinigt, dass Letzterer bis zur Winterpause keine Begegnung mehr bestreitet. Für Fidan wird voraussichtlich Marco Caruso in der Spitze auflaufen.

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