2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Vor rund zehn Jahren standen sich der TSV Zusamzell-Hegnenbach (links Christian Rau) und der FC Reutern (rechts Dietmar Glenk) noch auf dem Spielfeld gegenüber. Jetzt wollen die beiden Vereine eine Koalition eingehen.  Archivfoto: Andreas Lode
Vor rund zehn Jahren standen sich der TSV Zusamzell-Hegnenbach (links Christian Rau) und der FC Reutern (rechts Dietmar Glenk) noch auf dem Spielfeld gegenüber. Jetzt wollen die beiden Vereine eine Koalition eingehen. Archivfoto: Andreas Lode

Wieder den eigenen Weg gehen

Warum sich der TSV Zusamzell-Hegnenbach und der FC Reutern von ihren „Koalitionspartnern“ lösen und künftig gemeinsame Sache machen wollen

Wenn man von den so genannten „Kleinen“ im Amateurfußball spricht, dann kommt man relativ schnell auf den TSV Zusamzell-Hegnenbach oder den FC Reutern. Beide Vereine litten in den vergangenen Jahren unter chronischem Spielermangel, so dass ihnen am Ende nur die Kooperation mit einem größeren Partner blieb. Man blieb innerhalb des Ortes. Zusamzell tat sich mit dem SC Altenmünster zusammen, Reutern mit dem TSV Welden. Die ausgedünnten Teams der beiden B-Klassisten wurden jeweils mit Spielern aus den zweiten Mannschaften des Kreisligisten (Altenmünster) beziehungsweise Kreisklassisten (Welden) zusammengelegt und ergänzt. Dass die Zusammenarbeit in einer Koalition nicht immer reibungslos funktioniert, zeigte sich zuletzt auch bei der langwierigen Regierungsbildung der „GroKo“.

Auch in Altenmünster und Welden gestaltete sich die Zusammenarbeit oft suboptimal. „Zwischen den größeren und den kleineren Vereinen gab es immer mehr Schwierigkeiten“, erklärt Michaela Schuster, die Vorsitzende des FC Reutern. „Die Spieler der kleinen Klubs haben sich als fünftes Rad am Wagen gefühlt.“ In einer gemeinsamen Sitzung hätten sich deshalb die Verantwortlichen des FC Reutern und des TSV Zusamzell-Hegnenbach dafür ausgesprochen, künftig gemeinsame Sache zu machen. „Das hat sofort gepasst“, sagt Thomas Fischer, der zusammen mit Stephan Dopfer künftig als gleichberechtigter Trainer die Kommandos bei der neuen Spielgemeinschaft geben wird. „Auf Augenhöhe“, wie Michaela Schuster sagt, „das ist ganz wichtig. Die Spieler wollen wieder Fußball mit Spaß spielen. Die Interessen beider Vereine sind hier gleich gelagert.“ Man habe sich diesen Schritt gut überlegt, so Michaela Schuster und ´Thomas Fischer unisono: „Weil es kein Zurück mehr gibt!“ Die laufende Saison will man auf jeden Fall noch vernünftig zu Ende spielen.

Derzeit spielt die SG Reutern/TSV Welden II in der B-Klasse West im Kreis Augsburg, die SG Zusamzell/SCA II in der B-Klasse West 3 im Kreis Donau. In der kommenden Spielzeit will man gemeinsam in der Gruppe Augsburg-Nordwest antreten. Eine entsprechende Anfrage auf Umgruppierung wurde bereits bei Spielleiter Christian Amann gestellt. „Dabei ist es kein Problem, welcher Name vorne steht“, sagt Schuster. Die Heimspiele sollen im Wechsel in Zusamzell und in Reutern ausgetragen werden. Ebenso das Training. „Wir sind zuversichtlich, dass das was wird“, heißt es aus beiden Lagern.

„Es hat nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben“, sagt Till Hofmann, Abteilungsleiter des TSV Welden über den Abbruch der Beziehungen zum FC Reutern. Die Trainingsbeteiligung sei unterdurchschnittlich gewesen und somit nicht erfolgversprechend. „Wir haben es probiert. Aber was jahrelang nicht zusammengepasst hat, habe eben nur zwei Jahre gehalten.“ Wir werden aber nach wie vor eine zweite Mannschaft haben, kündigt Hofmann an. Zwischen dem SC Altenmünster und TSV Zusamzell-Hegnenbach hat es vier Jahre lang sportlich gepasst. „Das Problem war, dass unsere Spieler in zwei Mannschaften zerrissen waren und dadurch die Bindung zum TSV verloren gegangen war“, erklärt Thomas Fischer. „Wir hatten Angst, dass das Vereinsleben in Zusamzell kaputt geht und mussten deshalb irgendetwas ändern.“

Eine weitere Spielgemeinschaft gibt es seit drei Jahren zwischen dem SV Wörleschwang und dem TSV Zusmarshausen II. Hier ist noch nicht endgültig entschieden, wie es in der kommenden Saison weitergehen soll.

Aufrufe: 028.3.2018, 19:04 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor