2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Ankunft in Winscombe :Die Freundschaftsfahne dient als Zeichen der freundschaftlichen Ver­bundenheit beider Vereine. (F.: oh)
Ankunft in Winscombe :Die Freundschaftsfahne dient als Zeichen der freundschaftlichen Ver­bundenheit beider Vereine. (F.: oh)

Wolkersdorfer erlebten englische Woche

Der TSV und sein Partnerverein AFC Winscombe feierten 30. Freundschaftsjubiläum mit Überraschungen

Seit genau 30 Jahren ist der TSV Wol­kersdorf mit dem Partnerverein AFC Winscombe in Somerset/England befreundet. Zum Jubiläum fuhren 80 Teilnehmer nach Winscombe — und erlebten einige Überraschungen.

1984 begann diese einzigartige Freundschaft, initiiert durch den nach England ausgewanderten Wol­kersdorfer Jürgen Katz. Diesmal stand das 30. Jahr der Freundschaft im Mittelpunkt. Für dieses besondere Event hatten die Gastgeber das Sport­gelände und ihre Häuser sowohl mit deutschen als auch mit britischen Flag­gen geschmückt, bunte Luftballons mit dem Auf­druck „30“ empfingen die Gäste. Traditionell erhielten die Gäste die einst hand­genähte Freundschafts­fahne und „Griffin“, jenes Maskottchen, das die jeweilige Gruppe auf ihrer Reise begleitet.

Große Leistung

Alle Teilnehmer wur­den in Gastfamilien untergebracht. Da viele erstmals dabei waren, vor allem Spieler der U13, war es eine besonde­re Herausforderung für das Committee, neue Gastfamilien zu finden. Erschwerend kam hinzu, dass die Kids in England keine Schulferien hatten und zudem noch wichti­ge Prüfungen ablegen mussten. Dennoch konn­ten wieder einige neue Freundschaften geschlossen werden. Höhepunkte waren die Jugendfuß­ballturniere der U13- und U17- Junio­ren sowie die Freundschaftsspiele zwi­schen Winscomber und Wolkersdorfer Jungs und Mädels der jeweiligen Altersklassen. Der Freundschaftspo­kal der U15 konnte von den Wolkers­dorfern verteidigt werden, der Pokal der U17/U19+ wurde mit Bravour nach Wolkersdorf geholt.

Stolz auf die Mädels

Einzig die U13 musste sich nach einem spannenden Spiel den Gastge­bern geschlagen geben. Große Aner­kennung verdienten sich dabei die bei­den Mädels in der U13, die kampf­stark gegen die Jungs auftraten und ihre Aufgaben bravourös meisterten. Gerade die junge Torhüterin hat sich positiv hervorgetan: „Ein Aushänge­schild für unseren Verein“, teilt der TSV gegenüber dem Schwabacher Tagblatt mit. Legendär sind die sportlichen Wett­bewerbe der Erwachsenen. Die Müt­ter des TSV gewannen die Trophäe „Silver Slipper“ in einem packenden Elfmeterschießen zum vierten Mal in Folge und die Väter konnten nach einem packenden Spiel erstmals den „Silver Boot“ verteidigen und wieder mit nach Hause nehmen.

Neben den sportlichen Events stan­den interessante Ausflüge auf dem Programm. Erstes Ziel war Lyme Regis, ein malerisches Hafenstädt­chen in einem Gebiet von natürlicher Schönheit. Die „Jurassic Coast“ zählt zum Weltkulturer­be der Unesco. Weitere Fahrten führten nach Wales ins „Big Pit Coal Museum“. Hier konnten die Besucher als Berg­mann gekleidet mit Helm und Grubenlicht ins ehemalige Bergwerk eintauchen. Das Muse­um bot Sehenswürdigkei­ten, Geräusche, Gerüche und die Atmosphäre eines authentischen Koh­lebergwerks.

Voller Legenden

Interessant fanden die Wolkersdorfer auch den Besuch von Glastonbu­ry, einer kleinen Markt­stadt voller Legenden, Romantik, Geschichte und Mythen sowie schrul­ligen Läden und Cafés. Bekannt ist diese Stadt durch das Glastonbury Festival. Sehr gut kam bei den Wolkersdorfern der Pre­sentation- Evening am Vorabend der Abreise an. Der Abend stand ganz im Zeichen der 80er Jahre — in Erinnerung an die Zeit der Grün­dung der Vereinsfreundschaft. Das Committee des TSV hatte ein Foto­buch der Freundschaftsgeschichte zusammengestellt und als Geschenk überreicht, in dem neben Bildern auch handgeschriebene Briefe der ers­ten Jahre abgedruckt wurden. Ober­bürgermeister Matthias Thürauf hatte in einem Grußwort den beiden Verei­nen zum Jubiläum gratuliert und als Präsent ein Buch der Stadt Schwa­bach mitgegeben.

Eine große Familie

Scott Schwerdt, der Vorsitzende des TSV Wolkersdorf, dankte den Winscombern im Namen aller Teilneh­mer für den Empfang und die Gast­freundschaft. Er betonte, ein Besuch in Winscombe fühle sich mittlerweile an wie ein ein „nach Hause kommen“ in eine „große Familie“. Schwerdt lud den AFC bereits zum Gegenbesuch in Wolkersdorf in der Pfingstwoche 2015 ein. Andy Flint, der Vorsitzende des AFC Winscombe, schloss den offiziellen Teil des Abends mit einem Zitat von Muhammed Ali, in dem es sinngemäß heißt, dass Freundschaft nur schwer zu erklären ist. Man kann sie nicht in der Schule lernen. Aber wenn man die Bedeutung von Freundschaft noch nicht gelernt hat, dann hat man eigentlich noch gar nichts gelernt.

Im Stil der 80er Jahre Höhepunkt der anschließenden 80er-Party, für die Gastgeber und Gäs­te das entsprechende Outfit gewählt hatten, war der Auftritt des Commit­tees des AFC, dessen Mitglieder erst­malig einen Freundschaftssong getex­tet und eine Performance nach der Melodie von Y.M.C.A. einstudiert hat­ten. Eine gelungene Überraschung, da waren sich alle einig, zum Abschluss einer fantastischen Woche.

Aufrufe: 018.6.2014, 11:40 Uhr
GERTRUD KERGASSNER-SCHMITT (ST)Autor