TSV Wolfsanger 2: »Trotz Aufstieg wollen wir oben mitspielen«

Wie habt ihr euch während der extrem langen Fußballpause fit gehalten und welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
Matthias Fichtner: Unsere Spieler haben sich individuell fit gehalten, die meisten sind viel laufen gegangen oder sind Fahrrad gefahren. Vielleicht gibt es auch die ein oder andere positive oder negative Überraschung zum Trainingsauftakt am Freitag, den 31. Juli. Wir haben letztlich die Erfahrung gemacht, was im Leben wirklich wichtig ist. Die Gesundheit der Menschen sollte immer oberste Priorität haben. Die Welt hat sich tatsächlich trotz der Corona-Pandemie weitergedreht, wenn auch in veränderter Form.

Welche Auswirkungen hatten die Pandemie und die Verbandsentscheidungen auf eure sportlichen Ziele und Planungen?
Matthias Fichtner: Ehrlich gesagt, hatten wir uns durchaus noch etwas ausgerechnet für die Rückserie der letzten Saison. Die Entscheidung, die Saison abzubrechen war jedoch absolut richtig. Und die Mannschaften des SV Nordshausen und des VFL Kassel 2 sind auch verdient aufgestiegen. Für unsere 1. Mannschaft war es natürlich sehr erfreulich, dass sie als bester Tabellenzweiter in die Gruppenliga aufgestiegen ist. Das ist die Liga, wo der TSV Wolfsanger mindestens hingehört.

Gibt es bei euch personelle Veränderungen z.B. einen neuen Trainer, Zu- oder Abgänge?
Matthias Fichtner: In Wolfsanger hat gerade der Anfang eines Umbruchs gestartet. Nachdem in der letzten Sommerpause einige A-Jugendspieler den Verein verlassen haben, bekommen wir dieses Jahr Nachwuchs aus der Jugend in den Seniorenbereich. Wir hoffen, dass auch in den nächsten Jahren viele Spieler diesen Weg gehen werden. Der 2. Mannschaft haben sich aus der A-Jugend die Spieler Abdalla Abdulfatah und Mustafa Kocaman angeschlossen. Die Jungs sind hungrig und identifizieren sich absolut mit dem Verein. Dazu kommt unsere Winterneuzugänge Manuel Schanz (kam aus Nieste) und Christian Münzberg (kam aus Rhünda) die uns mit ihrer Erfahrung und Qualität sicherlich weiterhelfen wird. Aufgrund der Corona-Pandemie konnten beide bisher kein Pflichtspiel für uns bestreiten, deshalb sind Sie für uns wie zwei Neuzugänge. Demnächst wird uns auch Tobi Meyer (hatte pausiert) nach Beendigung seines Auslandsaufenthaltes zur Verfügung stehen, der uns definitiv weiterhelfen wird. Ich bin gespannt, in wie weit sie den „Oldies“ im Team Konkurrenz machen werden. Verlassen dagegen hat uns Fabian Friedrichs.

Wann startet Ihr in die Vorbereitung bzw wann habt Ihr angefangen und wie war der Wiedereinstieg nach der langen Pause?
Matthias Fichtner: Wir starten am 31. Juli so richtig mit unserer Vorbereitung und werden unseren schönen Stadtteil Wolfsanger mal ordentlich erkunden. Die Vorfreude der Jungs auf das Läufchen ist bombastisch! Ansonsten haben wir uns (seitdem es wieder erlaubt ist) mittwochs zum kicken verabredet und haben uns etwas fit gehalten.

Welches Ziel verfolgt ihr für die anstehende Saison?
Matthias Fichtner: Das größte Ziel wird sein, sich in der neuen Liga (Gruppe 1) zurecht zu finden. Wir wurden für diese Saison zum ersten Mal überhaupt in die Gruppe 1 eingeteilt. Das hat einige Nachteile aber birgt auch Chancen. Leider stehen die Derbys gegen Ihringshausen usw. nicht mehr auf dem Spielplan. Dafür gibt es andere interessante Duelle im Stadtgebiet. Dazu kommen die „neuen“ weiteren Fahrten nach Dennhausen, Landwehrhagen, Baunatal oder Escherode. Wir sind gespannt und freuen uns auf neue Gesichter, neue Vereine, neue Bratwurst und Duelle. Oben mitspielen wollen wir natürlich auch in Gruppe 1, mal sehen was die Saison bringt.

Gibt es weitere Neuigkeiten im Verein/Umfeld bzw. eine Entwicklung/Person, die Du gezielt loben möchtest?
Matthias Fichtner:

Die größte Neuigkeit ist sicherlich der aktuell laufende Umbau unseres A Platzes zu einem Kunstrasenplatz. Wir hoffen, dass wir ab September/Oktober endlich wieder „Zuhause“ trainieren und dann auch spielen dürfen. Das ist eine ganz wichtige Sache für den Verein mit der tollen Jugendarbeit und den vielen Mannschaften! Zu loben ist außerdem die Leistung der 1. Mannschaft im letzten Jahr, die mit einer tollen Spielphilosophie und tollen Kickern verdient in die Gruppenliga aufgestiegen ist.

Welche Themen bezüglich Amateurfußball brennen euch unter den Nägeln? Was sollte unbedingt einmal thematisiert werden?
Matthias Fichtner: Es ist zermürbend, wenn man immer wieder die gleichen Dinge sagen kann und sich trotzdem nichts ändert. Die Respektlosigkeit und fehlende Disziplin gegenüber der Schiedsrichter und dem Gegenspieler ist sicherlich das größte Manko des (Amateur)Fußballs! Dazu hat sich aber leider auch der Rassismus gesellt, der seinen Anhang leider quer durch die Gesellschaft findet. Ich würde mir auf allen Sportplätzen der Welt mehr Respekt, Toleranz und sichtbare Haltungen für Vielfalt in der Gesellschaft wünschen, egal ob auf dem Sportplatz in Wolfsanger, den Stadien in Deutschland, in Europa und weltweit.

Prognosen:
Meiserschaftsfavorit: ///
Abstiegskandidat: ///
Saisonziel: Sich in der neuen Liga zurechtfinden
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