2024-05-29T12:18:09.228Z

Analyse
Der TSV Wertingen spielt nach drei Jahren Abstinenz kommende Saison wieder in die Bezirksliga. Entsprechend groß war die Freude nach dem gewonnenen Relegationsspiel gegen den SV Holzkirchen in Donauwörth.  Foto: Karl Aumiller
Der TSV Wertingen spielt nach drei Jahren Abstinenz kommende Saison wieder in die Bezirksliga. Entsprechend groß war die Freude nach dem gewonnenen Relegationsspiel gegen den SV Holzkirchen in Donauwörth. Foto: Karl Aumiller

Auf diesen Moment drei Jahre gewartet

Wie der TSV Wertingen die Rückkehr in die Bezirksliga feiert(e) und welches Ziel der Aufsteiger nun anpeilt +++ Weitere Neuzugänge stehen fest

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Nach dem Abstieg der SSV Glött vertritt in der kommenden Saison der TSV Wertingen als einziger Verein den Landkreis Dillingen in der Bezirksliga Nord. Durch einen 1:0-Erfolg im Relegationsspiel am Vatertag gegen den SV Holzkirchen gehören die Kicker aus der Zusamstadt nach drei Jahren in der Kreisliga wieder zur Beletage des schwäbischen Fußballs. Entsprechend waren Spieler, Trainer, Fans und Funktionäre des Traditionsklubs nach dem Abpfiff vor 1200 Zuschauern im Stauferparkstadion in Donauwörth. Allen voran Sportleiter Fritz Bühringer, für den persönlich ein ganz großer Traum in Erfüllung ging. „Ehrlich gesagt, ich habe nicht so richtig gewusst, warum wir dreieinhalb Jahre für diesen Moment gebraucht haben.“

Seit Januar 2016 ist der 62-Jährige beim TSV Wertingen tätig und musste nach wenigen Monaten im Relegationsspiel gegen den TSV Möttingen (0:3) zunächst einmal den Abstieg von der Bezirksliga in die Kreisliga verdauen. Mit der schnellen Rückkehr klappte es nicht, denn als Vizemeister scheiterten die Wertinger sowohl 2017 als auch 2018 in der Relegation. Auch in diesem Jahr mussten sich die TSV-Fans gedulden. Die Meisterschaft in der Kreisliga Nord ging an den FC Mertingen, erneut ging es in die Saisonverlängerung mit zwei Aufstiegsspielen. Nach dem 5:4-Erfolg gegen den BC Rinnenthal schlug nun vor einer prächtigen Kulisse in Donauwörth die große Stunde. Mit seinem Treffer in der 61. Minute schoss Christoph Müller die Wertinger in die Bezirksliga zurück. „Wir haben aufgrund einer starken zweiten Halbzeit verdient gewonnen“, strahlte Trainer Christoph Kehrle nach einer vorausgegangenen Bierdusche bei den spontanen Feierlichkeiten auf dem Platz über das ganze Gesicht.

Für den 34-Jährigen war es übrigens nicht der erste gemeinsame Aufstieg mit Fritz Bühringer. 2013 stiegen beide gemeinsam mit dem TSV Pfaffenhofen von der Kreisklasse in die Kreisliga auf. Später trennten sich die Wege der beiden. Bühringer schloss sich dem TSV Wertingen, Kehrle ging zwei Jahre als Trainer zum TSV Zusmarshausen in die Kreisliga Augsburg. Seit vergangenen Sommer sind beide nun wieder zusammen und konnten nun die gemeinsamen Früchte ihrer Arbeit einfahren. Auch sehr zur Freude von TSV-Präsident Roland Stoll, der in Donauwörth zu den ersten Gratulanten auf dem Platz zählte.

Die Stunden nach dem Aufstieg wurden für die Wertinger zu einem wahren Feier-Marathon. In den Katakomben des Stauferbergstadions gingen plötzlich die Getränke aus, sodass die beiden Töchter von Fritz Bühringer, Lena und Sarah, in den umliegenden Tankstellen für Nachschub sorgen mussten. Gegen 23 Uhr wurden die TSV-Aufstiegshelden bei ihrer Rückkehr auf der Bühne des Wertinger Volksfestes gebührend gefeiert. Und später wurde die ganze Nacht hindurch der Erfolg im „Sapori“ entsprechend begossen. Und am Freitagmittag folgte bereits die Fortsetzung im Sportheim. „Wegen mir können die Jungs eine ganze Woche feiertechnisch machen und tun was sie wollen, sie haben es sich einfach verdient“, schmunzelt Bühringer.

Derweil steigt beim Sportleiter bereits die Vorfreude auf die kommende Bezirksliga-Saison, bei denen es unter anderem zu den Duellen gegen die Nachbarvereine SC Altenmünster und TSV Meitingen kommen wird. „Diese Klasse wird für uns eine große Herausforderung“, weiß Bühringer, dass es für den TSV Wertingen nur ein Ziel geben kann, welches „Klassenerhalt“ lautet.

Mit Tobias Fech (SV Wortelstetten), Max Gallenmüller (FC Lauingen), Marcel Gebauer (SV Donaumünster), Stefan Fackler (FC Osterbuch) sowie den beiden Torhütern Philipp Glaß (FC Pfaffenhofen-Untere Zusam) und Christian Väth (vereinslos) stehen sechs externe Neuzugänge bereits fest. Den Verein verlassen werden Martin Winkler (SV Münster), Philipp Gleich (TSV Binswangen) und Emre Saydan (Ziel unbekannt).

Voraussichtlich am Montag, 24. Juni, werden die Wertinger mit den Vorbereitungen auf die Bezirksliga-Saison beginnen. Diese startet am Wochenende 27./28. Juli. Womöglich bewerben sich die Wertinger bei Bezirksspielleiter Rainer Zeiser in den kommenden Tagen für das übliche Eröffnungsspiel. „Darüber müssen wir vereinsintern noch nachdenken, aber das hätte schon etwas“, kann sich Bühringer mit diesem Gedanken durchaus anfreunden.

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Aufrufe: 02.6.2019, 14:33 Uhr
Wertinger Zeitung / herAutor