2024-05-10T08:19:16.237Z

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Der eingewechselte Sandro Vilani (links) hatte in Bettringen den Anschlusstreffer für den TSV Weilimdorf auf dem Fuß, traf aber nur die Latte.,   Foto: Günter Bergmann
Der eingewechselte Sandro Vilani (links) hatte in Bettringen den Anschlusstreffer für den TSV Weilimdorf auf dem Fuß, traf aber nur die Latte., Foto: Günter Bergmann
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TSV Weilimdorf: Wer diskutiert, verliert

Die Weilimdorfer verlieren gegen Bettringen

Hilf- und harmlose Weilimdorfer kommen in der Landesliga beim Tabellenvorletzten SG Bettringen unter die Räder.

Es heißt ja, dass man sich in stressigen Situationen gelegentlich eine Ablenkung gönnen soll, um sich dann wieder voll auf seine Aufgabe fokussieren zu können. Im Fußball-Landesligaspiel zwischen dem Tabellenvorletzten SG Bettringen und dem TSV Weilimdorf haben sich die Nord-Stuttgarter diesen Rat zu Herzen genommen. Zumindest teilweise. So lenkten sich Nord-Stuttgarter von der Wirklichkeit einer drohenden Niederlage dadurch ab, dass sie sich in etliche Diskussionen verstrickten. Allerdings vergaß die Mannschaft, sich anschließend wieder aufs Fußballspielen zu besinnen – und kamen folgerichtig und hochverdient mit 0:4 unter die Räder.

Zugegeben: Der erste Treffer für die Bettringer hätte nicht fallen dürfen, weil ihm eine krasse Fehlentscheidung des Unparteiischen vorausging. Der Schiedsrichter Michael Zeiher glaubte in der 23. Minute, ein Foul von Tamer Fara an Johannes Eckl gesehen zu haben. Es hatte auch zwischen den beiden nach einem Freistoß für die SG einen Körperkontakt gegeben. Aber dass dafür ein Strafstoß verhängt wird, diese Meinung hatte Zeiher ziemlich exklusiv. Der Bettringer Kapitän Lukas Hartmann ließ sich jedenfalls die Chancen nicht entgegen und verwandelte zum 1:0. Schon die Entscheidung, Elfmeter zu geben, hatte den Diskussionsbedarf der TSV-Kicker geweckt. Und so debattierten sie: Mit dem Schiedsrichter, mit den Gegenspielern mit den Mitspielern. Die Platzherren spielten inzwischen Fußball, und zwar einen ebenso temporeichen wie kampfbetonten. Gelegentlich entstand der Eindruck, dass die Bettringer mindestens zwei Mann mehr auf dem Platz hatten. Und auch wenn die SG etwas verschwenderisch mit ihren Torchancen umging, durfte sich doch mit einer 2:0-Führung in die Pause. In der 39. Minute hatte Hartmann einen Freistoß präzise in den Torwinkel gezirkelt. Rund ein halbes Dutzend Möglichkeiten blieben ungenutzt, weil entweder TSV-Torwart Dominik Ferdek oder das Unvermögen der SG-Kicker weitere Treffer für den Tabellenvorletzten verhinderten. Torchancen für die Weilimdorfer gab es keine, bestenfalls ein paar Szenen, die vielleicht hätten gefährlich werden können. Zusätzliches Pech für den TSV, das sich bei einer der erwähnten Szenen Top-Torjäger Carmine Pescione verletzte. Er musste bereits nach 17 Minuten ausgewechselt werden.

Weilimdorf startet etwas besser in zweite Halbzeit

Immerhin: Zu Beginn von Hälfte zwei hielten die Nord-Stuttgarter etwas besser dagegen. Doch schon nach 55 Minuten gab es eine weitere und wohl spielentscheidende Situation. Schiedsrichter Zeiher gab Einwurf für die Gastgeber, obwohl ein Bettringer den Ball zuletzt berührt hatte. Und während die Weilimdorfer noch reklamierten, führte die SG schnell den Einwurf aus. Der Ball kam zu Johannes Eckl, der Ferdek mit einem klugen und präzisen Heber zum 3:0 überwand. Übrigens: Auch das 4:0 durch Manuel Seitz in der 67. Minute erfolgte nach einem Einwurf. Doch inzwischen hatten sich auch die Gäste einen Torerfolg wenigstens angenähert. In der 60. Minute scheiterte Samir Genc an SG-Schlussmann Oliver Vaas. Kurz darauf hatte Genc erneut den Anschlusstreffer auf dem Fuß. Doch der von ihm getretene Freistoß klatschte lediglich an die Latte. Dieser Beinahe-Treffer fand seine Fortsetzung in einem Bettringer Konter, bei dem Ferdek durch eine Klasse-Fußabwehr den Schuss von Eckl entschärfte.

In der 85. Minute entwickelte sich dann noch eine kuriose Szene, die in einem weiteren Rückschlag für den TSV gipfelte. Nach einem Freistoß für die Weilimdorfer knallten Daniel Baierle und Manuel Seitz mit den Köpfen zusammen und blieben beide vor dem SG-Tor liegen. Schiedsrichter Zeiher ließ die Partie weiterlaufen, was Sandro Villani zu einem Schuss nutzte. Doch auch sein Versuch endete am Quergebälk. Der Ball kam zu Andreas Simic, der wiederum im Zweikampf mit einem Bettringer Verteidiger zu Boden ging. Zeiher pfiff, aber keinen Elfmeter: Er zeigte dem bereits verwarnten Simic Gelb wegen angeblicher Schwalbe. Macht in der Summe Gelb-Rot und ein Spiel Sperre.

Manfred Porubek, Sportlicher Leiter des TSV, war hinterher ziemlich bedient und ging entsprechend hart mit seinem Team ins Gericht: „Der Elfmeter zum 0:1 war eine Fehlentscheidung. Aber man muss auch mal Manns genug sein, mit so einem Rückschlag klar zu kommen.“

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Aufrufe: 020.11.2017, 10:50 Uhr
Nord-Rundschau / Mike MeyerAutor