TSV Weilimdorf und TV Echterdingen sind letzte Mohikaner

TV Echterdingen: Neue Besen kehren bekanntlich besser. So kann man die Antwort von Philipp Wunsch, dem Abteilungsleiter des Fußball-Landesligisten, auf die Frage formulieren, wie er die ersten Eindrücke von der Arbeit des im Mai verpflichteten TVE-Cheftrainers Mario Estasi (42) einordnet. Estasi ist bei den Gelb-Schwarzen indes kein Unbekannter, nachdem er dort schon in der Jugend gespielt hatte, ehe er den Großteil seiner Laufbahn als Kicker und danach als Trainer für die SV Böblingen tätig war. „Im gesamten Laden ist jetzt deutlich wieder mehr Leben drin“, sagt Wunsch, nachdem das Filderteam seinen Klassenverbleib ja erst am letzten Spieltag mit Ach und Krach unter Dach und Fach gebracht hatte. Eine verhängnisvolle Diskrepanz zu den ursprünglichen Zielen des Vereins, die Estasis Vorgänger Aleksander Kalic trotz seiner bereits im Frühjahr verkündeten Vertragsverlängerung und nach insgesamt dreieinhalb Amtsjahren eine Woche nach dem Saisonende seinen Trainerjob gekostet hat.

Nun wollen Wunsch und ebenso sein Wunschkandidat auf dem Echterdinger Trainerstuhl nur noch eines: nach vorne blicken. Offizielles Saisonziel ist laut Wunsch ein Platz im vorderen Mittelfeld, mehr nicht. „Wir schauen dann mal, ob vielleicht doch mehr drin ist“, sagt der Abteilungsleiter. Überzeugende Leistungen hat das runderneuerte Team bereits in den zurückliegenden Testspielen sowie bei seiner 1:3-Niederlage in der ersten WFV-Pokalrunde gegen Oberligist FSV 08 Bissingen allerdings schon gezeigt. Jedoch: fehlen werden beim Auswärtsauftakt gegen Vizemeister TSV Bad Boll verletzungsbedingt Torjäger Nils Schaller (Außenbandriss im Sprunggelenk) sowie der vom VfB Oberesslingen verpflichtete Duje Tokic. Der Mittelfeldspieler hat sich kurz nach Beginn der Sommervorbereitung einen Wadenbeinbruch zugezogen.

Kader des TV Echterdingen in der Übersicht

TSV Weilimdorf muss gleich zwei Stuttgarter Teams ersetzen

TSV Weilimdorf: Auch beim zweiten Stuttgarter Landesligisten gibt es hinsichtlich der eigenen Erwartungshaltung zurückhaltende Töne. „Auch wenn es brav und bieder klingen sollte: Unser Ziel ist es, schnellstmöglich die nötigen Punkte für den Klassenverbleib zu holen“, sagt Marco Scheel, der in Weilimdorf in der zurückliegenden Saison auf Anhieb zum Erfolgscoach avanciert ist. Der ehemalige Landesliga-Stürmer der Sportvg Feuerbach hatte mit seinem jetzigen Club sogleich das Double bestehend aus Bezirksliga-Meisterschaft und Bezirkspokal geholt und startet nun mit seinem Team an diesem Sonntag beim SC Geislingen in das erst zweite Landesliga-Jahr in der Weilimdorfer Vereinsgeschichte. Kurioserweise geht es gegen jenen Kontrahenten, gegen den es vor knapp zwei Wochen schon in Runde eins des WFV-Pokals gespielt und dort die Begegnung mit 4:2 gewonnen hatte.

Deutlich offensiver äußert sich Scheel zum Thema Saisonvorbereitung, nachdem zahlreiche seiner Akteure ihren Sommerurlaub ausgerechnet mitten in diesen Zeitraum gelegt haben: „Ich habe dafür keinerlei Verständnis“, ärgert sich Scheel, der deshalb mit dem aktuellen Fitnesszustand seines Aufgebots überhaupt nicht einverstanden ist. In diesem waren in der Sommerpause jeweils sechs Abgänge und Zugänge zu verzeichnen. In der Rehabilitation befinden sich zudem noch zwei langzeitverletzte Akteure, deren Rückkehr von ihrem Coach sehnlichst erwartet wird: Ex-Kickers-Profi Demis Jung laboriert noch an den Folgen seines Kreuzbandrisses. Offensivspieler Gökhan Kücükcolak hat noch immer mit den Folgen eines im Januar erlittenen Schien- und Wadenbeinbruchs zu kämpfen.

Kader des TSV Weilimdorf