2024-05-10T08:19:16.237Z

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Da kommt Freude auf: Mahdenhager Woldezion leitet mit seinem Treffer den Weilimdorfer Sieg ein. Foto:Tom Bloch
Da kommt Freude auf: Mahdenhager Woldezion leitet mit seinem Treffer den Weilimdorfer Sieg ein. Foto:Tom Bloch

TSV Weilimdorf: Die 40-Punkte-Marke ist geknackt

Ein Weilimdorfer sieht in der Halbzeitpause die Gelb-rote Karte

Der TSV Weilimdorf bezwingt in der Landesliga die SG Bettringen mit 2:0 und hat nun acht Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze.

Was für ein Wechselbad der Gefühle! Mit dem Schlusspfiff beginnt das Abklatschen, Umarmen, ja, das sich Freuen. Dabei sind die ganz in Rot gekleideten Weilimdorfer pudelnass. Der Tabellensiebte hat seine beeindruckende Rückrundenbilanz um ein weiteres Erfolgskapitel erweitert. Durch den 2:0-Sieg über die SG Bettringen, bis dato Tabellenfünfter, hat der TSV Weilimdorf nun die magische Schallmauer von 40 Punkten erreicht. Acht Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze bei noch neun zu vergebenden Punkte – damit stemmt sich das Team von Trainer Manfred Porubek erfolgreich gegen den Abstieg. „Da müssten jetzt schon ganz verrückte Ergebnisse kommen, damit es für uns nicht reichen sollte“, sagte Porubek und atmete tief durch.

Der Nimbus der Fahrstuhlmannschaft, die bereits vor zwei Jahren in der Landesliga spielte, dort aber wie so viele Nord-Stuttgarter Aufsteiger zuvor die Klasse nicht halten konnte, scheint im zweiten Anlauf bezwungen.

Sandro Villani sieht in der Halbzeitpause die Gelb-rote Karte

Doch bis der Sieg über Bettringen in trockenen Tüchern war, ist eine Energieleistung gefragt gewesen. Der Reihe nach: Vor dem Spiel, bei strahlendem Sonnenschein, flachste Ersatztorwart Martin Bächler noch. „Das wird heute ein super Spiel, das spür ich“, sagte er. Während Trainer Porubek dagegen hinter vorgehaltener Hand von einem mulmigen Gefühl sprach. Nach 90 Minuten stand fest: Beide lagen falsch. In der ersten Hälfte dominierten die Gäste nahezu nach Belieben. Mehr gewonnene Zweikämpfe, mehr Ballbesitz, mehr Spiellaune. „Wir haben keinen Zugriff gefunden“, befand auch Porubek. Immer wieder musste die bewährt gut stehende Abwehrreihe klären, oder Keeper Dominik Ferdek seine bereits mehrfach bewiesene Klasse abrufen. Zwei Alleingänge mit Brechstangen-Weitschüssen – in der 14. Minute durch Carmine Pescione und in der 19. Minute durch Mahdenhager Woldezion – waren die einzig nennenswerten Aktionen. Dann pfiff der Schiedsrichter zur Halbzeit, dann liefen die Spieler gemeinsam vom Platz in die Kabine, dann schwoll offenbar bei einigen Akteure der Kamm: Ein Tohuwabohu brach los – mit üblem Gezerfe, Gerempel und Gezänk verschwanden die Spieler, notdürftig von den jeweiligen Betreuern beruhigt oder aber angestachelt, in den Katakomben. Aus diesen holte sich Schiedsrichter Patrick Stephany die jeweiligen Kapitäne sowie Weilimdorfs Sandro Villani heraus, und bestrafte Letzteren mit der Gelb-roten Karte, obwohl Bettringens Kapitän Florian Müller mehrfach betonte: „Der hat doch gar nichts gemacht.“

Sei’s drum. Tatsachenentscheidung, in Unterzahl also musste der TSV Weilimdorf fortan agieren und vor allem eine bessere Leistung zeigen, als die 45 Minuten davor. Gesagt, getan. Mit höherer Laufbereitschaft, mit mehr Erfolg in den Zweikämpfen und mit einem gewissen Trotz dominierten die Platzherren.

"Das war ein Sieg der Disziplin“

Nach einem Eckball in der 49. Minute nutzte Mahdenhager Woldezion eine Lücke und traf zur Führung. Das erste Ausrufezeichen. Der dann eintretende starke Regen kühlte die erhitzten Gemüter weiter ab und mit einem disziplinierten und dominanten Auftritt spielten die Weilimdorfer die Gäste aus dem Schwäbisch Gmündener Stadtteil immer mehr an die Wand. „Wir haben keine einzige Torchance zugelassen“, freute sich Manfred Porubek. Auch seine Personalwechsel zeigten sich als Volltreffer: Yavuz Tepegöz wirbelte zweikampfstark im Mittelfeld, Josip Sesar brachte immer wieder den Bettringer Torwart Oliver Vaas ins Schwitzen. Als in der 89. Minute im Rahmen einer schönen Konter-Kombination Andreas Simic mit großer Übersicht seinen Kollegen Josip Sesar auf der rechten Seite in Szene setzte, war das 2:0 die logische, ja und auch verdiente Konsequenz. „In der zweiten Hälfte haben wir genau das gemacht, was ich von Anfang an wollte. Das war ein Sieg der Disziplin“, sagte Porubek abschließend. Das mulmige Gefühl, von dem er vor dem Spiel sprach, war längst einem gewissen Unglauben gewichen, was da gerade in den zweiten 45 Minuten abgelaufen war. Und einem gewissen Stolz auf sein Team. Zurecht.

Ausführliche Tabelle nach dem 27. Spieltag

1. Sportfreunde Dorfmerkingen 27 18 4 5 62 : 22 40 58 2. 1. FC Heiningen (Ab) 27 15 8 4 68 : 37 31 53 3. TSV Weilheim/Teck 27 14 5 8 61 : 38 23 47 4. TV Echterdingen 27 14 3 10 42 : 42 0 45 5. SG Bettringen (Auf) 27 11 7 9 45 : 42 3 40 6. TSV Weilimdorf 27 11 7 9 43 : 52 -9 40 7. SV Ebersbach/Fils 27 11 6 10 52 : 41 11 39 8. TSG Hofherrnweiler-Unterrombach 27 11 5 11 41 : 33 8 38 9. TSGV Waldstetten 27 11 4 12 34 : 34 0 37 10. TSV Köngen 27 11 4 12 38 : 47 -9 37 11. FV 09 Nürtingen 27 9 6 12 32 : 47 -15 33 12. TSV Bad Boll 27 8 8 11 46 : 43 3 32 13. TSV Blaustein 27 8 7 12 38 : 47 -9 31 14. SC Geislingen 27 8 4 15 28 : 40 -12 28 15. TSV Neu-Ulm (Auf) 27 9 1 17 25 : 52 -27 28 16. 1. FC Eislingen (Auf) 27 7 1 19 20 : 58 -38 22

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Aufrufe: 015.5.2017, 15:00 Uhr
Nord-Rundschau / Tom BlochAutor