2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
TSV-Stürmer Carmine Pescione (links) erzielte gegen N.A.F.I. Stuttgart seinen fünften Saisontreffer. Foto:Günter Bergmann
TSV-Stürmer Carmine Pescione (links) erzielte gegen N.A.F.I. Stuttgart seinen fünften Saisontreffer. Foto:Günter Bergmann

Landesliga: Kunstschuss, Kampfgeist und eine rote Karte

Der TSV Weilimdorf und N.A.F.I. Stuttgart trennen sich mit einem Remis

Ein unterhaltsames Derby zwischen dem TSV Weilimdorf und N.A.F.I. Stuttgart in der Landesliga bleibt ohne Sieger.

Als der TSV Weilimdorf und N.A.F.I. Stuttgart zuletzt aufeinandergetroffen waren, kickten beide noch in der Bezirksliga. Seinerzeit endete die Partie 1:1. Ein starkes Jahr später und eine Spielklasse höher trennten sich die beiden Lokalrivalen ebenfalls mit einem 1:1-Unentschieden – aber eines der sehr unterhaltsamen Art. Wobei sich die Weilimdorfer zumindest als moralischer Sieger fühlen dürften. Denn während es N.A.F.I. einmal mehr verpasste, nach einer Führung angemessen nachzulegen, wurde der Kampfgeist der Weilimdorfer letztlich mit dem Ausgleich belohnt. Wobei die Szene, die zum Ausgleichtreffer führte, zumindest als umstritten gelten darf. Zudem war es nicht die einzige Situation, in der sich die Gäste benachteiligt fühlten.

Überharte Strafe für Koyuncu

„Es ist mir unverständlich, dass fast allen wichtigen Szenen gegen uns gepfiffen wurde“, klagte N.A.F.I.-Spielertrainer Damir Bosnjak nach dem Abpfiff. Nicht ganz zu unrecht. Die Szene, die für einen Großteil von Bosnjaks Missstimmung sorgte, ereignete sich in der Nachspielzeit. Nach einem Zweikampf mit Andreas Simic hakelte Erdal Koyuncu von hinten nach und zog dem Weilimdorfer die Beine weg. Schiedsrichter Sven Sattler wertete die Aktion als grobes Foul und zeigte Koyuncu die rote Karte – eine überharte Strafe für eine bestenfalls gelbwürdige Tat. Koyuncu war bis dahin bester Mann im N.A.F.I.-Trikot gewesen und hatte zudem als Kunstschütze auf sich aufmerksam gemacht. In der 27. Minute beförderte er aus knapp 30 Metern einen Freistoß zum 1:0 für die Gäste in den Winkel.

Es war in einer von beiden Seiten flott geführten ersten Hälfte der zweite Schuss von N.A.F.I. auf das Weilimdorfer Tor gewesen. Eine Viertelstunde zuvor war Mahran Hussein an TSV-Keeper Dominik Ferdek gescheitert. Doch auch die Weilimdorfer, die am vergangenen Spieltag gegen Bargau gerade einmal zwei Torschüsse in 94 Minuten produziert hatten, zeigten sich diesmal zielstrebiger. Die erste richtig gute Möglichkeit bot sich Demis Jung, dessen Direktabnahme N.A.F.I.-Schlussmann Hüsrev Kop zur Ecke klärte. In der 34. Minute wurde Florian Sprengers Kopfball geblockt, den Nachschuss setzte Bojan Nikolic über das Tor. Die beste Chance zum Ausgleich bot sich für die Platzherren in der 43. Minute: nach eine Flanke von Sprenger kam Simic frei zum Kopfball, setzte das Spielgerät aber knapp neben den Pfosten.

N.A.F.I. lauerte auf Konter

Hatte N.A.F.I. in den ersten 45 Minuten erfolgreich versucht, Weilimdorfer Offensivaktionen durch viel eigenen Ballbesitz zu verhindern, wählten die Gäste nach der Pause eine andere Strategie. Sie ließen die Platzherren kommen und lauerten auf Konter. Doch der TSV hebelte diese Taktik elegant aus – weil er in der ersten Viertelstunde nach der Pause gar nicht ernsthaft angriff. Als es die Weilimdorfer dann doch versuchten, tappten sie prompt in die Falle. In der 64. Minute musste sich Keeper Ferdek nach einem N.A.F.I.-Konter im direkten Duell gegen Enes Korkmaz behaupten. Und nur zwei Minuten später lenkte der Torwart einen Schuss von Ali Parhizi an die Latte.

Doch der TSV ließ sich nicht schocken und kämpfte weiter. In der 77. Minute verpassten nacheinander Carmine Pescione, Burak Yalman und Bojan Nikolic den Ausgleich. Das 1:1 sollte schließlich eine Minute später fallen. Nach einem Eckstoß prallte der Ball N.A.F.I.-Verteidiger Erdem Ürün an die Hand. Schiedsrichter Sattler entschied auf Strafstoß, den Pescione sicher zu seinem fünften Saisontreffer verwandelte. Dass kurz darauf eine ähnliche Situation, in der TSV-Verteidiger Güney Cömert der Ball an die Hand sprang, nicht geahndet wurde, trug ebenfalls zum Unmut der Gäste bei. Dann folgte die Nachspielzeit nebst Platzverweis, der aber der letzte Höhepunkt der Partie sein sollte.

Fakt ist, dass dieses Remis den Weilimdorfern mehr nützt als dem Aufsteiger. Und dennoch war Manfred Porubek, Sportlicher Leiter des TSV nicht ganz zufrieden: „Durch unsere Leistung, vor allem in der ersten Halbzeit, haben wir einen Punkt mehr als verdient.“


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Aufrufe: 09.10.2017, 15:00 Uhr
Nord-Rundschau / Mike MeyerAutor