2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Iheb Ben-Abdallah (rechts) machte gegen Nürtingen als „falsche Neun“ der Weilimdorfer ein überzeugendes Spiel.  Foto:Günter E. Bergmann
Iheb Ben-Abdallah (rechts) machte gegen Nürtingen als „falsche Neun“ der Weilimdorfer ein überzeugendes Spiel. Foto:Günter E. Bergmann

Kurioses Eigentor leitet den TSV Weilimdorf-Triumph ein

Am siebten Spieltag gibt es für die Mannschaft von Marco Scheel den ersten Saisonsieg gegen den FV 09 Nürtingen

Die Weilimdorfer feiern ein 2:0 über den FV Nürtingen und verlassen den letzten Tabellenrang.

Gemäß der europäischen Symbolik steht die Zahl Sieben für die Summe von Geist und Körper. Da passt es ja prima, dass es sieben Spieltage in der Fußball-Landesliga braucht, bis die Mannschaft des TSV Weilimdorf endlich Körper und geistige Haltung so weit unter einen Hut brachte, dass der erste Sieg in der laufenden Saison dabei heraussprang. Mit 2:0 setzten sich die Nord-Stuttgarter gegen den bis dahin erst ein Mal bezwungenen FV 09 Nürtingen durch. Damit es zu diesem von den Weilimdorfern herbeigesehnten Erfolgserlebnis kam, bedurfte es einer ganzen Reihe an Maßnahmen.

Mit einigen Änderungen zum ersten Saisonsieg

Schon im Vorfeld hatten die Nord-Stuttgarter sämtliche Register gezogen – angefangen von Maßnahmen aus der Kategorie Aberglaube bis hin zu den Wechseln in der Startformation und der Platzwahl. So hatte TSV-Trainer Marco Scheel beispielsweise erstmals Andreas Simic als Außenverteidiger eingesetzt. Was sich übrigens als gute Wahl erweisen sollte. Im Sturm verzichtete Scheel auf seinen treffsichersten Mann, Carmine Pescione. Stattdessen stand Tamer Fara in vorderster Linie und wurde von Iheb Ben-Abdallah als hängender Spitze unterstützt. „Ich wollte auf dieser Position Leute haben, die mehr für das Ballgewinnspiel arbeiten“, begründet der Weilimdorfer Coach die Maßnahme. Zudem wurde nicht auf dem Rasen- sondern auf dem kleineren Kunstrasenplatz gekickt. „Kompakt stehen und Nadelstiche setzen“, war Scheels Devise, die sich auf dem kleineren Spielfeld auch besser umsetzen ließ.

Das kompakte Verteidigen klappte – das mit den Nadelstichen eher nicht. Zwar hatten der TSV in den ersten fünf Minuten durch Madenhager Woldezion und Tamer Fara zwei Schüsse in Richtung des Nürtinger Tores abgefeuert. Aber die landeten in den Armen des FV-Schlussmanns Max Mausch. Das sollte es dann an Offensivaktionen in Hälfte eins gewesen. Die Nürtinger Versuche, den Weilimdorfer Abwehrriegel durch spielerische Mittel zu knacken, missrieten ebenfalls. Und so verlegten sich die Gäste nach etwa einer halben Stunde darauf, einfach die Bälle in Richtung Spitze zu dreschen. Was allerdings auch nicht den gewünschten Erfolg brachte. Dass die Nord-Stuttgarter dennoch mit einer 1:0-Führung im Rücken in die Pause gehen konnten, verdankten sie einem ziemlich kuriosen Eigentor. Patrick Härle hatte den Ball weit in die Spitze geschlagen. Dort verpasste Tamer Fara das Zuspiel. Dafür kam der Nürtinger Innenverteidiger Oliver Scherb zum Kopfball, den er zurück auf seinen Keeper legen wollte. Doch Mausch war just in diesem Moment aus seinem Tor gekommen und konnte nur noch zusehen, wie sich das Spielgerät über ihn hinweg ins Netz senkte.

In der 50. Minute kam der zu diesem Zeitpunkt noch Tabellenvierte zu seiner besten Tormöglichkeit. Nach einem Eckstoß von Fabian Abramowitz landete der Ball bei Pavlos Osipidis, der die Situation frei vor TSV-Torwart Burak Demirel aber nicht in Zählbares umzuwandeln vermochte. Stattdessen schlug es eine Minute später auf der anderen Seite ein. Nachdem der FV-Verteidiger Wlasios Kotaidis konnte einen Einwurf von Florian Sprenger nur zur Ecke klären. Den Eckstoß führte Woldezion aus und fand Sprenger, dessen Kopfball zum 2:0 im Torwinkel landete. Den Rest der Begegnung brachten die Nürtinger damit zu, engagiert, aber einfallslos das Weilimdorfer Bollwerk zu berennen. Und die Nord-Stuttgarter verteidigten ebenso beherzt ihren Vorsprung. Zwar überwand der eingewechselte Moritz Bächle den Weilimdorfer Torwart Demirel in der 83. Minute, doch der Nürtinger hatte bei der Aktion im Abseits gestanden.

Nach 94 Minuten Spielzeit war er endlich unter Dach und Fach, der erste Saisonsieg. Und vielleicht lag es ja auch – Stichwort Aberglaube – an dem giftgrünen Pullover, den sich der Weilimdorfer Spieleiter Michael Bachmann übergestreift hatte. Nürtingens Coach Daniel Teufel hatte allerdings einen anderen Grund ausgemacht: „In diesem Spiel war es leicht, gegen uns zu gewinnen. Wir waren einfach schlecht.“

TSV Weilimdorf: Demirel – Simic, Sprenger, Cömert (66. Andacic), Härle – Tepegöz (70. Pescione) – Cacic (66. Baierle), Villani, Woldezion – Ben-Abdallah – Fara (86. Sesar). FV 09 Nürtingen: Mausch – Füssenhäuser, Kotaidis (55. Siegert), Scherb, Gaygusuz (61. Twardygrosz) – Osipidis – König (72. Bächle) – Helber, Abramowitz, Coconcelli (46. Kottmann) – Rothweiler.

Die ausführliche Tabelle der Landesliga Staffel 2 in der Übersicht

1. Sportfreunde Dorfmerkingen 8 6 0 2 19 : 5 14 18 2. SG Bettringen (Auf) 8 5 2 1 17 : 11 6 17 3. TV Echterdingen 8 5 1 2 13 : 12 1 16 4. 1. FC Heiningen (Ab) 8 4 3 1 21 : 9 12 15 5. TSV Weilheim/Teck 8 4 2 2 18 : 11 7 14 6. FV 09 Nürtingen 8 4 1 3 14 : 15 -1 13 7. TSV Köngen 8 4 1 3 14 : 16 -2 13 8. 1. FC Eislingen (Auf) 8 4 0 4 7 : 14 -7 12 9. TSV Bad Boll 8 3 2 3 11 : 13 -2 11 10. TSG Hofherrnweiler-Unterrombach 8 3 1 4 12 : 13 -1 10 11. SV Ebersbach/Fils 7 2 3 2 15 : 13 2 9 12. TSGV Waldstetten 8 2 1 5 9 : 14 -5 7 13. TSV Blaustein 8 2 1 5 11 : 18 -7 7 14. TSV Weilimdorf 7 1 3 3 13 : 14 -1 6 15. TSV Neu-Ulm (Auf) 8 2 0 6 5 : 12 -7 6 16. SC Geislingen 8 1 1 6 7 : 16 -9 4

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Aufrufe: 026.9.2016, 15:00 Uhr
Nord-Rundschau / Mike MeyerAutor