2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Ein Mal half das Glück, ein Mal das Können: Tamer Fara (links) erzielte im Spiel gegen Frickenhausen zwei der vier Treffer für den TSV Weilimdorf. Foto: Pressefoto Baumann
Ein Mal half das Glück, ein Mal das Können: Tamer Fara (links) erzielte im Spiel gegen Frickenhausen zwei der vier Treffer für den TSV Weilimdorf. Foto: Pressefoto Baumann

Die wundersame Wandlung des TSV Weilimdorf

Die Weilimdorfer holen gegen Frickenhausen drei Punkte

Gegen den 1. FC Frickenhausen präsentieren sich die Nord-Stuttgarter souverän – zumindest 70 Minuten lang.

Punktlandung geglückt, neue Bestmarke gesetzt: Nach der Vorrunde der Fußball-Landesligasaison weist das Konto des TSV Weilimdorf 20 Zähler auf – just jene Summe, die der Club vor dem Rundenbeginn für die ersten Hälfte der Spielzeit angepeilt hatte. Was gleichzeitig auch noch Bestwert in der Landesliga-Geschichte der Nord-Stuttgarter ist. Mindestens ebenso wichtig war die Art, wie diese Marke erreicht wurde. Denn der TSV, der am vergangenen Wochenende nach lausiger Leistung bei der SG Bettringen noch mit 0:4 abgestraft worden war, präsentierte sich sechs Tage später gegen den Liganeuling 1. FC Frickenhausen wie verwandelt. Zumindest 70 Minuten lang – danach hätten die Weilimdorfer um Haaresbreite noch eine Drei-Tore-Führung verspielt. Doch am Ende sollte es gegen den Aufsteiger noch zu einem 4:3 und damit dem sechsten Saisonsieg reichen.

Der TSV hat das Spiel über 70 Minuten voll im Griff

„Schiri – schon vier Minuten drüber“, rief Michael Bachmann, Spielleiter des TSV Weilimdorf, auf den Platz. Dort mühte sich der 1. FC Frickenhausen, seine Aufholjagd mit wenigstens einem Punkt zu krönen. Und es mühte sich der TSV Weilimdorf, genau jenes zu verhindern. Eine halbe Minute später hatte Schiedsrichter Maximilian Jäger ein Einsehen und pfiff die Partie ab. Aufseiten der Weilimdorfer konnte erst einmal durchgeatmet werden: „Wir haben das Spiel 70 Minuten lang voll im Griff und geben es dann beinahe noch aus der Hand“, sagt Daniel Goss, Trainer des TSV. Denn beinahe hätten sich die Nord-Stuttgarter, die bis dahin eine taktisch disziplinierte und vor allem sehr konzentrierte Vorstellung abgeliefert hatten, noch um den Lohn dafür gebracht. Und das alles nur, weil sie 20 Minuten zu früh und im Gefühl des sicheren Sieges in den Verwaltungsmodus geschaltet hatten. Allerdings gibt es in dieser Spielklasse nur sehr wenige Teams, die sich bei einem 1:4-Rückstand ihrem Schicksal ergeben. Die Frickenhausener taten es jedenfalls nicht.

Doch der Reihe nach: Schon in der Anfangsphase zeigte sich, wie gut sich die Platzherren auf ihren Gegner eingestellt hatten. Der 1. FC ist bekannt für sein schnelles Umschaltspiel. Hat das Team den Ball erobert, wird er nach vorne gedroschen, wo die schnellen Stürmer Yannik Kogler und Apostolos Behrendt auf die Zuspiele lauern. Dazu kam es an der Giebelstraße allerdings nicht. Die Weilimdorfer kontrollierten die Partie durch viel Ballbesitz. Und ging das Spielgerät einmal verloren, dann wartete eine gute funktionierende Abseitsfalle auf die Frickenhausener Offensivkräfte. Das hatte zur Folge, dass die Gäste dem Tor des TSV nur durch drei Freistöße nahe kamen, die alle drei recht harmlos waren. Allerdings konnten auch die Nord-Stuttgarter nur in zwei Fällen für zumindest ein klein wenig Torgefahr sorgen.

Tamer Fara trifft nur 47 Sekunden nach dem Rückstand

Erst in der 38. Minute fand das Mittelfeldgeplänkel ein Ende. Nach einem Missverständnis zwischen Aaron Nkansah und Florian Sprenger eroberte sich Kogler den Ball und passte mustergültig auf Max Bajorat, den Weilimdorfs Kapitän Güney Cömert nur durch ein Foul am Torschuss hindern konnte. Schiedsrichter Jäger entschied auf Strafstoß, den Ismail Oguz zum 1:0 für den Aufsteiger verwandelte. Hier zeigte sich nun erstmals beispielhaft, wie wundersam die Wandlung bei den Nord-Stuttgartern war. Denn auch im Spiel in Bettringen war das Team von Trainer Daniel Goss durch einen Elfmeter mit 0:1 in Rückstand geraten und hatte den Rest der Partie mehr Zeit mit Reklamieren als mit Fußballspielen zugebracht. In dem Spiel gegen Frickenhausen ließ der TSV statt Worten Taten sprechen: Nur 47 Sekunden nach dem Rückstand traf Tamer Fara, dessen Schuss allerdings noch abgefälscht worden war, zum Ausgleich.

Und die Gastgeber legten noch vor der Pause nach, dies allerdings mit gütiger Mithilfe des Frickenhausener Außenverteidigers Ersoy Berkay. Berkay lenkte in der 43. Minute einen Eckstoß von Madenhager Woldezion per Kopf ins eigene Tor. Der Abwehrspieler des FC sollte noch bei einem weiteren Treffer Pate stehen. In der 61. Minute holte er im Frickenhausener Strafraum Woldezion von den Beinen – erneut Strafstoß, diesmal für den TSV, den Samir Genc zum 4:1 verwandelte. Vier Minuten zuvor hatte Fara nach einem Eckstoß von Woldezion das 3:1 erzielt.

Wie erwähnt schalteten die Nord-Stuttgarter ab der 70. Minute einen Gang zurück, der Gast einen Gang hoch. Der FC drängte die Platzherren in deren eigene Hälfte und machte die Begegnung durch die Tore von Kogler (76.) und Behrendt (86.) noch einmal spannend. Aber mit Glück und Geschick brachte der TSV den nun nur noch knappen Vorsprung über die Zeit.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Vereinsverwalter werden und eigenen Verein bei FuPa präsentieren: www.fupa.net/stuttgart/anmelden

Fragen, Anregungen oder einen Fehler gefunden? Schreibt uns direkt hier als Kommentar, bei FuPa Stuttgart auf Facebook oder per Mail an stuttgart@fupa.net

Aufrufe: 027.11.2017, 14:17 Uhr
Nord-Rundschau / Mike MeyerAutor