2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
F: Patten
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Zenkers Ziel: "Aus wenig viel machen"

Das Abenteuer Oberliga kann für den TSV Wankendorf beginnen.

Die Gelb-Blauen gehen mit einem kaum veränderten Kader in die neue Spielklasse. Während sich die Fans von den wenig überzeugenden Testspielergebnissen nicht unbedingt verunsichern lassen sollten, macht ein Blick auf das Verletztenlager schon eher Grund zur Sorge.

„Quantitativ ist der Kader nicht zu klein, aber zurzeit hätte ich aber gerne drei Spieler mehr, da wir durch Verletzungen, berufliche Verpflichtungen und Urlaube immer wieder in Engpässe geraten“, will Wankendorfs Coach Jörg Zenker die aktuelle personelle Situation nicht überbewerten. Sämtliche Verletzte oder angeschlagene Spieler aufzuführen, würde fast der Nennung des aktuellen Kaders gleichkommen. Die beiden mit Kreuzbandriss gezeichneten Kicker Marcel Schiffer und Timo Bobzien sind dabei die am schwersten verletzten Akteure und Alexander Usbek (Schienbeinentzündung) und Arne Duggen (Achillessehnenreizung) die wohl schwerwiegendsten Rückschläge für den Saisonstart.

Auf Seiten der Neuzugänge wurden neben Keeper Dennis Holstein (TSV Gadeland) vor allem Perspektivspieler geholt. Während sich Marcel Stölting (VfR Neumünster II) derzeit mit einer Zerrung herumplagt, setzte Maurice Borgert (TuS Hartenholm) durch zwei Treffer im Kreispokal erste Akzente. Da Wankendorf aber kein Gehalt für Spieler zahlen möchte, musste sich das Trainerteam mit diesen drei Neuzugängen begnügen.

„Ich hatte schon die Hoffnung, dass die Spielklasse Oberliga den einen oder anderen Spieler herausfordert“, kommentierte Zenker die Transferpolitik, um abschließend zu betonen: „’Einfach kann Jeder’ habe ich in der vergangenen Saison schon gesagt und genau das ist es auch, was das reizvolle an dieser Aufgabe in Wankendorf ist: Aus wenig viel zu machen.“ Im Umfeld ist der neue Schwung der Oberliga aber auch schon zu spüren. Neben einer Vergrößerung des Betreuerteams und einem neuen Ausrüster wird auch der Kabinentrakt umgestaltet, sodass Holstein Kiels Zweitligareserve zukünftig auch angenehm auf dem Jahnplatz unterkommt.

Borgert gilt trotz seiner 22 Jahre mit seinen 203 Spielminuten in der ehemaligen SH-Liga, also dem Vorgänger der Oberliga, im gelb-blauen Ensemble schon als erfahren, denn lediglich der verletzte Arne Duggen kann über nennenswerte Erfahrungen auf dieser Leistungsebene zurückgreifen. Von daher kommt Jörg Zenker, der alleine für den VfR Neumünster über 300 Spiele in der Oberliga und Regionalliga bestritten hat, eine besondere Bedeutung zu.

„Ich glaube, dass ich persönlich viele Situationen, die wir nächste Jahr erleben könnten, schon mal durchgemacht habe und ich versuche meinen Jungs das immer wieder mit auf den Weg zu geben “, umschreibt der Coach vor seiner zweiten Saison in Wankendorf den psychologischen Bereich seiner Aufgabe.

Spielerisch soll der Erfolg in der Defensive gesucht werden. In der Vergangenheit haben sich die Gelb-Blauen ihre spielerischen Qualitäten zwar deutlich gesteigert, „um einen Gegner in der Oberliga mit spielerischen Mitteln Paroli zu bieten, reicht es aber nicht“, muss auch Zenker feststellen. Von daher lag das Hauptaugenmerk in der Wankendorfer Vorbereitung in der Verbesserung des geschlossenen mannschaftlichen Defensivverhaltens.

Die Testspielergebnisse beziehungsweise das Viertelfinalaus im Kreispokal beim SV Tungendorf (4:6 nach Elfmeterschießen) gaben bisher jedoch wenig Grund zum Optimismus. Damit es nicht die einzige Oberligasaison im weniger als 3000 Einwohner zählenden Dorf bleibt, hat Zenker ein klares Rezept: „Im Endeffekt zählt die Fitness, die persönliche Einstellung und der Teamspirit.“
Aufrufe: 03.8.2017, 06:30 Uhr
SHZ / nolAutor